Fußball – Fetischist

= Die Süddeutsche Zeitung fordert zu Straftaten auf: Weil der 1. FC Köln zum Saisonstart gegen Wolfsburg, Dortmund, Mönchengladbach und Bayern antreten muss, schreibt ein gewisser Philipp Selldorf in der Süddeutschen Zeitung: „Es ist erstaunlich, dass die Kölner Fans nach Bekanntgabe dieser Zumutung von Spielplan nicht nach Frankfurt gezogen sind und die Scheiben der DFL-Zentrale eingeworfen haben, denn diese Komposition von Terminen gleicht einem Attentat auf den Vereinsfrieden.“

= Lothar Matthäus ist nicht mein Typ, aber jetzt hat er einen Treffer gelandet. Er verurteilt die ständige mediale Vorverurteilung von Franz Beckenbauer wegen der Abwicklung der WM 2006. Dreizehn Jahre nach dieser WM ist immer noch kein Urteil ergangen, weil der zuständige Schweizer Staatsanwalt wegen seiner Vorgehensweise selbst unter Beschuss steht. Für gewisse Medien gehört es zum Geschäftsmodell, rücksichtslos Existenzen zu vernichten.

= Die FAZ könnte ich manchmal knuddeln ! Jetzt schreibt Christian Eichler in einen langen Kommentar auf der Titelseite u.a.: „Die Institution Bundesliga wirkt so stabil, so sehr in der Mitte der Gesellschaft verankert, dass sie nahezu alle Ausschläge der sportlichen Konjunktur schadlos aushält. Nicht nur dem reichen Fußballpublikum liefert sie eine Grundversorgung an Gesprächsstoff jeder Art, jedes Niveaus, von banal bis fundamental. Vom Transfer-Tratsch bis zur Taktik-Kryptographie, vom Palaver über Aufstellungen bis zur Erregung über mikroskopische Handspiele, von der Kunstkritik rätselhafter Tinten-Symbolik auf tätowierten Männerkörpern bis zum Fremdschämen für peinliche Äußerungen wie jene vom Schalker Aufsichtsratschef Tönnies. Der Fußball schafft ein Unterhaltungsangebot für ein Publikum, das keine großen Veränderungen will, aber ständig Abwechslung. Der Fußball liefert beides.“

Ich weiß, liebe Leser, dass ich Ihnen damit auf den Keks gehe – aber ich werde bis zum letzten Atemzug die menschlichen, sozialen, politischen und sportlichen Seiten von Fußball geniessen, so wie inzwischen über zwei Milliarden Menschen auf der ganzen Welt: Kinder, Rentner, Einbeinige, Blinde, Frauen, Schwule, Muslime, Schwarze, Gelbe, Braune, Weiße, Machos, Nonnen, Pfarrer und Päpste, Gefängnis-Insassen, Familien und Singles, Arme und Reiche u.v.a.m. Fußball hat auf der Welt hunderttausende Arbeitsplätze geschaffen und zahlt Milliarden an Steuern. Fußball ist d e r Friedensbringer – sagt die UNO. Rassismus und Fremdenfeindlichkeit haben im Fußball keine Chance ! Es gibt unendlich viele Gründe, den Fußball zu lieben !