Meine Liebe zum Fussball hat politische, sportliche und humanitäre Gründe und ich brauche den Fussball aus egoistischen Motiven, weil überall sonst alles den Bach runtergeht. Der Weltuntergang droht mal wieder: Die deutsche Wirtschaft driftet ab; Trump zerstört den Welthandel; die Mehrheit der deutschen Bevölkerung hat Angst vor der Zukunft und bei den kommenden Landtagswahlen werden die Nazis ein hohes zweistelliges Ergebnis verbuchen.
Die üblichen Intelligenzmedien versuchen zwar, nicht nur die Politik, sondern auch den primitiven Fußball mit erfundenen Geschichten und Lügen kaputt zu schreiben – aber bei mir und einigen Millionen Fußball-Fans haben sie damit keinen Erfolg.
Man muss den Fußball-Journalisten allerdings zugestehen, dass sie sehr gebildet sind (ich komme da nicht mit und habe immer ein Lexikon zur Hand). Beispiele:
Nach einer überraschenden Niederlage Guardiolas schrieb die Süddeutsche Zeitung: „Er hat die Niederlage den Gesetzen der Stochastik in die Schuhe geschoben.“
Schlagzeile der S.Z. zu einem Bericht über Bayern München: „Kulturwandel mit Sollbruchstelle“.
Der SPIEGEL über Philip Lahm und Bastian Schweinsteiger: „Tatsächlich sind sie eher effeminierte Typen.“
Und der sogenannte Philosoph Sloterdijk in der ZEIT: „Doch ich denke, es gibt zynischen Fußball. Was ist denn Zynismus ? Es ist die Haltung derer, die die normale Welt von oben sehen. Eine Praxis der Verachtung. Sie geht von der Annahme aus, Regeln seien nur für Dumme da. Durch den heutigen allgemeinen Siegeszwang ist der Sport strukturell schmutzig gedworden.“
All diese arroganten Typen sollten mal dem Philosophen, Schriftsteller, Journalisten und Torwart der algerischen Nationalmannschaft Albert Camus zuhören:
„Alles was ich über Solidarität weiß, habe ich beim Fußball gelernt.“