Fußball – Fetischist

= Bei einigen Spielen am letzten Wochenende konnte man feststellen, wie wertvoll der Videobeweis ist ! Mit einigen Tor- und Elfmeterentscheidungen waren die Schiedsrichter und auch die Fernsehzuschauer trotz mehrmaliger Wiederholungen überfordert; erst die extreme Verlangsamung konnte zu einer objektiven Entscheidung führen. Für Vereine wie Paderborn und Union Berlin kann das existenzielle Bedeutung haben.

= Fußball bereichert alle Lebensbereiche – so auch die Germanistik. Ein Professor hat herausgefunden, dass für das Schießen über 180 Verben genutzt werden. So könne der Ball nicht nur gehämmert, gedroschen oder mit dem Fuß gestreichelt werden, sondern auch ins Tor gezuckert, gezwitschert oder geschallert werden.

= Es macht mich immer wieder wütend, dass ein paar Dutzend selbstverliebte und gewalttätige Typen in und vor den Stadien ihre Show abziehen und Menschen verletzen, die Spiele unterbrechen und den Vereinen großen Schaden zufügen. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es fast unmöglich ist, die Verstecke für Feuerwerkskörper und Raketen u.a.m. zu finden. Bei manchen dieser „Fans“ kommt auch noch politischer Extremismus hinzu. So ist der Geschäftsführer vom Chemnitzer FC -Thomas Sobotzik – jetzt zurückgetreten; es gab Mordaufrufe gegen ihn. Sobotzik wurde in Polen geboren und ist als Kind mit seiner Familie nach Deutschland gekommen; er wurde als „Judensau“, „scheiss Drecks-Jugo“ und als „Hurensohn“ beschimpft; ihm schlug blanker Hass entgegen – wahrscheinlich auch deshalb, weil er immer deutlich Position bezog gegen Rechtsextremismus in der Fanszene. Noch widerlicher ist die Stellungnahme der Fangruppe von Inter Mailand „Curva Nord“ zur Verpflichtung des Stürmers Lukaku: „Wir sind nicht rassistisch. Für uns ist der Verzicht auf dunkelhäutige Spieler eine wichtige Tradition, die die Identität des Clubs betont.“ Das könnte auch Originalton AfD sein.