Fussball – Fetischist

= Als André Schürrle seinen ersten Profivertrag bei Mainz erhielt, platzte er vor Stolz und Freude und erklärte seinem Club die lebenslange Treue. Diese Treue hielt nicht besonders lange an, denn bald darauf löste er seinen Vertrag auf und wechselte wegen der fürstlichen Bezahlung zu Bayer Leverkusen, wo er das Bayer-Wappen auf seinem Trikot gerne liebkoste. Auch diese Liebe erkaltete schnell. Als Leverkusen ihn im Jahr 2012 nicht zum FC Chelsea ziehen lassen wollte, machte er seine Verärgerung im Kicker öffentlich. Ein Jahr später wechselte er dann für 22 Millionen Euro zu Chelsea. (Danach ging es noch nach Wolfsburg, Dortmund, Fulham und Moskau).

Jetzt beendet Herr Schürrle mit 29 Jahren seine Karriere und zieht wieder eine Show ab; er gibt ausgerechnet dem SPIEGEL ein Interview und schimpft über die gefühlskalte Fußballbranche.

Jeder Fußball-Profi hat das Recht, bei dem Club zu spielen, der ihn bestens bezahlt. Er muss diszipliniert trainieren und auf dem Platz immer sein Bestes geben und er muss seine vertraglichen Verpflichtungen erfüllen. Wenn der Profi den Verein wechseln will, dann hat sein Berater diskret und rechtzeitig mit diesem Verein zu verhandeln, ohne öffentlichen Druck aufzubauen.

Schürrle hat mit seinem peinlichen und unseriösen Verhalten dem Fußball geschadet.

= Die Fußball-Verächter von der Süddeutschen Zeitung nennen die Europa-League „Verlierer – Cup“.

= „Fußball ist besonders in Corona-Zeiten das einzige Bindeglied zwischen den Bürgern und damit relevant für unser System, das auf Zusammenhalt angewiesen ist.“ (Leserbrief)

= Vor zehn Jahren gab Christoph Rickels einem Mädchen einen Drink aus; ihr Freund lauerte ihm auf und erst Monate später erwachte er aus dem Koma. In seinen Vorträgen berichtet Christoph vom schlimmsten Tag seines Lebens und kämpft für sich und seine Botschaft: Cool ist, wer nicht zuschlägt. Und daß Gewalt die schlimmsten Folgen haben kann. Jetzt schickt ihn die DFB-Stiftung Sepp Herberger in die Gefängnisse, um dort mit jungen Haftinsassen zu reden.

= Bundesweit engagieren sich etwa 1,7 Millionen Menschen ehrenamtlich in den über 90.000 Sportvereinen. Gemeinsam leisten sie dabei Monat für Monat jeweils 23 Millionen Stunden zusätzliche Arbeit – häufig ohne Bezahlung. Fast 92 Prozent aller Trainigs- und Übungsleiter sind ehrenamtlich tätig.

= Der russische Dichter Jewgenij Jewtuschenko war ein leidenschaftlicher Fußballspieler. Dennoch gab er seinen Sport für die Dichtkunst auf.

= Wie geht es Ihnen bei Fußball-Übertragungen im Fernsehen? Ich kann die meisten Kommentare nicht mehr anhören und schalte den Ton ab. Der eine Reporter sagt drei Minuten nach Spielbeginn: „Ich kann noch kein System erkennen.“ Oder nach dem 1 : 0 : „Damit ist die Taktik von Werder Bremen obsolet.“ Oder in der 56. Spielminute: „Der erste Schuss aufs Tor.“ Diese selbstverliebten Journalisten haben mit Fußball gar nichts am Hut – sind aber sehr gebildet. So auch die Kollegen von der Süddeutschen Zeitung: Schlagzeile: „Absturz ohne Epik und Publikum“ oder „Hybris des Siegers“.

= Der Fußball-Sport hat eine herausragende Bedeutung bei der Integration von Ausländern und beim Abbau von Vorurteilen auf beiden Seiten. Über ein Drittel aller Fußballer in Deutschland haben ausländische Wurzeln.

Die Internationalität des Fußballs steht außer Frage, ist unumkehrbar und geht konform mit der Internationalisierung der Wirtschaft und der Politik.

= Uli Hoeneß: „Der Fußball gehört allen und die Ultras müssen begreifen, dass der Fußball auch ohne Ultras möglich ist.“ Und er hinterfragt das Verhalten der organisierten Fans zu den Geisterspielen in der Corona-Pause; wenn es die Geisterspiele nicht gegeben hätte, wären mehrere Bundesligisten inzwischen pleite! Hoeneß: „Damit haben sie bewiesen, dass es ihnen gar nicht so sehr um den Verein geht, sondern darum, sich auch selbst darzustellen.“