Fußball – Fetischist

= Es ist wie im wahren Leben: Wenn jemand am Boden liegt, dann gibt es Leute, die noch auf ihm rumtrampeln und es gibt solche, die ihm aufhelfen. Wegen Corona haben fast alle Clubs finanzielle Probleme. Das ruft natürlich die bekannten Fußballhasser und Neidhammel auf den Plan, die uns mit absurden Argumenten z.B. Gehaltsobergrenzen vorschreiben wollen. Ich wäre sofort damit einverstanden, wenn diese Journalisten zukünftig nach dem Tariflohn der Gebäudereiniger bezahlt werden.

Die Bundesliga-Clubs sind Wirtschaftsunternehmen, die unglaublich viel für den sozialen Frieden und für Integration und für Völkerverständigung leisten und die allein in Deutschland hunderte Millionen an Steuern zahlen und die im Gegensatz z.B. zur Kulturbranche k e i n e Subventionen vom Staat bekommen. Warum protestieren diese Medien nicht dagegen, dass ein Gemälde von Mark Rothko, dass aus einem schwarzen und zwei roten Strichen besteht, vierzig Millionen Dollar kostet und in Museen ausgestellt wird, die wiederum vom Steuerzahler bezahlt werden. Wollen wir Gehaltsobergrenzen für Schlagersänger, Rennfahrer und kreative Wissenschaftler?

Dass sich die Süddeutsche Zeitung an dieser Debatte beteiligt, war zu erwarten; und daß sie das mit fadenscheinigen Argumenten tut, erkennt man an folgender Schlagzeile: „Gehälter begrenzen erlaubt. Eine Limitierung der Millionengagen ist möglich.“ Ist es erlaubt oder nur möglich? Wir leben in der freien Marktwirtschaft und jeder Club entscheidet selbst über die Höhe seiner Gehälter. Wenn wir aus Gründen der Solidarität in der Bundesliga Obergrenzen einführen, dann können wir uns aus dem internationalen Fußball (und den dort erzielten hohen Einnahmen) verabschieden; wir führen dann die Oberligen wieder ein und mutieren zu Idealisten.

= Die Fußball-Berichte der FAZ habe ich fast immer mit Freude gelesen – besonders jene von Christian Eichler oder Roland Zorn. Leider nehmen die negativen und populistischen Artikel auch in der FAZ zu. Da pusht sich ein gewisser Herr Theweleit mit der Schlagzeile: „Die Kurve begehrt auf. Es regt sich was im kranken System Profifußball: Die Fans verschaffen sich Gehör.“ Liebe FAZ: Das ist noch nicht mal das Niveau der BILD-Zeitung ! Zerfrisst jetzt der Neid auf die Gehälter der Profis auch Euer Gehirn?

= Fußball-Profis sind normal intelligent wie der Durchschnitt unserer Bevölkerung. Einige Ex-Profis, die offensichtlich den Durchschnitt nicht ganz erreichen, machen einen auf Nest-Beschmutzer. So hat Benedikt Höwedes sich wenige Tage nach seiner Verrentung ausgerechnet dem SPIEGEL für ein großes Interview zur Verfügung gestellt. Die Schlagzeile lautet: „Der Fußball hat sich brutal entwickelt. Und dabei distanziert von den normalen Fans.“ Der SPIEGEL versucht seit Jahrzehnten, mit Undercover-Journalisten dem Fußball Korruption und Doping anzuhängen – bisher vergeblich. Da muss man eben auf den Intelligenzbolzen Höwedes zurückgreifen. Gegen den Ex-Profi Thomas Berthold ist Höwedes allerdings ein Waisenknabe. Von Berthold, der leider im Kicker schreiben darf, habe ich noch nie einen kreativen oder intelligenten Satz gehört. Jetzt hat er sich demaskiert und den Verschwörungs-Aktivisten in Sachen Corona angeschlossen; er nimmt an einer Demo in Stuttgart teil und sagt: „Mein Vertrauen in diese politische Führung unseres Landes ist unter Null.“ Auf der Demo wurde das Ende der Corona-Schutzmaßnahmen gefordert. Ich würde mich nicht wundern, wenn Berthold auf der Wahlliste der Afd auftaucht. (Auch der Profi Schürrle hat seine „Karriere“ beendet und die Presse benutzt, um seinen Verbal-Müll unter die Leute zu bringen)

= Die sympathischen Bosse von Borussia Dortmund haben die Kritik von Uli Hoeneß an ihrer Transferpolitik cool gekontert: „Wir finden die Aussagen ziemlich arrogant. Wenn man jedes Jahr 250 Millionen Euro mehr in der Tasche hat, lässt es sich mit vollen Hosen gut stinken.“

= Zum Schluss noch eine herzliche Bitte an den Kicker, den ich seit Jahrzehnten brauche wie mein täglich Brot: „Wir wollen den Kicker ohne Lexikon lesen können. Deshalb vermeidet bitte Begriffe wie „polyvalent“; siehe Artikel „Keller sucht das Gimber-Double“.