Fußball – Fetischist: Einwurf

= Borussia Dortmund beteiligt sich mit einer Million Euro an einer Spenden-Aktion, mit der die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem ausgebaut werden soll; dort befinden sich hunderttausende Dokumente, Fotografien und dokumentierte Zeugenaussagen aus der Zeit der Verfolgung im Dritten Reich. Hans-Joachim Watzke: „Wir dulden keine rassistischen und antisemitischen Tendenzen.“

= Kann mir das bitte jemand erklären ? Die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass Diego Costa von Atletico Madrid „sich an den Schiedsrichter gewendet hat, um sich verbal, also im m e t a p h o r i s c h e n Sinne, über die Frau Mutter des Referees zu entleeren.“ (Gebildet müsste man sein)

= Der von seinem Limonaden-Geldgeber in Leipzig eingesetzte Geschäftsführer Mintzlaff hat von sich eine große Meinung, aber von Fußball null Ahnung. Und beim Sieg seines Clubs in Augsburg beweist er auch noch seine Arroganz, als er nach Spielende schimpfend in Augsburgs Coaching-Zone stürmt. Stefan Reuter dazu: „Das ist unterste Schublade !“

= „Gemeinsam für Inklusion“ – so lautet eine Aktion von Werder Bremen; bei einem Bundesligaheimspiel halfen Menschen mit Behinderung in der Stadion-Gastronomie, im VIP-Bereich und bei der Rasenpflege; ein 17-jähriger mit geistiger Behinderung moderierte gemeinsam mit dem Stadionsprecher im Stadion-TV.

= Am Anfang ist der Schiedsrichterlehrgang für die Insassen der JVA Frankenthal eine nette Ablenkung vom Gefängnisalltag. Doch der erfolgreiche Abschluss ist ein erster Schritt auf dem Weg zurück in die Gesellschaft. Wenn dann mit Christian Dingert einer der besten Schiedsrichter Deutschlands zur bestandenen Prüfung gratuliert, hilft das der Zuversicht, den Neuanfang nach der Haftentlassung meistern zu können.

= Viele Künstler und Schriftsteller haben leidenschaftlich Fußball gespielt. So der russische Autor Vladimir Nabokov, der sich als Torwart so beschreibt: „Erhaben, einsam, unbeteiligt, so schreitet der Held des Fußballtors durch die Straßen, verfolgt von hingerisenen kleinen Jungs. Sein Pullover, seine Schirmmütze, seine Knieschoner, die Handschuhe, die aus der Gesäßtasche seiner kurzen Hose ragen, heben ihn von der übrigen Mannschaft ab. Er ist der einsame Adler, der Geheimnissvolle, der letzte Verteidiger.“

= „Die Moral der Fans von Union Berlin ist sagenhaft; je schlechter die Mannschaft spielt, umso lauter singen die Fans. Aus der Alten Försterei, dem Union-Stadion, weht der Gesang in die Umgebung: „Und ist der Sieg auch noch so fern – gib niemals auf und glaub an dich – dann kann der Sieg nur dir gehör`n !“

= Der Umsatz an den Aktienmärkten während einer Fifa-WM sinkt um bis zu 55 Prozent, wenn die eigene Mannschaft spielt. Fällt ein Tor, bricht der Umsatz noch mehr ein.

= Es gibt Fußball-Ereignisse, die ich bis zu meinem letzten Atemzug nicht vergessen werde: Nach dem furchtbaren Attentat von Paris spielte die französische Nationalmannschaft im Wembley-Stadion gegen England. 70.000 Zuschauer fassten sich bei den Händen und sangen die französische Nationalhymne; viele trugen Trikots und T-Shirts mit der Aufschrift: „Je suis Paris.“

= „Vier Kumpel wollten zu einer EM, um ein Spiel anzuschauen. Aber der eine darf nicht, seine Frau hat`s ihm verboten. Als die drei im Hotel ankommen, ist der Vierte schon da, sitzt an der Bar beim Bier. „Was ist passiert ?“ fragen die drei. „Nicht viel, ich sass zu Hause auf dem Sofa, da kommt meine Frau sexy angezogen, im Nègligè, knallt ein paar Handschellen hin und sagt: „Fessle mich. Und mach, was du willst !“ (Fundstück)

= „TooooooooooR Ribèry. Mit der Hacke. W A S . F Ü R . E I N . T O R . Schöner als Sex. Aber: Abseits ! Also eher: Sex mit der Hand; mit der eingegipsten Hand. Auf einer dreckigen Autobahntoilette. Unter Aufsicht von schwerbehaarten, bulettenfettparfürmierten LKW-Fahrern.“ (11 Freunde)

= Über Elton John: „Er gehört zu den Genies der Popgeschichte, ist ein Pionier der Schwulenbewegung und so fußballbegeistert, dass er sich einen eigenen Verein gekauft hat.“

= „Ich halte Fußball für ein wesentliches Element der Völkerverbindung. Selbst wenn zwischen zwei Ländern Streit oder Krieg herrscht, ruhen die Waffen bei einem Spiel. Dadurch bekommt Fußball eine soziale Verpflichtung. Rasend macht mich darum die dreiste Bemerkung des Schriftstellers Martin Walser, der sagte: „Sinnloser als Fußball ist nur Nachdenken über Fußball.“ (Franz Beckenbauer)

= Ein Spieler über seinen Trainer Trapattoni: „Als wir einmal ein Heimspiel verloren hatten, versuchte er uns im Training klarzumachen, dass es nicht reicht, den Leuten zu erzählen, es täte uns leid. Wir müssten rausgehen und Eier zeigen. Doch ihm fiel das deutsche Wort für „coglioni“ nicht ein, und einer der Südamrikaner sagte ihm, es hieße „Muschi“. Also sagte er: „Genau, wir müssen da rausgehen und den Fans zeigen, dass wir eine Muschi haben.“ Wir haben versucht, nicht zu lachen, weil wir gerade verloren hatten und die Lage ziemlich ernst war. Doch irgendwann konnten wir uns nicht mehr bremsen und er hat zum Glück mitgelacht, als ihm klar wurde, was er da gerade gesagt hatte.“