Fußball-Journalismus
Woher kommt eigentlich all diese Verachtung und Bösart mit der nicht wenige Journalisten über Fußball und Fußballer berichten? Ist das Neid wegen der extremen Einkommensunterschiede nach dem Motto: Ich habe Abitur und studiert und diese tätowierten Typen mit ihren Kopfhörern können nicht mal Deutsch; ist es Geschäftsprinzip nach dem Motto: Bad News are good News?
Philipp Selldorf von der Südeutschen Zeitung schreibt: „Neben vielen weiteren brillanten Berichten, Analysen und Kommentaren konnte man am Freitag in dieser Zeitung lesen…“
Das könnte auf Selbstüberschätzung schliessen lassen. Was halten Sie, liebe Leser von der folgenden Äußerung:
Süddeutsche Zeitung über Felix Magath, der genau in jener Saison der notwendigen Entlassung von Kronhardt völlig überraschend Deutscher Meister wurde:
Felix Magath feuert Amateurcoach
Entrümpelt
Mit den „ Gesetzmäßigkeiten des Fußballgeschäfts“ kennt Felix Magath sich aus, seit er in Hamburg, Bremen, Frankfurt und München rausgeflogen ist, jeweils wegen (temporärer) Erfolglosigkeit. Beim Vfl Wolfsburg ist Magath nun selbst für die Anwendung, dieser Gesetzmäßigkeiten zuständig. Nein, nicht in seiner Funktion als Cheftrainer jener ersten Elf, die gerade mit einem 3:5 gegen den VfL Bochum für Aufsehen sorgte. Sondern als Geschäftsführer und Sportdirektor. In dieser Rolle hat er nun also Willi Kronhardt gefeuert, den Coach der Wolfsburger U 23, landesweit bekannt geworden im Jahr 1997 als erster Torschütze mit einer Botschaft auf dem T-Shirt („Jule“). Zuletzt aufgefallen durch einen seltsamen „Charaktertest“: Acht Spieler hatte Kronhardt zu einem privaten Umzug einbestellt, zum Möbelschleppen. Die Entrümpelungsaktion soll allerdings nicht der Grund für den Rauswurf gewesen sein; sondern: „die Gesetzmäßigkeit des Fußballgeschäfts“, wie Magath wissen ließ. Acht Spiele, kein Sieg, Platz 18 in der Regionalliga Nord. Zum Interimscoach hat Magath seinen Co-Trainer Bernd Hollerbach ernannt. Bekannt geworden als größter Felix-Magath-Bewunderer der Welt.