Gossen – Journalismus

Ein ehemaliger Mithäftling von Uli Hoeneß stand vor Gericht, weil er im Gefängnis mit einem zur Kamera umfunktionierten Kugelschreiber Nacktfotos von Hoeneß gemacht und diese für 2500 Euro an ein Magazin verkauft hat. Hoeneß sagte als Zeuge vor Gericht, dass der Falsche auf der Anklagebank sitze; die Reporter des Magazins hätten die Notsituation des Insassen schamlos ausgenutzt; die Journalisten gehörten auf die Anklagebank.

Wie in der Politik toben sich auch im Fußball arrogante, ignorante und verleumderische Journalisten aus; ich spreche nicht vom „Boulevard“, sondern von sogenannten Qualitätsmedien mit Ausnahme der FAZ und des Kicker. Ich gebe Ihnen einige Beispiele:

= Besonders lustig oder auch ätzend wird es , wenn Medien wie hier die WELT sogenannte Experten zum Verhalten von Fußballern oder Trainern befragen. Ein gewisser Rolf Schmiel nennt sich Diplom-Psychologe und TV-Experte und behauptet, dass Fußballer häufig mit Eskapaden auffallen: „Diese jungen Menschen haben einen kleineren IQ (Intelligenz-Quotienten). Sie sind nicht besonders charakterstark oder intelligent – sie haben eine Inselbegabung: Fußball spielen.“

Um einen solchen Scheißdreck abzusondern, muss man studiert haben !! Ich gehe jede Wette ein, dass der IQ dieses Herrn am unteren Rand der Möglichkeiten liegt.

= Die Süddeutsche Zeitung zur Eröffnung des wunderbaren Fußball-Museums in Dortmund: „Es war einmal. Der Traum vom Männersport Fußball mit Bier, Bratwurst und „Bild“ ist ausgeträumt. Die Posterboys von früher stehen jung und schön im Museum – als sinistre Alte hingegen straucheln sie durch die peinliche Gegenwart.“ Kommentar: Peinlich ist nur die S.Z.

= Süddeutsche Zeitung: „Im Fußball werden Verträge m e i s t in der festen Absicht beidseitiger Nichterfüllung besiegelt. Was beim Fußball gezeichnet wird, ist ein Finanzinstrument, ein Optionsschein, also eine Spekulation.“ Kommentar: 98 (achtundneunzig !!!) Prozent der Verträge im Profifußball werden seriös abgewickelt.

= Süddeutsche Zeitung: „Schwalben, Fouls und Meckereien. Von wegen Fairplay: In Fußballvereinen lernen Jugendliche v o r a l l e m , geschickt den Schiedsrichter zu hintergehen.“ Kommentar: Betrug ist also der wichtigste Trainingsinhalt. Da kann man nur noch kotzen. Was mögen die tausenden ehrenamtlichen Jugendtrainer dazu sagen ?

= Der ehemalige Fußball-Profi Rolf Bollmann (Eisenfuß) über Journalisten: „Wenn die Leser wüssten, welche zum Teil widerlichen Figuren im Journalismus rumturnen und was für Taugenichtse Artikel schreiben ! Selbst haben sie ihr Leben nicht im Griff, noch nie irgendwo für irgendetwas Verantwortung übernommen und dann mit primitiven Artikeln über Menschen urteilen, die sie nicht kennen und mit denen sie nie gesprochen haben.“

= Auch der SPIEGEL gehört zum Konzert. Schlagzeile: „Comeback der Zockerbande. Nach einer Verhaftungswelle versinkt der europäische Fußball im Wettsumpf: Eine Clique von Betrügern soll 200 Spiele verschoben haben. Auch mehrere Profis und Schiedsrichter werden verdächtigt, Schmiergeld kassiert zu haben.“ Kommentar: Die Behauptung mit der Verhaftungswelle ist erstunken und erlogen !! Und wo bleiben die Beweise für die anderen Verdächtigungen ? Wenn hier jemand betrügt, dann ist es der SPIEGEL, der seine Leser betrügt.

= Die Süddeutsche Zeitung im November 2015 in einem Artikel über Franz Beckenbauer: „Der Fußballsport ist ein verrottetes Geschäft. Und die Leute fangen an, sich von ihm abzuwenden.“ Kommentar: Auch das ist eine falsche Behauptung.

= Der SPIEGEL nimmt häufig das Wort „Wahrheit“ in den Mund und so heißt auch das neue Logo. „Keine Angst vor der Wahrheit.“ Schlagzeile SPIEGEL: „Die Wahrheit liegt neben dem Platz.“ „Um die Finanzstrukturen im Profifußball offenzulegen, arbeitete ein neunköpfiges SPIEGEL-Team mit mehr als 50 Journalisten aus elf Ländern an der Auswertung von 18,6 Millionen Dokumenten.“ Kommentar: Über 50 Journalisten aus vielen Ländern arbeiten mit dem SPIEGEL zusammen, um die W a h r h e i t über den Fußball-Sumpf herauszufinden; da wird mir als Fußball-Fan angst und bange, weil der SPIEGEL keine Angst vor der Wahrheit hat. Was ist eigentlich bei diesem Groß-Aufgebot an Journalisten herausgekommen?

= Die Süddeutsche Zeitung schrieb: „Im Falle des Abstiegs werden beide (Rettig und Fach) ihren Job verlieren.“ Kommentar: Das war eine Lüge ! Ich kann aus erster Hand sagen, dass Rettig auch im Falle des Abstiegs geblieben wäre.

= Die WELT: „Die Ausbootung von Thurk führte dazu, dass nicht alle Plätze im Stadion besetzt waren; v i e l e Fans waren über die Entscheidung der Club-Führung derart erbost, dass sie sich aus Protest weigerten, ins Stadion zu kommen.“ Kommentar: Auch diese Behauptung war eine Lüge ! Tatsächlich hatten ganze d r e i Personen ihr Fernbleiben im Internet angedroht; das FCA-Stadion war voll !

= Die Nationalspielerin Inka Grings in der FAZ: „Ich hatte damals Vorahnungen und gewisse Befürchtungen. Aber wenn es dann passiert, ist das eine Erfahrung, die man sich überhaupt nicht vorstellen kann. Ich habe damals mein Privatleben überhaupt nicht kommentiert und ich musste dann feststellen, dass ich machtlos bin. Die Leute haben einfach geschrieben, was sie wollen. Das war eine sehr unangenehme Erfahrung, die ich nicht noch mal erleben möchte.“