Gottesliebe und Menschenliebe: Mit oder ohne Religionen ?

= “ Das Matthäusevangelium hält daran fest, dass es keine echte Gottesliebe ohne den Blick auf den Nächsten gibt. Es gibt für Glaubende aber auch keine tragfähige Menschenliebe ohne den Blick auf Gott, der selbst Quelle und Ursprung jeder Liebe ist.“  (Dieser Text ist wie die meisten anderen in diesem Kapitel ein Zitat, also nicht aus meiner Feder)

=  Ist  das Vorgeben und das bloße Glauben und Nachsagen unbegreiflicher Dinge die einzige Art, Gott wohl zu gefallen ? Dagegen muss mit aller Kraft gestritten werden !

= Mahatma Gandhi:  „Wir können Gott nicht mit den Sinnen erfassen oder mit dem Verstand begreifen, ebenso wie wir nicht mit den Augen hören können. Es braucht eine andere Fähigkeit, um Gott zu erkennen, und diese Fähigkeit ist ein unerschütterlicher Glaube. Der Intellekt kann jederzeit fehlgeleitet werden, wie wir aus eigener bitterer Erfahrung wissen. Wahrer Glaube aber kann niemals in die Irre geführt werden.“

= „Unglücklicherweise lieben wir  Menschen unsere Ketten und wir werden sie uns immer wieder neu anlegen. Wir vergessen so leicht, dass Europa für 2.000 Jahre von der Kirche beherrscht wurde. Von allen Tyranneien war das die ärgste. Die Geschichte der christlichen Kirche Europas ist einzigartig in ihrer unverzeihlichen Grausamkeit und Unterdrückung. Aber gerade dadurch sind wir für das Leben geprägt. Darum werden wir ein ums andere Mal Opfer von Tyrannei und Unterdrückung.“

= „Gott kann nicht durch Vorstellungen und Begriffe erfahren werden. Johannes Chrysostomos schrieb: „Rufen wir ihn als den unaussprechbaren Gott an, der unbegreifbar, unsichtbar und unerkennbar ist.“

= „Inkarnation heißt: Gott will selber gar nicht allmächtig, er will menschlich sein. Und das ist ein Satz, der den Machtphantasien der Herrschenden jede theologische Legitimität bestreitet.“  (St. Sattler)

= „De Conti di Segni wurde 1198 achtunddreißigjährig zum Papst Innozenz III gewählt. Energisch und autoritär ging er daran, die Macht der Kirche zu zentralisieren. Er proklamierte sich zum Stellvertreter Christi auf Erden (dieser Titel war bis dahin nicht üblich gewesen), rief 1204 zu einem vierten Kreuzzug gegen die Ungläubigen auf und führte einen brutalen Kampf gegen die Albigenser im Süden Frankreichs.“

„Der Fehler Unfehlbarkeit. Das Dogma der katholischen Kirche hemmt jede ernsthafte Reform.“ (Hans Küng)

= „Letztlich waren es in der Kirche immer die Heiligen, die das Kirchenschiff in die heutige Zeit herübergerettet haben sollen. Eine Behauptung, der es an Chuzpe nicht mangelt. Nein, oft waren es brutale und ausufernde Gewalt und Verbrechen, ohne deren Anwendung die Kirche nicht überlebt hätte.“

= „Haben Sie eine Vorstellung von Gott?  Ich tue mich schwer mit der zentralen Szene des Christentums – wie Jesus am Kreuze leidet. Den Gedanken, dass er unsere Schuld abbüßt, finde ich merkwürdig. Wenn ich mich auf Gott beziehe, dann eher in Dankbarkeit. Wenn ich die Kinder sehe. Wenn jemand zu Besuch kommt, über den ich mich freue. Oft auch in Dankbarkeit darüber, noch nicht gestorben zu sein. Wenn ich draußen in der Natur bin: Pflanzen, Lichtverhältnisse, Vöglein – das freut mich. In der Natur erfahre ich Momente völliger Geborgenheit.“  (K.Hacker/Chrismon)