Hauch mich an!

Das Reform-Konzil Vaticanum II hat in der „Dogmatischen Konstitution über die göttliche Offenbarung“ festgelegt: „Das von Gott Geoffenbarte, das in der Heiligen Schrift enthalten ist und vorliegt, ist unter dem Anhauche des Heiligen Geistes aufgezeichnet worden; denn aufgrund des apostolischen Glaubens gelten unserer Heiligen Mutter, der Kirche, die Bücher des Alten wie des Neuen Testaments in ihrer Ganzheit mit allen ihren Teilen als heilig und kanonisch, weil sie unter der Einwirkung des Heiligen Geistes geschrieben Gott zum Urheber haben.“

Das Dogma von der Unfehlbarkeit des Papstes oder das Dogma von der leibliche
n Aufnahme Mariens in den Himmel und andere abstruse und absurde Kirchengesetze stellen die
 absolute Wahrheit dar; wer sie in Frage stellt, muss die Kirche verlassen. Besonders bitter und verwerflich ist die Tatsache, dass beide christliche Kirchen das gesamte Alte
 Testament in seiner Gesamtheit inklusive Aufforderungen zu Mord und Totschlag zur verbindlichen
 Grundlage ihrer Religion machen.

In unserem Grundgesetz steht: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Warum geht unser
 Staat nicht gegen diese Volksverhetzung im Alten Testament vor? Ich bin mit 14 getauft und konfirmiert worden und ich habe natürlich nichts von dem verstanden,
was der Pfarrer uns zu vermitteln versuchte. Später habe ich Gottesdienste und Messen besucht
und habe einiges über „meine“ Religion gelesen; verstanden habe ich immer noch nichts; weder
 die Glaubenssprache, noch die Dogmen, noch die Gottes-Sohn-Schaft von Christus, noch das 
Rituelle, noch das Kultische, noch das Liturgische, noch das Sakramentale.

Aber ich habe Christus schätzen gelernt!

Jesus überwindet die Schranken des Judentums in Richtung einer universalen Religion
 und nicht in einen anderen Dogmatismus. Jesus betont nachdrücklich die Selbsterkenntnis und Selbstveränderung des Einzelnen. Alles 
Rituelle und Kultische, alles Lithurgische und Sakramentae lehnte er ebenso ab, wie Institutionen
 und Hierarchien. Jesus kam es auf die wirkliche, nicht die symbolische Verwandlung der Gläubigen
 an.