Ich liebe Europa !

Der nicht nur von mir sehr geschätzte Manfred Weber ist Fraktionschef der Christdemokraten im Europäischen Parlament; in einem Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung spricht er Klartext:

  • „Es ist eine große Tragödie: Wir Deutschen sind uns nicht bewusst, dass die eigenen Schicksalsfragen nur im europäischen Rahmen gelöst werden können. Deutschland und Europa können sich eine weitere Instabilität nicht leisten. Die deutsche Ratspräsidentschaft in der zweiten Jahreshälfte muss der Europäischen Union neuen Schwung geben.“
  • „Ich würde mir durchaus wünschen, dass Angela Merkel in der Zeit, in der sie regiert, Europa noch stärker zu ihrem Projekt macht. Zugleich sage ich: Schneller als wir alle glauben, werden wir uns nach Merkels Stil zurücksehnen. Wenn ich sehe, wie ein Emmanuel Macron Politik betreibt: erst mal ein politisches Erdbeben auslösen, in der Hoffnung, dass daraus etwas Neues entsteht. Angesichts dessen finde ich Merkels Ansatz gut: zuhören, miteinander reden, sorgsam den nächsten Schritt gehen.“
  • „Die historische Aufgabe lautet: Europa außen- und sicherheitspolitisch aktionsfähig zu machen. Wir müssen die Einstimmigkeit in der Außenpolitik überwinden. Und wir müssen beim Aufbau einer europäischen Armee vorankommen. Europa muss endlich erwachsen werden.“
  • „Die Kriege kommen näher. Wir Deutsche sind wegen unserer Geschichte militärisch zurückhaltend, zu Recht. Schon deshalb macht es einen Unterschied, ob auf dem Ärmel die deutsche oder die europäische Flagge aufgenäht ist.“
  • „Für die deutsche Ratspräsidentschaft ist es zentral, dass wir die Migrationsproblematik lösen. Sie ist eine der offenen Wunden des Kontinents“
  • „Wir müssen die Energiewende so gestalten, dass jeder mitkommt. Die Grünen ignorieren dies. Klimaschutz heißt für mich: Innovationsoffensive mittels Technologie, und keine Hauruck-Verbote, die Europa zerreißen würden.“
  • „Wir dürfen nicht mit gesenktem Haupt durchs Land gehen. Machen wir uns bewusst, dass wir in der EU im Vergleich zu 1990 bereits 23 Prozent CO2 eingespart haben. Und jetzt verschärfen wir das nochmals.“