Ist das Betrug, Korruption oder nur total abgebrüht ?

Zeitungen und Zeitschriften stehen wirtschaftlich mit dem Rücken zur Wand. Die verkauften Auflagen und damit die Werbeeinnahmen gehen drastisch zurück. Die Kleinanzeigen im Stellen- und Immobilienmarkt, lange das finanzielle Rückgrat der Verlage, sind ins Internet abgewandert; aus Großanzeigen der Industrie sind Kleinanzeigen geworden. Beim Kampf um Werbekunden sind viele Verlage auf Luxusgüter-Firmen (Uhren, Schmuck, Mode etc.) zugegangen und haben das sogenannte Content-Marketing kreiert. Die Redaktion ködert mit seitenlangen Artikeln und Fotos und nennt die dazugehörenden Luxusmarken und die Industrie schaltet ganzseitige Anzeigen. Dieses Konzept ist erfolgreich. Der Schweizer Kurt W. Zimmermann nennt es „Korruptionsjournalismus“.

Fast hätte ich es übersehen: In der S.Z. lese ich zu diesem Thema folgenden 16 X 58 Millimeter großen Hinweis: „Ein Teil der auf dieser Seite vorgestellten Produkte wurde der Redaktion von den Herstellern zu Testzwecken zur Verfügung gestellt und/oder auf Reisen präsentiert, zu denen Journalisten eingeladen wurden.“

Es folgen ein paar Beispiele für den Korruptionsjournalimus: