Kann mir das jemand erklären ?

= „Ein Einblick ins Arkanum der Macht.“ (FAZ)

= „Wie Jack Hall mit seinem Hatch House die Cape-Cod-Moderne erfand“ (Süddeutsche Zeitung)

= „Lars, du bist ja so der edgy Gegenwartsbeobachter.“ (FAZ)

= „Das Putin-Regime bezieht seine Legitimation aus einem Potpourri überkommener Ideologeme.“ (Deutsche Tageszeitung)

= „Wonach klingt dieses Gebräu ? Nach dem Futurismus Marinettis plus Schlingensiefs Subversion ohne dessen Witz, nach dem Barrikadenpathos der Zwanzigerjahre, ohne die Kälte der Sachlichkeit, jedenfalls nach Entscheidung und Unbedingtheit, nicht nach Humanismus, gar Demokratie“(Deutsche Tageszeitung)

= „E.M. Forster ist jetzt als Dystopiker zu entdecken.“ (ZEIT)

= „So entlässt der Autor den Leser in eine Ungewissheit, die am Ende, nach so vielen oft im apodiktischen Duktus vorgetragenen Sätzen, trotz aller Anregungen den Zweifel offenlässt, ob der aufklärende Wissenschaftler nicht einfach im Dunkeln pfeift.“ (SPIEGEL)

= Liebe Leser, jetzt kommt e i n Satz zu einer Aufführung von Beethovens Neunter: „Aber wie Petrenko noch in der Coda des Kopfsatzes bei den Trompeten Fragmente des Hauptthemas herausmodelliert, wie er im Scherzo, diesem Reigen satanischer Verse ohne Worte, in den drängenden Rhytmen der Hörner thematische Substanz freilegt, wie er im langsamen Satz mit der feingliedrigen Artikulation der ersten Violinen Beethoven wie einen Antonio Canova der Töne als Meister der Grazie aufglänzen lässt – das alles ist durch die Dichte an Informationen so fordernd wie beglückend.“ (Jan Brachmann in der FAZ). Ein Künstler, dessen Name ich vergessen habe, nannte einmal solche Kritiker „Kunsteunuchen“.

= „Doch in unseren Tagen wächst selbst der Idyllenmetaphorik ein unerwünschter Doppelsinn zu.“ (WELT)

= „Futurologisch: Jamie Metzl extrapoliert beherzt Entwicklungen der Genetik.“ (FAZ)

= „E-Books, Downloads, Streaming: Die Digitalisierung des Buchmarktes schreitet zügig voran, der Hörbuchmarkt boomt. Davon profitiert ausgerechnet ein altes haptisches Medium: der hochwertige CD-Schuber.“ (Das ist von der Süddeutschen Zeitung, die gleichzeitig in ganzseitigen Artikeln und Schlagzeilen schreibt: „Performen, gendern, chillen – in den vergangenen Jahren sind viele neue Ausdrücke in Gebrauch gekommen. Warum sich niemand Sorgen machen muss, wenn er das eine oder andere nicht versteht. Komplizierte Begriffe und Formulierungen sollen oft Eindruck schinden – im Alltag und selbst in wissenschaftlichen Arbeiten. Das kann aber nach hinten losgehen. Wer wirklich mit anderen kommunizieren will, sollte auf komplizierten Jargon verzichten.“ Gilt das auch für die S.Z.-Redaktion ?

= „Der Komparatist Martin Puchner und die Kognitionswissenschaftlerin Maryanne Wolf verteidigen die analoge Schrift.“ (Tageszeitung)

= „Die Schrift ist ein eigentümliches Amalgam: Die manichäische Rhetorik eines politischen Existenzialismus findet sich, Verschwörungstheorien, gekonnte Sentenzen.“ (ZEIT)

= „Es muss ein dionysischesGlücksgefühl gewesen sein………….., ein rätselhaftes bacchantisches Ritual voller unentschlüsselter Botschaften. Wird unserem bekränzten Silen hier die Maske gerade vom Gesicht genommen ?“ (Tageszeitung)