Kapitalismus – Ein gewaltiges Ungetüm

= Tony Judt: „Der Kapitalismus ist alternativlos und das die Freiheit des Einzelnen am wenigsten gefährdende System. Der Kapitalismus ist ein gewaltiges Ungetüm; in seiner ungebändigten Form schafft er ein Ausmass an sozialer Ungleichheit, die zwangsläufig mit Gefühlen der Erniedrigung und kollektivem Vertrauensverlust einhergeht. Deshalb muss dieser anarchische Kapitalismus durch gezielte staatliche Eingriffe gezähmt werden.“

= Arthur Young im Jahr 1 7 8 7 : „Setze jemanden in den sicheren Besitz von blankem Fels, und er wird den Felsen zu einem Garten verwandeln; verpachte ihm auf neun Jahre einen Garten, und er wird ihn zu einer Wüste umwandeln. Die Zauberkraft des Besitzes macht Sand zu Gold.“

= Winston Churchill: „Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: die ungleichmäßige Verteilung der Güter. Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: die gleichmäßige Verteilung des Elends.“

= FAZ: „Sozialismus klingt gut, funktioniert aber schlecht. Mit dem Kapitalismus ist es umgekehrt.“ Bei der FAZ sitzen die Kapitalismus-Kritiker im Feuilleton: „An den exzessiven Gehaltsausschüttungen im Spitzenbereich von Konzernen ist weniger ihre Höhe abstoßend als die Gesinnung derer, die meinen, das stehe ihnen als kompetitiver Lohn zu. Dass es Leute gibt, die Sozialismus wittern, wenn die schärfere Besteuerung von hohen Erbschaften oder Spekulationsgewinnen gefordert wird, gehört zur Signatur der Zeit. Sie enthält die plutokratische Zumutung, Zahlungskraft als die Grundlage eines besonderen Anspruchs auf politisches Gehör zu verstehen und nicht als Zufall.“ (Frage an den Herrn Feuilletonisten: Regen Sie sich auch auf, wenn ein roter Balken, eingerahmt von schwarzer Farbe als Kunstwerk gilt und für 30 Millionen Euro über die Ladentheke geht?)

= Auf dem Gebiet der Wissenschaft hat das System des freien Unternehmertums und offener Märkte zu Forschungen und Entdeckungen geführt, mit deren Hilfe die schlimmsten, zuweilen sogar die gesamte menschliche Existenz bedrohenden Krankheiten besiegt werden konnten – und tut es immer noch. Es hat Erfindungen und Systeme hervorgebracht, die unsere Lebensqualität in einer Weise verbessert haben, wie sie unsere Urgroßeltern noch vor ein paar Jahrzehnten für undenkbar gehalten hätten. (Fundstück)

= Mythos: Wirtschaftswachstum zerstört unseren Planeten. Realität: Wachstum ist der effizienteste Fluchthelfer aus der Armut.

= Helmut Maucher: „Noch nie hat die Gleichheit so zugenommen, wie nach dem Zusammenbruch des Kommunismus.“

= Martin Rhonheimer (Professor an der päpstlichen Hochschule Santa Croce in Rom): „Die Wirtschaftsform des Gebens. Christliche Sozialethiker haben es einst gewusst: Der Kapitalismus ist sozial. Der Begriff „Kapitalismus“ verdient eine Rehabilitierung – gerade aus christlicher und sozialer Perspektive. Auch die Kirche sollte vermehrt zu Freiheit und Eigenverantwortung ermutigen.“

= „Schulbücher quellen über von marktfeindlichen Irrlehren und antikapitalistischer Rhetorik. Der 1989 überwunden geglaubte Sozialismus lebt in deutschen Lehrmitteln fort.“ (Fundstück)

= In Deutschland gibt es fast vier Millionen selbständige Unternehmer, bei denen circa 30 Millionen Menschen beschäftigt sind.

= „Wir brauchen einen Dialog zwischen Schule, Hochschule und Wirtschaft. Einen Dialog, bei dem Lehrer und Hochschullehrer noch einmal in die Schule gehen: bei Geschäftsführern, Bereichs- und Vertriebsleitern – bei Praktikern aus der betrieblichen Realität.“ (Dr. Viktor Lau)

= Die Süddeutsche Zeitung über Kapitalismus:

  • „Die Mittelschicht schafft sich ab, Bildungsabschlüsse verlieren an Wert, und der Neoliberalismus vereinnahmt selbst diejenigen, die ihn bekämpfen sollten – beste Voraussetzungen, um das Gesellschaftssystem ins Wanken zu bringen, meint die Soziologin Cornelia Koppetsch.“
  • „Verbraucherpolitik: Kuschen vor Konzernen“
  • „Einseitige Blickrichtung: Angehörige der Oberschicht ignorieren Mitmenschen.“
  • „Zwischen Unternehmen und Menschen liegt ein tiefer Graben. Die Wirtschaft, so sieht es aus, das ist die Welt des Profits, der Lüge und des Betrugs.“
  • „S u p e r s t a r – Karl Marx war selten so populär wie jetzt, vor seinem 200. Geburtstag im Jahr 2018. Das liegt u.a. daran, dass der Philosoph zugleich ein großer Schriftsteller war. Ein Rundgang an seiner Seite durch die kapitalistische Gegenwart.“
  • „Wer ist gefräßiger: Aktionäre, die fette Dividenden wollen, oder Politiker, die auf Posten schielen?“
  • „Die mächtigen Drogenkartelle wirtschaften wie Konzerne.“
  • „Erfolg fördert die Neigung zu unethischem Verhalten.“