KKR und Springer und der Propaganda-Krieg gegen China.

Die amerikanische Beteiligungsgesellschaft KKR hat inzwischen über 40 Prozent der Springer-Aktien erworben; seit April 2020 ist die Aktie nicht mehr an der Börse gelistet. KKR plant, den Springer-Verlag „umzustrukturieren“. Es ist natürlich völliger Zufall, dass die WELT-Gruppe seit einigen Monaten aus allen Rohren gegen China schießt.

Beispiel 14. Juni 2020: Die WELT a.S. bringt in e i n e r Ausgabe die folgenden f ü n f großen Artikel, in denen China scharf kritisiert wird:

  • „Prag steht auf gegen Peking. Kein europäischer Politiker kritisiert die autoritären Umtriebe Chinas so laut wie Zdenek Hrib, Bürgermeister von Prag. Er zeigt Mut, wo große EU-Länder kuschen.“
  • „China wird zum Problem der Nato. China hat jetzt schon nach den USA den zweitgrößten Verteidigungsetat der Welt.“ (Konkrete Zahlen nennt die WELT nicht. Der Militäretat der USA beträgt 732 Milliarden Dollar p.a. und jener von China 261 Milliarden Dollar p.a. USA hat 328 Millionen Einwohner und China hat 1393 Millionen Einwohner.)
  • „Deutsches Duckmäusertum. Außenminister Heiko Maas wiederholt die Propaganda der kommunistischen Partei Chinas.“
  • „China rückt ins Nato-Blickfeld.“
  • „Brüssel will von China jetzt Fair Play erzwingen. Viele der von der Corona-Pandemie geschwächten Unternehmen in Europa drohen Opfer von Übernahmen zu werden.“ (Auch diese „Drohung“ ist völlig absurd, weil solche Übernahmen sowohl von der deutschen Regierung als auch von der EU genehmigt werden müssen).

Wenn man wüßte, daß die USA es bei diesen Propaganda-Kriegen belassen und dafür keine realen Kriege mehr vom Zaun brechen – dann könnte Europa besonnen und konstruktiv mit allen Großmächten zusammenarbeiten und langfristig auf militärische Abrüstung und humanitäre Aufrüstung hinwirken.