Klima: Verteufelt schwer, sich eine objektive Meinung zu bilden.

Wenn man von den letzten beiden Jahren absieht, so sind in den letzten 30 Jahren in der Klimadebatte Hektabomben von Lügen, Vermutungen, Halb- und Dreiviertelwahrheiten verkündet worden. Zahlreiche Wissenschaftler haben sich mit gegensätzlichen Positionen an der Debatte beteiligt und politische Parteien und NGO und andere Wichtigtuer haben Panik geschürt, um von der Angst der Menschen zu profitieren. Das alles hat mich abgeschreckt und zu der Überzeugung gebracht, dass kein Klimaproblem existiert. In den letzten Jahren hat sich die Debatte zumindest teilweise versachlicht und seriöse Institutionen und Wissenschaftler bestätigen mit ihrer Forschung, dass z.B. die über ein bestimmtes Maß hinausgehende Erderwärmung zu ernsthaften Problemen führen wird. Ich versuche also, Wissen aufzusaugen und daraus Schlüsse zu ziehen.

Peter Strohschneider, der scheidende Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft, hat in der FAZ ein Interview veröffentlicht. Ich zitiere:

  • Greta Thunberg ist unter dem Motto „United behind the Science“ nach New York gesegelt. Die Wissenschaften gibt es da nur noch im Singular. Und sie sind etwas, hinter dem man sich wie die Jünger hinter Jesus versammeln soll. Aber man muss doch religiöse Gewissheiten vom methodisch verlässlichen, auf Revidierbarkeit hin angelegten Wissen der Wissenschaften unterscheiden.
  • Gewiss, es gibt Tatsachen. Aber was folgt aus ihnen ? Wenn man die Reaktionen beträchtlicher Teile der deutschen Klimaforschung auf das Klimapaket der Bundesregierung beobachtet, dann darf man die Frage stellen: Wird da eigentlich wissenschaftlich oder politisch argumentiert ? Im Moment wird ja vielfach sozusagen apokalyptisch argumentiert, und dann gibt es eben nur noch Abweichler vom Glauben, nicht mehr politische Alternativen.
  • Das „Zwei-Prozent-Ziel“ ist keine wissenschaftliche sondern eine politische Aussage.
  • Wissenschaftler, gleich welcher Disziplin, müssen zur Selbstdistanz fähig sein. Sie müssen z.B. wissen, dass ihre jeweilige Spezialisierung nur eine von vielen ist und dass es auf die Spezialisierung anderer Forscher nicht weniger ankommt, als auf die eigene.
  • Und es ist wichtig, dass am Übergang von der Wissenschaft in nichtwissenschaftliche Gesellschaftsbereiche auch der interne Pluralismus der Forschung kommuniziert wird und die spezifische Vorbehaltlichkeit wissenschaftlichen Wissens, und zwar selbst dort, wo die Fakten klar und sich derzeit alle einig sind. Stattdessen findet oft eine massive Reduktion der Art „Die Wissenschaft hat festgestellt“ statt. Nicht weil sie es festgestellt hat, sondern weil sie meint, eindeutig kommunizieren zu müssen.

Das gestern von Bundesrat und Bundestag verabschiedete Klimapaket wird natürlich von den üblichen Verdächtigungen als völlig unzureichend oder verfehlt kritisiert. Wenn sowohl die Linke als auch die AfD und Teile der Grünen das Paket heftig kritisieren, dann muss die Regierung richtig gehandelt haben.