Kultur – Industrie

Liebe Leser, natürlich darf jeder sogenannte Künstler oder Kulturschaffende malen, installieren, schreiben und inszenieren was er will; und er darf Museen oder Theater suchen, die sein Produkt der Öffentlichkeit (ohne Honorar !) anbieten; ich habe auch kein Problem damit, dass die Redakteure der Feuilletons uns auf verschwurbelte Weise die Bedeutung dieser Produkte zu erklären versuchen. Aber ich kann das alles nur unter zwei Voraussetzungen akzeptieren:

  1. Die sogenannte Kultur wird p.a. in Deutschland mit einem dreistelligen Milliardenbetrag aus Steuermitteln subventioniert: Diese Zuschüsse müssen deutlich reduziert werden und die Kunst-Eunuchen müssen sich über den Verkauf ihrer Produkte an Privatpersonen selbst finanzieren.
  2. Recht und Gesetz ist selbstverständlich auch in der Kultur-Branche durchzusetzen und die dafür Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen, gegebenenfalls bestraft und entlassen werden – siehe Beispiel Marat-Aufführung in Dresden, wo zur Liquidierung christdemokratischer Politiker aufgerufen wurde. Auch politische Statements haben in Theatern, die vom Steuerzahler getragen werden, zu unterbleiben – siehe Protest von Kulturschaffenden gegen das transatlantische Freihandelsabkommen.

Wolfgang Röhl zum Thema: „Am Hamburger Thalia-Theater sind manchmal Schauspieler zu betrachten, die halb- oder dreiviertelnackt über die Bühne toben, wild gestikulieren, mit den Augen rollen und Zotenhaftes sehr laut äußern. Dschungelcamp für Bildungsbürger, sozusagen. Dem prallen Treiben liegt die rührende Annahme zugrunde, auf diese Weise könnte man das hanseatische Publikum noch 30 Jahre nach Peter Zadeks Inszenierung von „Verlorene Zeit“ in Grund und Boden schockieren. Bei der Bühne am Gerhart-Hauptmann-Platz handelt es sich um ein Staats-, also ein Subventionstheater. Das vom Stadtstaat Hamburg alimentierte Ensemble ist, wie fast alle artverwandten Gebilde, stramm politisiert und schwer staatsverdrossen. Dass irgendjemand in diesem illustren Haus, vom Intendanten bis runter zum Beleuchter, irgendwann anderes gewählt haben könnte als Rot, Dunkelrot oder Grün, ist kaum vorstellbar. Falls doch, würde ein Thalia-Kulturkämpe das seinem Kollektiv wohl niemals beichten.“