Kurz und interessant

= Antisemitismus durch Übersetzungsfehler: Martin Luthers Bibelübersetzung prägt unser Verständnis der Heiligen Schrift bis heute. Dabei finden sich in seiner Bibelversion zahlreiche antijüdische Passagen – deutlich mehr als im Urtext. (CiG)

= Die Regierungspartei FPÖ hat zu Ostern ein Parteiblatt verteilt, in dem in einem Gedicht Menschen mit Ratten verglichen werden; außerdem wird über Migranten hergezogen. In dem Gedicht „….die Stadtratte (Nagetier mit Kanalisationshintergrund)“ heißt es u.a.: „So, wie wir hier unten leben,/ müssen andre Ratten eben,/ die als Gäst oder Migranten,/ auch die, die wir noch gar nicht kannten,/ die Art zu leben mit uns teilen!/ Oder rasch von dannen eilen.“

= „Ich muss gestehen, dass ich überhaupt verrückt nach Deutschland bin: Ich habe mich in die Landschaft mit ihren Wäldern und Burgen verliebt; ich liebe die deutschen Philosophen, die Komponisten von Bach bis Brahms, die romantischen Maler von der Düsseldorfer Schule bis Caspar David Friedrich – und nicht zuletzt die deutschen Frauen ! Ich halte sie für die schönsten Frauen auf unserem Planeten.“ (Der Franzose Jean-Jaques Annaud)

= Der Ex-Kommunist Rainer Zitelmann schreibt ein Buch mit dem Titel: „Kapitalismus ist nicht das Problem sondern die Lösung.“ Capital schreibt dazu: „Der Ex-Kommunist, der Reiche als diskriminierte Minderheit sieht, bereist die Welt von China bis Chile. Seine Erkenntnis: Der Kapitalismus ist das sozialste Wirtschaftssystem der Geschichte, weil er am meisten zur Beseitigung von Armut beigetragen hat – auch wenn in einzelnen Ländern die Schere zwischen Arm und Reich aufgeht. Fazit: Mehr Kapitalismus wagen ! Provokant, aber nicht blöd.“

= Die Teilnahme an Wahlen für obligatorisch zu erklären ist, als würde man Betrunkene zum Autofahren verpflichten.“ (Jason Brennan)

= 48 Prozent der Ostdeutschen sind für eine Ost-Quote für Spitzenpositionen in der deutschen Wirtschaft, in der Politik und in der Verwaltung.

= Der SPIEGEL (Nichts als die Wahrheit) verkündete am 20.4.2019: „Lindner geht einem ungemütlichen Parteitag entgegen.“ Lindner hatte keinen ungemütlichen Parteitag und wurde mit über 90 Prozent wiedergewählt.

= Vor 3000 Jahren geboren – Juden, die den Staat ablehnen; Araber die Israelis sind; Israelische Drusen, die sich als Syrer fühlen; Ultraorthodoxe und Säkulare, die sich nicht riechen können; Traumatisierte, Sinnsucher und Opportunisten: Sie alle leben in Israel – einem Land voller widerstreitender Kräfte. (Fundstück)

= „Ich bin unter kommunistischer Herrschaft aufgewachsen. Ich erinnere mich an die langen Schlangen. Den ganzen Tag in der Metzgerei stehen, um 100 Gramm Wurst zu kaufen. Und den Luxus, einen Schokoriegel in der Hand zu halten. Einmal hat mir meine Schwester, die als Basketballspielerin für ein Spiel ausreisen durfte, ein Snickers aus Westdeutschland mitgebracht – ich habe es vier Wochen lang gegessen – jeden Sonntag abend habe ich mir erlaubt, ein Viertel davon abzuschneiden. Die Verpackung habe ich aufgehoben und meine Freunde haben daran gerochen, um einen Hauch von Schokolade und Erdnuss zu erhaschen.“ (Der polnische Dirigent Krzysztof Urbanski)

= „Wenn ich in den letzten 12 Monaten den Fernseher eingeschaltet habe, dann habe ich zuviel Gewalt gesehen – und zu wenige, die sich dieser Gewalt entgegenstellten. W o s i n d s i e , die hier lebenden Türken oder Marokkaner oder Tunesier, die diesen Terror laut verurteilen ? Wo ist der Aufstand der Muslime, die in Deutschland leben ? Was ist los mit euch ? Das ist unser Gott, dessen Name beschmutzt wird. Und vor allem: Das ist unser Land !“ (Murat Kurnaz, Ex-Guantanamo-Häftling und Bremer Sozialarbeiter)

= „Wie erreicht man einen glückseligen Zustand ? Mit Gedächtnisschwund und dem Willen zu vergeben kommt man sehr weit. Am weitesten aber kommt man mit Güte.“ (Fundstück)

= Schon 1953 belief sich der Anteil ehemaliger NSDAP-Mitglieder in der Spitze des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales auf mehr als die Hälfte. Und bis 1960 erhöhte er sich auf über 70 Prozent.

= Erich Kästner: „Da hilft kein Zorn, da hilft kein Spott, da hilft kein Fluchen und kein Beten, die Nachricht stimmt, der Liebe Gott ist aus der Kirche ausgetreten.“

= Martina Bergmann ist Buchhändlerin und betreut Martha, 84, Pflegegrad 3. Freiwillig, und ohne mit ihr verwandt zu sein.

= Der damalige Bundeskanzler Schröder hat damals Deutschland aus der Invasion der „Willigen“ im Irak-Krieg herausgehalten; dennoch musste er hinnehmen, dass die amerikanische Führungsmacht von deutschem Boden aus selbstherrlich ihre gesamte europäische, militärische Infrastruktur für dieses Vorhaben bereitstellte. Die damalige Aktion war nicht durch den UN-Sicherheitsrat gedeckt; Blair wurde zum Pudel Amerikas. Das und unvermeidbare Kollateralschäden sind uns dank Schröder erspart geblieben. (Fundstück)

= Unter der Bedingung, den Totenschädel Hamlets zu spielen, vermachte 1955 Juan Potomachi 30.000 Pfund an das Theater „Teatro Dramatico“.

= Seit 2013 erhielten in Nordrhein-Westfalen über 6000 ausländische Ärzte die Approbation, um hierzulande tätig zu werdedn und dem deutschen Ärztemangel abzuhelfen. Die Mediziner stammen aus Syrien, Ägypten, Libyen, Jordanien, Rumänien und Russland – also überwiegend aus Krisenländern, in denen Ärztemangel herrscht; allein aus Rumänien haben in den letzten Jahren über 26.000 Mediziner das Land verlassen – auf der Suche nach besseren Verdienstmöglichkeiten und Lebensbedingungen. In Rumänien selbst entsteht dadurch medizinischer Notstand. In Deutschland müssten mehr Ärzte ausgebildet werden; aber vor allem muss die Gesamtdauer von Schule und Ausbildung verkürzt werden: Vier Jahre Grundschule; neun Jahre Gymnasium plus mindestens zwölf Jahre Studium und Praktikum ergibt 25 Jahre !!!