Kurz und interessant

= „Die Fähigkeit zu führen ist keine Teamaufgabe – das ist die Aufgabe einer einzelnen Person. In schwierigen Zeiten muss ein Manager in der Lage sein, klare Vorgaben zu machen. Im Alltagsgeschäft aber tut er gut daran, mit seinen Mitarbeitern zu reden und von ihnen zu lernen. Denn er hat es zunehmend mit hoch qualifizierten Mitarbeiten zu tun, die für die Zukunft des Unternehmens unentbehrlich sind. Der Manager muss wissen, wie er das Know-how seiner Leute am besten einsetzt.“ (Fundstück)

= Deutschland holt auf – liegt in Europa aber immer noch auf den hinteren Plätzen: 96 Prozent der Rumänen verfügen über Wohneigentum; dahinter folgen Spanien mit 76 Prozent, Italien mit 72 Prozent, Niederlande mit 69 Prozent, Großbritannien mit 65 Prozent, Frankreich mit 65 Prozent und dann kommt Deutschland mit 51 Prozent; in der Schweiz sind es nur 43 Prozent. Verschiedene historische und politische Gründe haben zu dieser Entwicklung geführt. Deutschland holt zwar auf – muss aber noch mehr tun, damit Familien mit nicht sehr hohen Einkommen früh eine Wohnung kaufen und dann langfristig abbezahlen können.

= In dem von Amerikanern mehrheitlich aufgekauften Springer-Konzern wird die Hetze gegen China unermüdlich fortgesetzt – so in der WELT a.S. vom 31. Januar auf drei ganzen Seiten (Russland ist auch dabei).

= Mehr als jeder fünfte Deutsche – also fast 17 Millionen Menschen – hat einen Migrationshintergrund; bei Kindern unter sechs Jahren beträgt die Quote sogar über 30 Prozent.

= Der russische Präsident Putin hat auf dem Weltwirtschaftsforum zu mehr internationaler Zusammenarbeit aufgerufen, um die großen Herausforderungen wie Pandemien, Klimawandel oder die weltweiten sozialen Ungleichheiten zu meistern. Russland wolle sich der internationalen Kooperation öffnen.

Wie werden die USA darauf reagieren?

= Der Literat, Philosoph und Wissenschaftstheoretiker George Steiner ist einer der wenigen Universalgelehrten. 2003 erhielt er den Börne-Preis. In seinem sehr lesenswerten Essay „Warum denken traurig macht“ plädiert er dafür, sich bei Bedrohungen nicht in Selbstzensur zu üben.

= „Es kostet Mut, innezuhalten und das Argument der anderen Seite gelten zu lassen. Nicht gewinnen zu wollen, sondern die Wahrheit zu suchen. Das ist ein bewegender Augenblick:“ (Fundstück)

Dazu passt die Parabel „Theorie und Praxis“:

Ein Tausendfüßler ging zu einer alten, weisen Eule und klagte über Gicht. Jedes einzelne seiner vielen Beine tat ihm weh. Was lässt sich dagegen tun? Nachdem die Eule gründlich darüber nachgedacht hatte, gab sie dem Tausendfüssler den Rat, ein Eichhörnchen zu werden – mit nur vier Beinen wären neunhundertsechsundneunzig Promille seiner Schmerzen beseitigt. Sagte der Tausendfüßler: „Eine glänzende Idee! Jetzt sag mir noch, wie ich ein Eichhörnchen werden kann.“

„Plag mich nicht damit“, erwiderte die Eule. „Ich zeige nur den Ausweg.“

= Nobelpreisträger Buchanan: „Alle wissenschaftliche Erkenntnis ist immer nur vorläufig. Physiker mögen glauben, dass sie irgendwann einmal alles werden erklären können. Ich halte derlei für ausgemachten Unsinn. Wenn man die Evolution anerkennt, dann weiß man auch, dass man von seinem Hund nicht erwarten kann, dass er aufsteht und anfängt, deutsch zu sprechen. Denn der Hund ist dafür genetisch nicht programmiert. Wir sind menschliche Tiere, und auch wir sind begrenzt in unseren genetisch angelegten Fähigkeiten. Per Definition gibt es Bereiche, in die wir nie werden vordringen können. Wenn man weiß, dass es diese Grenzen gibt, kann man zwar versuchen, sie immer weiter hinauszuschieben – aber mehr auch nicht.“

= Selbst Skeptiker haben inzwischen akzeptiert, dass die Energiewende kommen muss. Dafür braucht es Trassenkorridore, die teilweise 1000 Meter breit sind und dagegen wiederum wehren sich viele (auch grüne) Menschen: „Trassen ja, aber nicht vor meiner Haustür!“

= In dem Sammelband „Nach Auschwitz: Schwieriges Erbe DDR“ kündigen die Herausgeber (Anette Kahane u.a.) einen Paradigmenwechsel in der DDR-Geschichtsschreibung an: Weg vom marxistisch-kommunistischen Projekt hin zum Opfer und Erbe des NS-Regimes. Der Historiker Hubertus Knabe kritisierte diese Umdetung scharf; seine Rezension des Sammelbandes wurde jedoch ausgerechnet um jene Schlusspassage gekürzt, in der die Verstrickung von Frau Kahane und Kollegen in die DDR-Geschichte – wie z.B. die langjährige Stasi-Mitarbeit Kahanes – dargelegt wird.

= Der britische Brexit-Antreiber und Minister Jacob Rees-Mogg: „Entscheidend ist, dass wir unseren Fisch zurückhaben. Es sind britische Fische und damit bessere und glücklichere Fische.“