= „Der Vertrag von Aachen zwischen Frankreich und Deutschland ist ein Wunder. Ultras der deutsch-französischen Annäherung wie ich hätten sich mehr gewünscht. Aber wir leben in einer Zeit, in der der amerikaniscvhe Präsident davon schwadroniert, die USA müssten raus aus der Nato, und sogar vom Weltpostvertrag genervt ist. Da ist der Vertrag von Aachen ein Frühlingsversprechen, eine erfrischende Geste politischen Übermuts.“ (Nils Minkmar/SPIEGEL)
= Bei aller berechtigten Sorge wegen der nationalistischen AfD dürfen wir die Linke nicht aus den Augen verlieren. Es waren Kommunisten, die in der Weimarer Republik vor allem die SPD bis aufs Messer bekämpft haben und z.B. vor 80 Jahren beim Streik der Berliner Verkehrsbetriebe, einem der Sargnägel von Weimar, mit den Nazis ein gemeinsames Streik-Komitee und gemeinsame Streikposten organisierten – vereinbart von Ulbricht und Goebbels.
Es waren Sozialdemokraten, die im Reichstag gegen das Ermächtigungsgesetz gestimmt haben und es waren linientreue Kommunisten/Stalinisten, die deutsche Sozialdemokraten, die vor den Nazis in die Sowjetunion geflohen waren, in Arbeitslager deportiert, gefoltert und massakriert haben.
= Bundespräsident Steinmeier hat den TV Erlangen für dessen Initiative „Rollator-Sport für Hochbetagte“ ausgezeichnet. Die Erlanger haben mit dem Kleinbus ihrer Judo-Abteilung einen Fahrdienst eingerichtet, um die Ältesten am Sport teilhaben zu lassen.
= „Wenn ihr an Geld glaubt, ist das in Ordnung. Aber bewahrt euch euer Mitgefühl. Dann werdet ihr zu glücklicheren Menschen.“ (Rinpoche)
= Die Stadtregierung von Hannover hat ihren elftausend Mitarbeitern eine „geschlechtergerechte Verwaltungssprache“ verordnet. Dadurch werden Wähler zu Wählenden, Lehrerinnen zu Lehrenden und das Rednerpult heißt jetzt „Redepult“. Noch nicht entschieden wurde, ob die Hannoveraner zukünftig Hannoverierende heißen sollen; die Grünen arbeiten noch daran.
= Die WELT hat einen wunderbaren Aufruf von dutzenden Autoren wie Anne Applebaum, David Grossmann, György Konrad, Milan Kundera, Herta Müller, Orhan Pamuk, Salman Rushdie, Leila Slimani und Mario Vargas Llosa unter dem Titel „Das Haus Europa brennt“ veröffentlicht; dort heißt es u.a.: „Wir glaubten, die Einheit Europas sei eine Selbstverständlichkeit, die keiner Anstrengung bedürfe und für die man sich nicht engagieren müsse. Mit dieser gutgläubigen Zuversicht müssen wir brechen, ein laxes Europa ohne Schwung und Ideen dürfen wir uns nicht leisten. Wir haben keine Wahl. Wo der Populismus brüllt, hilft nur ein vollmundiges Ja zu Europa. Wir dürfen nicht zulassen, wie links und rechts die Ressentiments, der Hass und dessen traurige Auswüchse sich ausbreiten. Wir müssen Alarm schlagen gegen die Brandstifter, die von Paris bis Rom über Dresden, Barcelona, Budapest, Wien oder Warschau mit dem Feuer unserer Freiheiten spielen. Dem Versuch, die liberale Demokratie und ihre Werte zu dekonstruieren und infrage zu stellen und damit alles rückgängig zu machen, worauf wir – erstmalig seit den 30er Jahren – in Europa mit Recht stolz sein dürfen, stellen wir uns entgegen.“
= V e r w e c h s l u n g : „Liebling“, sagte eine Frau auf einer Party zu ihrem Mann, „trink lieber nicht mehr. Du siehst schon so verschwommen aus.“ Wir sehen Menschen und Dinge nicht so, wie sie sind, sondern wie wir sind.
= Im Laufe der Zeit nimmt die Seele die Farbe der Gedanken an. (Anton Korduan)