Kurz und interessant

= „Heute ist es in der religionspluralen Gesellschaft dringend geboten, einen Religionsunterricht für alle zu installieren. Der Staat muss ein Interesse daran haben, dass alle Heranwachsenden in religiöser Hinsicht gebildet werden, und zwar unbeschadet ihrer konfessionellen Bildung und ihrer weltanschaulichen Orientierung! Konfessionelle Glaubensbildung gehört in die Kirche, die Moschee oder Synagoge. Die Schule als öffentliche Bildungsinstitution hingegen kann heute „nur“ die Aufgabe einer religiösen Grundinformation und damit einer religiösen Sensibilisierung erfüllen.

Gemäß Art. 7,3 des Grundgesetzes ist der Religionsunterricht zwar „in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Religionsgemeinschaften“ zu erteilen – es steht dort aber nichts von konfessionell getrennten Klassen! Warum katholische Kirche, zögerst du, da mitzumachen und ein zukunftsfähiges Konzept des Religionsunterrichts mitzugestalten? (Leserbrief C.i.G.)

= Ein Professor und eine Doktorandin dürfen in der FAZ einen sehr langen Artikel mit folgender Schlagzeile schreiben: „Die EU braucht eine eigene Unternehmens- und Führungskultur, um Innovation zu fördern. Europäischen Unternehmen fehlt der Mut, auch mal zu scheitern.“ Wahrscheinlich haben die beiden noch nie eine Firma von innen gesehen. Wie wäre es, wenn sie ihren Beamtenjob niederlegen, sich bei einer großen Firma bewerben und dann versuchen, diese Kultur zu praktizieren?

= Deutschland hat sein Bruttoinlandsprodukt pro Kopf von 2005 bis 2021 um 18,3 Prozent gesteigert und liegt damit an erster Stelle der großen EU- oder G7-Staaten.

= Detlef Scheele ist Vorstandsvorsitzender der Bundesagentur für Arbeit und redet Klartext: „Deutschland braucht 400.000 Zuwanderer pro Jahr und damit deutlich m e h r als in den vergangenen Jahren. Es geht nicht um Asyl, sondern um gezielte Zuwanderung für die Lücken im Arbeitsmarkt. Es fehlen Fachkräfte von der Pflege über Klimatechniker bis zu Logistikern und Akademikerinnen. Deutschland gehen die Fachkräfte aus. Wegen der demografischen Entwicklung nimmt die Zahl der Arbeitskräfte bereits in diesem Jahr um 150.000 ab. Im nächsten Jahr wird es noch viel dramatischer.“

= Der Elektronikkonzern Samsung aus Korea beschleunigt sein Wachstum und will bis 2023 sagenhafte 175 Milliarden Euro in den Chipsektor und in die Biopharmazie investieren.

= Die Deutschen sparten im Corona-Jahr 2020 so viel wie seit Jahrzehnten nicht. 16 Prozent ihrer Einkünfte legten sie auf die hohe Kante – 2019 waren es noch 11 Prozent. Der größte Teil der Ersparnisse – 7,1 Billionen Euro (!!!!!!!!!!!) fliesst nicht in Aktien oder ETF, sondern liegt immer noch auf unverzinslichen Giro- und Sparkonten.

= Der Energiekonzern RWE will in Japan den Bau von Offshore-Windparks mit schwimmenden Anlagen vorantreiben. Diese Art der Anlagen haben weltweit großes Potenzial in Regionen mit tiefen Küstengewässern.

= Vor 20 Jahren hat Deutschland die Energiewende vollzogen und seitdem warnen die Energiekritiker fast täglich vor flächendeckenden Stromausfällen. Dieses Schreckensszenario ist bis heute ausgeblieben. Das Handelsblatt schreibt: „Strommarkt so zuverlässig wie nie.“

= In den USA werden zunehmend Impfpflichten in Unternehmen und Schulen und Universitäten eingeführt; die vollständige Zulassung für den Biontech-Impfstoff macht es möglich.

= Die amerikanische Schauspielerin Robin Wright in einem FAZ-Interview: „Nachdem ich 50 Jahre alt geworden bin, habe ich aufgehört, mir Sorgen um den ganzen Kleinscheiß in meinem Leben zu machen. Das hat meinen Geist und mein Herz befreit, ich bin bereit für mehr Lächeln und mehr Liebe. Das Leben ist verdammt kurz, du solltest es besser auskosten. statt zu grübeln.“

= Der italienische Fußballverband will afghanische Fußballer, die auf der Flucht vor den Taliban sind, aufnehmen und im Trainigszentrum der Italiener in Coverciano bei Florenz unterbringen. Verbandschef Gabriele Gravina: „Wir wollen unseren Beitrag leisten. Niemand darf seines Traums beraubt werden, Fußball zu spielen.“ Könnte das eine Steilvorlage für den DFB sein?

= Die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) war mal sehr lesenswert. Seit der allgemeinen Zeitungskrise geht es rasant bergab. Jetzt plaziert die NZZ auf der Titelseite die Riesenschlagzeile: „Merkel hat ihren Krieg verloren. Niemand hat den Afghanistan-Krieg so lange begleitet wie Angela Merkel. Spuren hinterliess sie dabei nicht. Dem Einsatz und der Bundeswehr begegnete sie mit professioneller Gleichgültigkeit. War der erste deutsche Krieg seit 1945 die Opfer wert?“ Ab sofort müssen wir das Opfer bringen und auf die NZZ verzichten.