Mach dich selbständig! Gründe eine Firma…….

……..aber beachte einige wichtige Grundregeln:

= Plane ein, dass du scheitern kannst. Deshalb sollten evtl. Existenz-Gründungs-Darlehn nicht zu hoch ausfallen.

= Plane die Einnahmen an der unteren Grenze der realistischen Möglichkeiten und die Ausgaben an der oberen Grenze. In aller Regel wird man bei einer Wurstbude nur ein paar Monate brauchen, bis man Gewinne macht; bei einer Fußballkneipe dauert es ein oder zwei Jahre und nach der Gründung einer Werbeagentur möglicherweise zehn Jahre. Ich würde nicht versuchen, Bill Gates oder Jeff Bezos zu kopieren.

= Halte deine Fixkosten gering; achte auf Miet- und Personalkosten; Angestellte erst testen, bevor man Festverträge macht; es spricht nichts dagegen, zunächst im Wohnzimmer der Eltern oder in deren Keller den ersten Schreibtisch aufzustellen.

Meine größte Schwäche war Ungeduld, die zu spontanen und oft gravierenden Falsch-Entscheidungen geführt hat. Meine Stärke ist lebenslange Lernfähigkeit; ich habe immer wieder andere erfolgreiche Unternehmen oder Personen beobachtet und – falls möglich – befragt; ich wollte wissen, was die besser machen und habe davon sehr profitiert. Viele Manager und Unternehmer vergleichen sich nur, um festzustellen, wie gut sie selber sind. (Das ist übrigens auch beim Fußball so: Ich habe mehrfach mit unserem Trainer Spiele von Konkurrenten besucht und musste mir 90 Minuten lang anhören, was die beiden Trainer da alles falsch machen).

Im Modeeinzelhandel ist es ähnlich: Wenn die Ware sich nicht verkauft, dann liegt es am Wetter oder am Kunden. Sei selbstkritisch, erschieße dich nicht und lerne aus deinen Fehlern! Dreh jeden Euro dreimal um und lass dich vorübergehend von deiner Mutter verpflegen.

Übrigens: Das mit der Wurstbude war einer meiner Jugendfreunde, der nur bis zwanzig zählen konnte, was er auch wusste. Der ist mit seinen fünf Wurstbuden steinreich geworden.

Wenn dein Unternehmen anfängt, Gewinne zu erwirtschaften, kauf noch keinen Daimler, sondern schaffe dir finanzielle Reserven für schlechte Zeiten.

Sobald dein Unternehmen erfolgreich ist, kannst du überlegen, deine besten Mitarbeiter mit ein paar Prozent zu beteiligen und/oder sie am Unternehmensgewinn zu beteiligen.

Ideen für neue Unternehmen gibt es genug. Ich würde eben nicht ins Silicon-Valley fahren und mich dort niederlassen. Ich würde nach Marktlücken suchen. Das mit der Wurstbude war ernst gemeint! Der Mann hatte die beste Wurst in der ganzen Stadt (und geringe Miet- und Personalkosten und einen Aufschlag von 150 Prozent auf seine Einkaufspreise).