= Die Zeitung „de Volkskrant“ aus Amsterdam schreibt: „Sie will ein grüneres und sozialeres Europa und mehr geopolitische Einigkeit. Die Rede zur Lage der Union, die die EU-Kommissionsvorsitzende Ursula von der Leyen hielt, war eine der besten Brüsseler Thronreden, seit die EU 2010 mit dieser Tradition begann. Von der Leyens Bericht hatte eine deutliche Botschaft: Europa, nutze die Chance, die sich in der Corona-Krise ergibt, bevor es zu spät ist.“
Zum gleichen Thema schreibt „Sme“ (Bratislava): „Die Rede von der Leyens hat all jene erfreut, die sagen, die Pandemie hat uns empfindsamer für Verletzlichkeiten gemacht und uns damit besser auf die Lösung der Klimakrise vorbereitet. Erfreut sind auch jene, die eine Bestätigung dafür erhoffen, dass die EU eine Wertegemeinschaft auch nach außen darstellt. Dass wir also nicht nur zuschauen sollen, wenn Lukaschenka Wahlen fälscht, in Russland die Opposition krepiert und in China die Uiguren eingesperrt werden.“
(In deutschen Medien hat man solch positiv/konstruktive Kommentare vergeblich gesucht)
= „Le Figaro (Paris): „Das Europa, mit dem der chinesische Präsident verhandelt, ist sich nicht nur der expansionistischen Absichten des kommunistischen Giganten bewusst. Europa beginnt auch, das Ausmaß seiner eigenen Kraft zu erkennen. Der Zugang zu seinem Binnenmarkt rechtfertigt die Forderung nach Gegenseitigkeit. Man sieht auf einmal, dass der alte Kontinent seine Bedingungen stellt: fairer Wettbewerb, Respekt des internationalen Rechts, Stopp der Technikspionage und der Desinformtion. Die 27 Staaten sind einmal im Ganzen einig !!!“
= Olivér Várhelyi, der aus Ungarn kommende Erweiterungskommissar der EU über die Beitrittsperspektive für die Balkanstaaten: „Länder, die der EU beitreten wollen, benötigen stabile Institutionen, müssen Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechte und den Schutz von Minderheiten gewährleisten. Der Beitrittsprozess basiert auf strengen aber fairen Bedingungen, Grundlagen wie die Rechtsstaatlichkeit stehen im Zentrum. Wir helfen den Kandidaten, die Bedingungen einschließlich der demokratischen Kriterien zu erfüllen. Gleichzeitig helfen wir ihnen bei der wirtschaftlichen Entwicklung. Zum Beispiel wollen wir alle Hauptstädte des westlichen Balkans mit Autobahnen und Eisenbahntrassen verbinden.“
= Albaniens Ministerpräsident Edi Rama: „Ohne Europa gibt es keine Träume auf dem Balkan.“ Albanien ist offiziell EU-Beitrittskandidat.
= Björn Ulvaeus in der S.Z.: „Warum hat Europa ein so geringes Selbstwertgefühl? Wenn es sich wegen seiner gewalttätigen Kapitel der Vergangenheit schlecht fühlt, was ja richtig ist, könnte es etwas wieder gutmachen, indem es das Zepter ergreift, das derzeit nutzlos am Boden liegt, und zum neuen Anführer der liberalen Demokratien werden. Während es der imaginären Gemeinschaft Nordamerikas gelang, Patriotismus und Stolz auf ihre Einzigartigkeit zu wecken, kam Europa dem nicht einmal nahe. Dabei ist doch der Reichtum seiner Geschichte und Kultur beispiellos.
Ich habe gerade Robert Harris´wunderbare Trilogie über den römischen Staatsmann und Redner Cicero gelesen und fühlte mich ihm so verbunden. Ein europäischer Landsmann. Auf dieselbe Art fühle ich mich mit Beethoven, Voltaire, Hume, Piaf, McCartney, da Vinci, Lagerlöf, Curie, Einstein, Kafka und vielen, vielen anderen verbunden.
Stellen Sie sich vor, man könnte kreative Menschen aller Art in Europa dazu bringen, ein europäisches „Wir“ zu gestalten. Nicht als Gegensatz zu den „Anderen“, kein arrogantes oder chauvinistisches „Wir“, sondern eines, das offen und vor allem inspirierend sein könnte in diesen dunklen Zeiten.“
= „Die EU ist wie der Kölner Dom: Er muss von jeder Generation weiter gebaut werden.“ (Alexander Graf Lambsdorff)