Nur ein Vogelschiss

Filmbeschreibung: „Himmlers geraubte Kinder“. Die andere Seite des Holocaust. (Von Christoph Schwarz)

Es gibt nichts Schlimmeres als den Eltern die eigenen Kinder wegzunehmen. Während der NS-Zeit sind viele zehntausend Kinder geraubt und gewaltsam von ihren Eltern getrennt worden. Unter Verschleierung ihrer Herkunft und wahren Identität wurden diese NS-Opfer im Namen der Rasse gewaltsam zu Deutschen umerzogen. Ziel war es, die „Herrenrasse“ durch geraubte Kinder „aufzunorden“.

Während des Zweiten Weltkriegs raubten die Nationalsozialisten in Polen, Russland, Slowenien, der Tschechoslowakei und Norwegen zwischen 50.000 und 250.000 blonde und blauäugige Kinder mit dem Ziel, die „Herrenrasse aufzunorden“. Bereits im November 1938 hatte der SS-Reichsführer Heinrich Himmler erklärt: „Ich habe wirklich die Absicht, germanisches Blut zu holen, zu rauben und zu stehlen, wo ich kann.“

Der nationalsozialistische Verein „Lebensborn“ ist für die Verschleppung und Zwangsgermanisierung der Kinder aus den vom Deutschen Reich besetzten Gebieten verantwortlich. Dieser SS-Verein des Massenmörders Himmler hatte ausdrücklich das Ziel, eine „Elite-Jugend“ bzw. den „rassischen Adel“ durch die Anwendung des Zuchtgedankens hervorzubringen. Dies war der „Nucleus der Nazibewegung“.

Sogenannte SS-Rasseprüfer – als Ärzte getarnt – ermittelten den „Rassewert“ der entführten Kinder und entschieden über ihr weiteres Schicksal: „Rassisch wertvoll“ begutachtete Kinder wurden zur Eindeutschung ins Reich entführt. Dagegen Kinder mit der fatalen Beurteilung „rassisch minderwertig“ oder „jüdischer Bluteinschlag“ kamen ins Vernichtungslager. Die zur Eindeutschung bestimmten Kinder durchliefen mehrere Stationen: Im sogenannten „Assimilierungslager“ des Lebensborn hat man ihnen eine fremde Identität verpasst und eingetrichtert, daß die leiblichen Eltern tot und sie „volksdeutsche“ Kinder seien. Es war ihnen verboten, ihre Muttersprache zu sprechen. Verstöße dagegen wurden mit brutalen Strafen geahndet. Ziel war es, die Herkunft und Identität der Kinder auszulöschen.

In SS-Lebensbornheimen suchten sich regimetreue Pflegeeltern ein „geraubtes Kind“ wie auf dem Viehmarkt aus. Über die Herkunft der Kinder tischte der SS-Verein verschiedene Lügen auf; es würde sich z.B. um „volksdeutsche Findelkinder“ handeln, deren Eltern von „Banditen“ ermordet worden seien oder die „Mutter habe sich ein Leid zugefügt“