Nur ein Vogelschiss

Es gibt hunderte Bücher zur deutschen Nazigeschichte. Einige davon sollte man gelesen haben:

  • Sebastian Haffner – Von Bismarck zu Hitler
  • Henry A. Turner – Hitlers Weg zur Macht
  • Heinz Höhne – Die Zeit der Illusionen
  • Götz Aly – Endlösung
  • Victor Klemperer – Tagebücher 1933 – 1945
  • Raul Hilberg – Die Vernichtung der europäischen Juden
  • Christopher Browning – Ganz normale Männer
  • Ulrich Herbert – Best
  • Primo Levi – Ist das ein Mensch ?
  • Hermann Langbein – Menschen in Auschwitz

Hermann Langbein, geboren 1912 in Wien, 1938 Mitglied der Internationalen Brigaden in Spanien, danach in französischen Lagern interniert, von dort nach Dachau und 1942 nach Auschwitz überstellt, wo er zwei Jahre verbrachte und Leitungsmitglied der internationalen Widerstandsorganisation wurde. Nach der Befreiung Generalsekretär des Internationalen Auschwitz-Komitees, später Sekretär des Comité International des Camps.

„So genau, wie die Geschehnisse selbst verliefen, kann sie kein Mensch sich vorstellen …. das alles wird nur einer von uns, aus unserem engeren Kreis übermitteln können, wenn jemand zufällig überleben sollte …..“ Der polnische Jude Zelman Lewental, der zur Arbeit in den Gaskammern von Auschwitz gezwungen wurde, hat diese Worte geschrieben. Ihn hat, wie so manch anderen, der Gedanke gequält, der Nachwelt könnte das tatsächliche Geschehen im KZ unentdeckt bleiben. Einer aus diesem Kreis ist Hermann Langbein. Nahezu emotionslos und darum mit um so eindrücklicherer Sachlichkeit dokumentiert er mit den Aussagen von Opfern und Tätern den Alltag in Auschwitz. Bei seinen Protokollen hat er sich von dem Grundsatz leiten lassen, daß die Wahrheit über den Massenmord im zwanzigsten Jahrhundert genauso den Verzicht auf die Dämonisierung der Mörder wie auf die Apotheose der Opfer verlange.“

„Die Anklage gilt der unmenschlichen Situation, die das nationalsozialistische System bewirkt.“

(Klappentext des Buches „Menschen in Auschwitz“ – Europaverlag)

Noch lange nach dem Zweiten Weltkrieg wurde von manchen Lehrern, Journalisten und Politikern die Behauptung bestätigt, das „Unternehmen Barbarossa“ sei ein Präventivkrieg gewesen, um dem Überfall der Sowjetunion auf Deutschland zuvorzukommen. Dieser „Kreuzzug gegen den Bolschewismus“ sollte nur wenige Wochen dauern. Statt in Moskau endete das „Unternehmen Barbarossa“ dreieinhalb Jahre später in Berlin. Dabei verlor die Sowjetunion 26,6 Menschen: 11,4 Millionen Soldaten, 15,2 Millionen Zivilisten. Drei Millionen Rotarmisten starben in deutscher Kriegsgefangenschaft, 2,4 Millionen Juden durch nationalsozialistische Vernichtungsorgien. Auf deutscher Seite fielen 2.743.000 Mann an der Ostfront.