Als ich jung und aus vielerlei Gründen mit schweren Komplexen belastet war, habe ich mir die Lektüre von philosophischen Texten vorgenommen und gehofft, mit diesem Wissen glänzen zu können. Das Problem war nur, dass ich nichts verstanden habe, obwohl ich mich richtig reingehängt und manche Texte mehrfach gelesen habe – Erkenntnisgewinn gleich null.
Der einzige Philosoph, der mir mit den Jahren ans Herz gewachsen ist und den ich zumindest teilweise verstanden habe, ist Immanuel Kant, dessen Feststellungen für mich eine Art Lebenskompass geworden sind. Solche Lebensweisheiten werde ich hin und wieder zitieren; ich hoffe dabei, dass auch Sie, liebe Leser, davon profitieren.
Die beiden folgenden „Weisheiten“ sollen ein Beispiel geben:
- „Wenn Ihr geliebt werden wollt, so beginnt damit, andere zu lieben, die eure Liebe brauchen……… Wenn Ihr Mitgefühl von anderen erwartet, so beginnt damit, auch anderen gegenüber Mitgefühl zu zeigen. Wenn Ihr geachtet werden wollt, so lernt zunächst, alle anderen Menschen, ob jung oder alt, zu achten……. Vergesst nie, dass Ihr selbst zunächst jene Eigenschaften besitzen müsst, die Ihr von anderen erwartet; dann werdet Ihr feststellen, dass sich andere euch gegenüber in gleicher Weise verhalten.“ (Paramahansa Yogananda)
- „Dem Meister gefiel stets, wenn die Menschen ihre Unwissenheit zugaben. Weisheit wächst gewöhnlich im Verhältnis zur eigenen Unwissenheit, behauptete er. Als er um eine Erklärung gebeten wurde, sagte er: Wenn Ihr einseht, dass Ihr heute nicht so weise seid, wie Ihr gestern geglaubt habt zu sein, dann seid Ihr heute weiser.“ (Fundstück)