Political Correctness

In diversen deutschen Städten oder Bundesländern steht die «Akzeptanz sexueller Vielfalt» im Lehrplan. So werden in Berlin im offiziellen Unterrichtsmaterial etwa Pantomimespiele angeregt. Die vierzehnjährigen Schüler dürfen Begriffe wie «zu früh kommen» oder «Sadomaso» Vorspielen. Im Lateinunterricht könnten Catulls Gedichte zur Knabenliebe übersetzt werden, wird angeregt. In Schleswig-Holstein wurden Materialien ausgearbeitet – und nach Protesten zurückgezogen nach denen Viertklässler Diktate schreiben sollten, in denen nebenbei erklärt wurde, was Polygamie ist.

Als Birgit Kelle in der Talkshow «Maischberger» aus einem Zeitungsartikel zitierte, gemäss dem Primarschüler beigebracht bekamen, dass Lesben sich befriedigen, indem sie sich «lecken», fragte die Moderatorin hektisch nach, um wie viel Uhr denn die Sendung ausgestrahlt werde, um sicherzugehen, dass auch sicher keine Kinder vor dem Fernseher sitzen würden. Kelle: «Abends im TV ist das Wörtchen <lecken> ein Problem. Morgens in der Grundschule ist es Bildung.»

Woher kommt diese Enthemmung? Die Schulen wollen sich mit dem Thema nicht selber befassen und vergeben die Aufträge an Sexualpädagogen und Lobbygruppen, auch in der Schweiz. Kelle: «Sie beauftragten allen Ernstes Schwulen- und Lesbengruppen damit, Lehrmaterial zu erstellen. Natürlich taten die das in ihrem Sinne.» In Baden-Württemberg protestierten 200 000 Eltern gegen die Pläne der rot-grünen Regierung, die «Akzeptanz sexueller Vielfalt» in den Lehrplan zu nehmen. Was Kelle dabei am meisten beunruhigt, ist die Vehemenz der Gegenseite. «Was ich an Hass erlebe, diesen Drang, durchzumarschieren, ohne eine Gegenmeinung zuzulassen.»

Was ist das Ziel? Es sei ein Angriff auf die Privilegierung der Familie. Alle Lebensformen sollten gleichwertig nebeneinander bestehen, nichts dürfe als richtig oder falsch gelten. Am Ende der Ideologie stehe «eine Gesellschaft ohne klare Wertvorstellungen», glaubt Kelle, «ein Bruch mit unserer Tradition, Kultur und Religion». – «Wenn eine Minderheit bestimmen will, wie wir zu denken haben, nennt man das Diktatur.»