Primitiv und selbstverliebt !

Zu Beginn der Bundesligasaison 2017/2018 haben sogenannte Ultra-Fangruppen eine bundesweite Protestaktion gegen den DFB gestartet; dabei konnte man auf Riesenbannern beeindruckende Argumente lesen:

  • „F i c k d i c h D F B “ und
  • „Sportgerichtsbarkeit = Vereinsholocaust“

Ich bin immer noch wütend und würde diesen Typen gerne mal etwas über den Holocaust erzählen und ich möchte ihnen erklären, dass der DFB demokratisch organisiert ist; wenn grundlegende Dinge geändert werden sollen, dann muss man Mitglied eines Vereins werden und die richtigen Leute in die Landesvorstände und in das DFB-Präsidium wählen; dort werden dann alle Entscheidungen getroffen. Ich bin mit vielen Entscheidungen des DFB durchaus nicht einverstanden und ich versuche, Änderungen herbeizuführen. Aber das ist sehr aufwendig und langwierig und für diese Ultras viel zu anstrengend; die geilen sich an ihren widerlichen Sprüchen auf und versuchen mit ihren Zündeleien in den Stadien den Fußball zu zerstören. Dabei wackelt der Schwanz mit dem Hund, denn es sind maximal 50 bis 250 Ultras je nach Club und Liga. Ich plädiere dafür, dass sich die anderen Zuschauer – und das sind mindestens 99 Prozent – gegen die Ultras wehren und ihre Solidarität mit dem Club zeigen.

Solidarität ist ein seelisches Grundnahrungsmittel !!!

Wenn mein Freund in Not ist, wenn er Schlechtes getan oder falsche Entscheidungen getroffen hat, dann ist meine Solidarität gefragt. So muss es auch beim Fußball sein !! Gerade dann, wenn wir keinen Erfolg haben, wenn wir falsche Entscheidungen treffen, wenn wir schlecht spielen und wenn wir mal absteigen – genau dann ist Solidarität gefragt und genau dann müssen wir zusammenhalten und unsere Mannschaft hemmungslos unterstützen. Ich liebe den Fußball und ich bin Fan von deutschen Clubs – aber ich beneide die Engländer um ihre absolute Loyalität zu ihrem Club, egal in welcher Liga der spielt oder wie erfolgreich er ist. (Schalkes neuer Trainer David Wagner war Trainer in Huddersfield/England und sagte: „Die Fans hier sind anders als in Deutschland. Die Liebe für den Heimatclub, egal wo der in der Liga steht, ist grenzenlos“)

Noch ein Wort zu den sogenannten Erfolgsfans: Gegen Ende der Saison 2017/2018 haben einige Fangruppen des VfL Wolfsburg ihrer Mannschaft die Unterstützung verweigert, weil der Abstieg drohte. Trainer Labbadia wurde auch bestens motiviert mit der Häme: „Wir steigen ab, wir kommen nie wieder, wir haben Bruno Labbadia.“ Was haben diese Herrschaften zum Ende der Saison 2018/2019 gesungen ? Noch einmal: Richtige Fans sind nur solche, die ihren Club i m m e r i m m e r anfeuern und unterstützen und das völlig unabhängig vom Ergebnis.

Dazu passt die folgende Anekdote:

Anruf bei der Ticket-Hotline:

„Guten Tag, ich hätte gern Karten für das Viertelfinalspiel mit englischer Beteiligung.“ —- „Tut mir leid, England ist ausgeschieden.“ —- „Ja aber das gibts doch nicht, da muss es doch noch Karten geben !“ —- „Das schon, aber England spielt halt nicht.“ —- „Wieso nicht ?“ —- „Weil sie ausgeschieden sind.“ —- „Ja aber es muss doch möglich sein, Karten für das Englandspiel zu bekommen !“ —-„HERRGOTT NOCH MAL: WIE OFT DENN NOCH: England ist AUSGESCHIEDEN !!!!“ —- „Schon gut, jetzt schreien Sie mich doch nicht so an…….. ich hörs halt so gerne !!!! OK, dann geben Sie mir Tickets für Italien.“