Psychopathen, Lügner, Schwätzer, Menschen mit antisozialen Charaktereigenschaften usw.

Eine sogenannte Wirtschaftswissenschaftlerin charakterisiert in der Süddeutschen Zeitung leitende Mitarbeiter in der Privatwirtschaft:

„Wer denkt, dass der eigene Chef ein Arschloch ist, muss nicht recht haben. Aber die Wahrscheinlichkeit spricht dafür. In einer großen Studie hat die Wirtschaftswissenschaftlerin Joanne Lindley vom King`s College in London untersucht, welche Auswirkungen charakterliche Defekte auf die berufliche Entwicklung haben. Ihr unschönes Fazit: Menschen mir antisozialen Charaktereigenschaften sind in Führungspositionen überdurchschnittlich stark vertreten.

In der Sozialpsychologie spricht man von der „Dunklen Triade“, wenn es um die höllische Dreifaltigkeit von Narzissmus, Machiavellismus und Psychopathie geht. Dass Psychopathen beruflich sehr erfolgreich sein können, ist längst bekannt: Sie lügen ruchlos, zeigen wenig Fähigkeit zur Empathie und sind besonders gut darin, andere Menschen zu manipulieren. Macchiavellisten beherrschen meistens eine Kunst, die neudeutsch als Networking bezeichnet wird. Alles Fähigkeiten also, die im Geschäftsleben durchaus Erfolg versprechen.

Die Frage, der Lindley nun aber nachgehen wollte, lautete: Wem nutzt dieser Erfolg? Lindley untersuchte, inwiefern antisoziales Verhalten der Leistungsfähigkeit einer Firma, einer Industrie oder eine ganzen Wirtschaft dienen oder schaden könnte. Ihr Fazit: Menschen mit antisozialen Persönlichkeitsstörungen sind in Führungpositionen nicht nur überrepräsentiert, sie verdienen im Durchschnitt auch mehr Geld und erhalten höhere Prämien – was im Endeffekt nicht sehr effizient für die Wirtschaftsleistung sei. Denn mit der tatsächlichen Leistung der Psychopathen hat ihre Position und Bezahlung nichts oder sehr wenig zu tun. Um erfolgreich Dienstleistungen oder Produkte zu entwickeln, so führte es eine vorangegangene Studie aus, auf der Lindleys Untersuchungen basieren, braucht es charakterliche Faktoren wie Flexibilität, emotionale Stabilität und Offenheit ebenso wie Kreativität und den Willen zur hierarchiefreien Zusammenarbeit. Wohingegen Narzissten sich typischerweise für überlegen halten, aufbrausend oder gar jähzornig sind, und Psychopathen dazu neigen, unaufrichtig zu sein – alles Faktoren, die effektives Zusammenarbeiten erschweren.

Die Studie hat zudem ergeben, dass Menschen mit auffälligen Defiziten in Firmen eher in der Administration oder der Prozessplanung arbeiten – und eher selten ein Handwerk gut beherrschen. Warum auch? Meistens sind sie von der eigenen Großartigkeit überzeugt und viel damit beschäftigt, sich und ihre Leistungen im besten Licht darzustellen. Was zum Eindruck führen könnte, der Chef sei nicht nur ein Arschloch, sondern auch noch ein Schwätzer.

Die „Kings College“ – Studie weist auch darauf hin, dass solche Menschen viele Überstunden machen und sich häufig stark engagieren – allerdings vorwiegend, wenn sie noch normale Angestellte sind und sich profilieren möchten. Ein Persönlichkeitsdefekt kann also durchaus produktiv wirken, es kommt halt darauf an, in welcher Position er ausgelebt wird. Je höher ein Narzisst steigt, desto teurer und nutzloser wird er. Man könnte es auf eine Regel herunterbrechen: Je stärker jemand Chef sein will, umso weniger sollte man ihn lassen.“ (David Pfeiffer)

Kommentar: Selten so gelacht !!!! Aber was will man erwarten, wenn eine „Wissenschaftlerin“, die noch nie eine Firma von innen gesehen hat, ihre kindlich-naiven Vorstellungen vom Wirtschaftsleben beschreibt und wenn die antikapitalistische Süddeutsche Zeitung zur Verfügung steht.