Russische Reise

Ein literarisches Zeitdokument von John Steinbeck mit Aufnahmen von Robert Cappa (und vielen Paralellen zur heutigen Zeit !!).

Zwei berühmte amerikanische Reporter reisen 1947 einige Wochen durch das Rätsel Sowjetunion. Sie wollen die Befindlichkeiten und das Leben des russischen Volkes dokumentieren, misstrauen sie doch der antikommunistischen Propaganda ihrer Regierung. Den beiden war aufgefallen, „dass es einige Dinge in Russland gibt, über die niemand schrieb, und dass es gerade diese Dinge waren, die uns am meisten interessierten. Was tragen die Leute dort? Was tischen sie zum Abendessen auf? Feiern sie Feste? Wie lieben sie und wie sterben sie?“

Einige Auszüge aus dem Buch: Die Russen sprachen ängstlich vom Krieg, sie haben so viel Krieg erlebt. Sie fragten: „Werden uns die Vereinigten Staaten angreifen? Werden wir in diesem Leben unser Land nochmals verteidigen müssen?“ Wir sagten: „Nein, wir glauben nicht, dass die Vereinigten Staaten angreifen werden. Wir wissen es nicht, niemand teilt uns diese Dinge mit, aber wir glauben nicht, dass unser Volk irgend jemanden angreifen möchte.“ Und wir fragten sie, wie sie auf den Gedanken kämen, dass wir Russland angreifen könnten.

Tja, sagten sie, das hätten sie aus unseren Zeitungen. Bestimmte amerikanische Zeitungen redeten dauernd davon, Russland anzugreifen. Und einige von ihnen redeten von etwas, das sie Präventivkrieg nennen würden. Und, sagten sie, soweit es sie betreffe, sei ein Präventivkrieg einfach ein Krieg wie jeder andere auch. Wir sagten ihnen, dass wir nicht glaubten, dass diese Zeitungen und diese Kolumnisten, die vom Krieg sprächen, wahre Repräsentanten des amerikanischen Volkes seien. Wir glaubten nicht, dass das amerikanische Volk gegen irgendwen in den Krieg ziehen wolle.

„Warum kontrolliert Ihre Regierung dann nicht diese Zeitungen und diese Männer, die dem Krieg das Wort reden?“ Und wir mussten zum wiederholten Mal erklären, dass wir nicht an die Kontrolle der Presse glaubten, dass wir der Meinung seien, die Wahrheit siege immer und dass die Kontrolle schlichweg das Böse in den Untergrund treibt. In unserem Land zögen wir es vor, dass sich diese Leute um Kopf und Kragen redeten und sich um Kopf und Kragen schrieben, statt sie zu unterdrücken und ihr Gift im Geheimen verströmen zu lassen.

Die Informationen, die sie über Amerika haben, sind oftmals falsch, denn auch sie haben ihre Sensationsjournalisten. Sie haben ihre Korrespondenten, die schreiben ohne viel Ahnung zu haben, und sie haben ihre hitzköpfigen Schreibmaschinensoldaten.

Ein Bauer fragte: „Was würde die amerikanische Regierung tun, wenn die sowjetische Regierung Geld an Mexiko verliehe und das Land militärisch unterstütze, mit dem erklärten Ziel, die Verbreitung der Demokratie zu verhindern?“ Und wir dachten eine Weile nach und wir sagten: „Tja, wir vermuten, wir würden euch den Krieg erklären.“ Der Bauer sagte: „Aber ihr habt der Türkei, die an uns angrenzt, Geld geliehen, mit dem Ziel, die Verbreitung unseres politischen Systems zu verhindern. Und wir haben euch nicht den Krieg erklärt.“

Immer mehr Menschen kamen in den Klub, und es war ziemlich voll. Gegen zehn Uhr kam es zu einer Schägerei zwischen einigen jungen Männern, bei der gejagt, geprügelt und gerannt wurde. Aber es ging nicht um ein Mädchen, es ging um Fußball, eine sehr ernste Angelegenheit für die Ukrainer. Den Kiewern liegt ihre Fuballmannschaft so sehr am Herzen, wie den Brooklynern ihr Baseball. Der Kampf wütete einen Augenblick lang über die Aussichtspalttform und dann legte er sich, und jedermann ging zu seinem Tisch, genehmigte sich einen Drink, und das Problem war gelöst.

Kommentar: An der von Steinbeck und Cappa geschilderten Situation hat sich bis heute wenig geändert. Wir erfahren in unseren Medien n i c h t s über das normale bürgerliche Leben in Russland. Wir hören nur von Herrn Navalny und dem angeblichen Palast von Putin und von Korruption und von der Besetzung der Ukraine usw. usw.

Seit der Präsidentschaft von Putin sind in fast allen Lebensbereichen enorme Fortschritte erzielt worden. Der Lebensstandard hat sich für die große Mehrheit deutlich verbessert. Das Gesundheitswesen steht (u.a. mit vielen neuen Kliniken) allen Russen zur Verfügung. Armut und Wohnungsnot sind geringer und die Chancengerechtigkeit ist größer als in den USA. Die Korruption ist noch nicht ausgemerzt – aber stark zurückgegangen. Russland ist ein schönes Land. Millionen Touristen fahren dort hin. Nichts davon erfahren wir in den Medien.