Schaffen wir das ?

Noch acht mal schlafen bis zur Fortsetzung der Bundesliga-Saison !!! Ich habe die endlose Zeit ohne Fußball nur mit gößter Mühe überstanden. Ich bin meiner Frau enorm auf den Wecker gegangen und habe meinen Rotwein-Konsum verdoppelt; jeden Tag lange Spaziergänge in der wunderbaren Natur haben mich besänftigt; die Programme im deutschen Zwangsfernsehen haben mich ebenso gelangweilt wie die Lektüre der Zeitungen und Zeitschriften, die ausschließlich über Corona berichtet haben.

Getröstet hat mich der Gedanke, dass mindestens 25 Millionen Menschen in unserem Land mit mir gelitten haben und jetzt mit mir aufatmen.

Was treibt eigentlich all diese Experten, Professoren, Journalisten und sogenannten Wissenschaftler an, bei jeder unpassenden Gelegenheit über unseren geliebten Fußball herzufallen ? Ist das Wichtigtuerei oder nur Dummheit ? Geht es um Honorare ? Ist es Neid auf die Gehälter der Profis?

Auch Profis und Trainer wollen sich mit gehobenen Aussagen wichtig machen; das hört sich dann so an: „Der Fußball muss sich auch selbst hinterfragen.“ Eine gewisse Anja Stahmann ist Vorsitzende der Sportministerkonferenz, kommt sogar mit Foto in die Zeitung und darf dort absondern: „Manche denken, die Liga habe die Bodenhaftung verloren in Zeiten einer Pandemie.“

Auf unterstem Niveau argumentiert ein Herr Hans-Jürgen Jakobs, der sich als „Senior Editor“ des Handelsblatts vorstellt: „Doch ist die Liga das viele TV-Geld auch wirklich wert ? Nein, das Modell, den Wert der Liga über kunstvoll geführte Rechte-Auktionen alle vier Jahre in astronomische Höhen zu treiben, sich ansonsten aber viel Missmanagement leisten zu können, ist an ein Ende gekommen. Es gibt auch eine Wahrheit hinter dem Virus.“ Will dieser Herr Editor die soziale Marktwirtschaft abschaffen ? Hat der Herr schon mal was Angebot und Nachfrage gehört ? Oder davon, wieviel Arbeitsplätze der Fußball geschaffen hat und wie viele Millionen der Fußball an Steuern und Abgaben zahlt ?

Ich fordere all diese Editoren und Intellektuellen und Klugscheißer auf, mal darüber nachzudenken, welche gesellschaftspolitische und soziale Bedeutung der Fußball in der ganzen Welt mit ca. zwei Milliarden Fußball-Fans hat. Ohne unseren geliebten Fußball würden Typen wie ich wahrscheinlich aus lauter Langeweile oder Frust zu Alkoholikern oder Anhängern radikaler Parteien.

Wir (etwa zwei Milliarden Menschen weltweit) lieben dieses Spiel ! Wir sind stolz darauf, dass dieser Sport den Rassismus und den Neonazismus bekämpft und Menschen aller Nationen und Hautfarben friedlich zusammenbringt und in vielen Ländern dabei hilft, politische Konflikte zu lösen. Wir singen zusammen und wir lachen und weinen zusammen und das mit einer Loyalität, die lebenslang anhält und oft sogar an die Kinder vererbt wird.