Seriösen und kompetenten Journalismus muss man mit der Lupe suchen.

Wenn Journalisten Geschichten erfinden heißt es z.B. „Wie wir aus der Fraktion der SPD erfahren haben“ oder „Vom Management der Firma XY ist zu hören“. Wenn diese Journalisten beim Lügen erwischt werden, nennen sie ihren Text „Eine pointierte Zusammenfassung“.

Die Presse- und Meinungsfreiheit ist fundamentaler Bestandteil unseres Rechtsstaats und unserer Demokratie und verschafft den Medien enorme Macht. Viele Journalisten werden von dieser Macht korrumpiert: sie lügen, sie betrügen, sie stürzen Menschen oder Institutionen oder Firmen ins Verderben und können meistens nicht dafür verantwortlich gemacht werden.

Der Reporter Nick Davies, der für die englische Tageszeitung „The Guardian“ schreibt, hat ein Buch mit dem Titel „Flat Earth News“ verfasst. Davies sagt: „Ich war gezwungen, mir einzugestehen, dass ich in einer korrumpierten Profession arbeite. Ich sehe in der Qualitätspresse und im Rundfunk Nachrichten, die vom gleichen Kaliber sind, wie die, dass die Erde eine Scheibe ist.“

Seitdem gedruckte Zeitungen und Zeitschriften Millionen Leser an das Internet verloren haben, sind die Einnahmen (vor allem aus Werbung) drastisch gesunken. Also müssen die Personalkosten gesenkt und Redakteure entlassen werden und das wiederum – um es ganz vorsichtig zu sagen – fördert nicht den sogenannten investigativen Journalismus.

Die Moralapostel von den „Qualitätsmedien“ sind inzwischen dazu übergegangen, ihre Leserschaft zu betrügen. Dazu schreibt die Süddeutsche Zeitung: „Redaktionen für Reklame. Content Marketing sieht aus wie Journalismus, verbreitet aber werbliche Botschaften von Unternehmen. Auch Medienhäuser wollen von diesem Wachstumsmarkt profitieren. Eine Studie warnt vor Zersetzung.“ Die S.Z. ist wirklich maximal abgebrüht, weil sie im „Süddeutsche Zeitung Magazin“ eine „gestalterische Angleichung von Anzeigen und Redaktionellem“ betreibt und das Wort „Anzeige“ weglässt; andere Medien betreiben das gleiche Spiel und überschreiben Anzeigen mit „Advertorial“ oder „Advertising“ und ähnlichen kreativen Begriffen.

„Sebastian Heiser sitzt mit einer Kollegin in der Kantine. Der Nachwuchsredakteur beklagt sich darüber, wie bei der Süddeutschen Zeitung Artikel so umgeschrieben werden, daß sie den Anzeigenkunden gefallen. Sie antwortet: „Das überrascht mich nicht.“ Und dann verrät sie ihrem jungen Kollegen, es habe „mit Journalismus manchmal nichts mehr zu tun, was wir hier machen.“ (Fundstück)

Mario Vargas Llosa: „Der Sensationsjournalismus bildet heute das Krebsgeschwür der Presse. Eine wahre Pest, die heute die Nachrichten verseucht, in das Privatleben eindringt, gegen Persönlichkeitsrechte verstösst, die niedrigsten Instinkte ausbeutet.“

Albert Camus:

  • „Ein freier Journalist bedient sich unvermeidlich der Ironie, wenn auch oft widerwillig. Doch Wahrheit und Freiheit sind anspruchsvolle Geliebte, die nur wenige Liebhaber haben.“
  • „Ein freier Journalist verzweifelt auch 1939 nicht, sondern kämpft für das, was er für wahr hält, als könnte er dadurch Einfluss auf den Lauf der Ereignisse nehmen. Er veröffentlicht nichts, was den Hass schüren oder die Verzweiflung fördern könnte.“
  • „Keine Presse ist wahr, weil sie revolutionär ist. Sie st nur revolutionär, weil sie wahr ist.“

Liebe Leser, ich werde Ihnen in den nächsten Monaten unter der Überschrift „Sogenannte Qualitätspresse“ eine Reihe von Beispielen über tendenziöse, inkompetente und verlogene Berichterstattung angeblicher Qualitätsmedien liefern und ich werde versuchen nachzuweisen, dass dieser Journalismus zum Erfolg der AfD ganz wesentlich beigetragen hat.