Gefallene Engel nennt man an den Börsen Aktien von Unternehmen, die wegen gravierender Managementfehler oder aus politischen und anderen Gründen drastische Gewinneinbußen erlitten haben und deren Aktienkurse stark gefallen sind. Wenn diese Unternehmen wieder auf die Beine kommen, dann kommt es häufig zu deutlich steigenden Aktienkursen.
Seit der Finanzkrise vor zehn Jahren haben alle Banken aus vielen meist selbst verschuldeten Gründen gewaltige Verluste und Kursrückgänge hinnehmen müssen. Außerdem hat sich die Finanzbranche wegen technologischer Innovationen deutlich verändert; viele junge Unternehmen haben mit innovativen Konzepten Erfolg. Einige große Banken werden es schaffen, ihre Schulden abzubauen, neue Konzepte zu realisieren und technologisch Anschluss zu finden; folgende Banken versprechen m.E. deutliche Kursgewinne in den nächsten zwei Jahren, wobei die Dividendenrenditen schon jetzt sehr hoch sind:
- Bco. Santander – WKN 858872 – Umsatz 75 Milliarden Euro – sehr präsent in Südamerika – Dividendenrendite 6,5 Prozent – Kurs/Buchwert-Verhältnis mit 0,60 ein Spitzenwert.
- ING Group – WKN A2ANV3 – Umsatz 34 Milliarden Euro – sehr innovativ – Dividendenrendite 7,5 Prozent – KBV 0,72.
- Sberbank – WKN A1JB8N – Diese russische Bank ist zur Hälfte im Staatsbesitz und investiert in Technologie-Konzerne, Künstliche Intelligenz, Digitale Gesundheitsfürsorge, Moderne Lebensmittel-Logistik. Die Bank wird seriös geführt und zahlt eine Dividendenrendite von 7,8 Prozent.
- United Internet – WKN 508903 – Dieses exzellent geführte Technologieunternehmen setzt über fünf Milliarden Euro um und ist m.E. deutlich unterbewertet, weil es sich für einen Milliardenbetrag bei der Versteigerung der 5G-Rechte beteiligt hat; diese Investitionen werden sich nach meiner Einschätzung mit hohen Kurssteigerungen in den nächsten drei/vier Jahren auszahlen.
- Eine riskante Investition ist die Aktie von Leonie – WKN 540888 – Leonie hat wegen eigener Fehler erhebliche Verluste zu bewältigen und kämpft immer noch um eine ausreichende Kapitalisierung – Das Unternehmen setzt mit Bordnetzen und Kabeln für alle Branchen (auch Pharma) über fünf Milliarden Euro um. Wenn die Rekapitalisierung gelingt, dann kann sich der Kurs innerhalb von zwei/drei Jahren verdreifachen.
- Die Probleme der Autoindustrie sind bekannt und nicht zu unterschätzen. Es bedarf innovativer technologischer Entwicklungen und dafür ist viel Kapital notwendig; deshalb setze ich auf die ganz großen Unternehmen wie VW. Noch mehr als VW hat Renault gelitten – auch wegen der Verhaftung ihres inzwischen abgelösten Chefs in Japan und der z.Zt. nicht profitablen Beteiligung an Nissan. Aber der Kursrutsch von Renault ist m.E. völlig übertrieben – das zeigt auch das Kurs/Gewinn-Verhältnis von 4,1 und die Dividendenrendite von zehn Prozent. Renault hat in diesen Tagen einen neuen Chef bekommen, dem große Kompetenz nachgesagt wird und der zunächst mal alle Leichen aus dem Keller räumt; das wird Geld kosten und kann zu einer Dividendenkürzung führen; aber in drei Jahren könnte die Aktie 100 bis 150 Prozent Gewinn einfahren.
- Trotz z.Zt. sinkender Ölpreise und trotz der kommenden Umstellung auf E-Motoren haben einige sehr große Unternehmen aus dieser Branche langfristige Erfolgsaussichten, weil Verbrennermotoren noch Jahrzehnte gebraucht werden – besonders in Asien, Afrika und Südamerika. Außerdem haben die folgenden Unternehmen sehr hohe Kapitalreserven, um mit innovativen Produkten oder mit der Übernahme von „grünen“ Unternehmen am Ball zu bleiben. Gazprom (WKN 903276 – Dividende 7,2 Prozent) und Royal Dutch (WKN AOER6S – Dividende 7,3 Prozent) und BP (WKN 861873 – Dividende 7 Prozent) und Total (WKN 850727 – Dividende 6,2 Prozent – Total hat diversifiziert und betreibt neben dem klassischen Ölgeschäft Raffinerien, produziert Erneuerbare Energien und Lithium-Batterien u.a.m.)
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