SPIEGEL-Fußball-Müll

Der SPIEGEL („Nichts als die Wahrheit“) und andere Intelligenzblätter wie die Süddeutsche Zeitung, die ZEIT und die WELT bemühen sich seit vielen Jahren, den Fußball mit halbgaren Geschichten, mit falschen Zahlen, mit philosophischem Geschwätz u.ä.m.kaputt zu schreiben. Vor ein paar Tagen habe ich Depp den SPIEGEL gekauft und treffe dort auf den zweiseitigen Artikel mit der Schlagzeile „Patient Bundesliga“. Ein Akademiker darf mit seiner Bildung protzen (fragile Geschäfte, pyramidales System, Monopolisierung etc.) und u.a. folgendes absondern:

  • „Teil dieses Spiels ist, dass permanent von einigen Aktteuren versucht wird, an den Regeln zum eigenen Vorteil zu drehen und zu dehnen. Dies entspricht einem Rattenrennen, bei dem erst der Einzelne, dann viele und am Ende alle auf der Strecke bleiben können. In der freien Wirtschaft würden die hohen Marktanteile der großen Clubs die Wettbewerbsbehörden auf den Plan rufen.“
  • „Klubs wie Köln und Stuttgart haben mehr oder weniger ihre Wettbewerbsfähigkeit verloren.“
  • „Auch die aus Wettbewerbsgründen fragwürdige Verteilung der Fernsehgelder gibt den Bayern Trümpfe in die Hand. Daraus ergibt sich, dass das wettbewerbsverzerrende System Bundesliga unfair und ungerecht bleibt.“
  • „Die Bayern-Dominanz geht zu Lastern der Gesamtattraktivität der Bundesliga.“
  • „Doch immer mehr Fans sind im wahrsten Sinne des Wortes enttäuscht.“
  • „Die Zuschauerzahlen weisen kein Wachstum mehr auf.“

Ich gehe jede Wette ein, dass der SPIEGEL vor dem Fußball auf der Strecke bleibt !! Große Clubs kommen und gehen; Köln, Stuttgart und Hamburg leiden nicht an der Verzerrung der Wettbewerbsfähigkeit oder der Dominanz der Bayern, sondern an den Folgen schwerer Managementfehler, die sich über Jahre hinziehen. Wir Nicht-Bayern-Fans sehen deren Dominanz gelassen und wir freuen uns, dass die Bayern unsere Stadien voll machen .

Fragwürdige Verzerrung der FS-Gelder ? Soll das ein Witz sein ? A l l e Clubs profitieren von der hohen Einschaltquote, wenn Dortmund oder Bayern spielt; ein kleiner Erstligist wie der F.C. Augsburg erhält deutlich über 50 Millionen Euro, die er ohne Dortmund, Bayern u.a. nicht annähernd erreichen würde; der SPIEGEL möge sich mal den Verteilungsmosdus anschauen. Kein Wachstum bei den Zuschauern ! Auch das wird seit Einführung der Bundesliga behauptet; als SKY die FS-Rechte kaufte, hieß es „Jetzt geht keiner mehr ins Stadion, weil alle in der Kneipe oder zu Hause schauen.“ Das krasse Gegenteil ist eingetreten !!! Ein paar Zahlen:

  • 7, 37 Millionen Zuschauer sahen das Spiel Bayer Leverkusen gegen Bayern München im ZDF.
  • 4,68 Millionen Zuschauer sahen am 23. Spieltag die Begegnungen der 1. Bundesliga bei Sky – so viele wie noch nie zuvor.
  • Einen neuen Rekord markierten die Clubs der 1. und 2. Bundesliga mit 9,4 Millionen verkauften Tickets in der Hinrunde der laufenden Saison 2018/2019.
  • 161 Millionen Millionen Zuschauer weltweit sahen 2017 die Fernsehübertragung des Endspiels der Champions-League zwischen Real Madrid und Juventus Turin.

Ich bin Rentner und spiele kein Golf – was soll ich bitte schön tun außer Fußball schauen und über Fußball reden. Meiner Frau auf den Geist gehen und mit dem Hund spazieren gehen ? Wenn ich Fußball schauen kann, ist der Tag gerettet und ich hasse diese Sommer- und Weihnachts- und Länderspielpausen. Wenn wir den gesamten Profi- und Amateur- und Jugendfußball einbeziehen, dann haben wir in Deutschland sicher 20 oder 30 Millionen Menschen, deren Leben vom Fußball bereichert wird – weltweit dürften es zwei Milliarden sein. (Auf die gesellschaftspolitische und soziale Bedeutung des Fußballs komme ich immer mal wieder zurück.)