Undemokratische Frauenquote

Im folgenden Leitartikel  „Wider die Demokratie“ von Reinhard Müller (FAZ) stimmt jedes Wort:

„Weder Quote noch „Parität“ haben etwas mit Normalität zu tun.  Das Ziel, das Parlament auf einen Frauenanteil von 50 Prozent zu bringen, ist weder der DDR noch Nordkorea eingefallen.  Wenn aus freien Wahlen eine Volksvertretung hervorgeht, in der 80 Prozent Frauen, Männer, Migranten oder Muslime sitzen, oder auch nur 20 Prozent, dann ist das  –  Demokratie. Wenn Parteien sich selbst Quoten auferlegen, dann muss es demokratisch und rechtsstaatlich zugehen.  Quoten, gar die Vorgabe einer Parität in Parlamenten verstoßen gegen  grundlegende demokratische Grundsätze. Hier wird nämlich ein bestimmtes Ergebnis vorgegeben.  Demokratie heißt jedoch, daß alle in freien, geheimen und gleichen Wahlen abstimmen  –  aber nicht, daß dabei eine repräsentative Volksvertretung herauskommen muß. Sonst müßte man ja auch Vorgaben nach Alter und Herkunft machen. Und warum nicht auch gleich nach Vermögen und Bildung ?

Entscheidend ist, daß jeder die Chance hat, alles zu werden. Nicht jede Position ist aber gleich begehrt.  Quotenregelungen etwa bei der Müllabfuhr und bei Hebammen wären naheliegender als im Bundestag.  Zwingende Vorgaben beleidigen eine freie Gesellschaft und Wirtschaft. Und rütteln an den Grundfesten der Demokratie.  Die Kanzlerin hat bisher auf Parität in der Praxis wenig Wert gelegt  –  aber allein dadurch, daß sie regierte, mehr für die Rechte der Frauen getan, als es eine Quote je könnte.“