Weil Fußball auf der ganzen Welt eine wichtige gesellschaftspolitische, soziale und caritative Institution ist und weil alle mitmachen dürfen: Kommunisten und Kapitalisten, Hindus und Muslime, Schwarze, Gelbe und Weiße, Blinde und Rollifahrer, Israelis und Palästinenser, Pfarrer und Gottlose. Willi Lemke formuliert das so:
„Fußball ist superpolitisch ! Durch den Fußball geschehen unglaubliche Sachen. Es sind in afrikanischen Ländern schon Wahlen durch Ergebnisse der Nationalmannschaft beeinflusst worden. Nach der WM 2006 hatten wir Deutsche einen normalen Umgang mit Flagge und Hymne und die ganze Welt betrachtete uns nicht mehr nur nüchtern-korrekt, sondern fröhlich und heiter.“
Ein paar Beispiele: „Zu schön, um wahr zu sein: Juden und Muslime in einer Mannschaft. Frieden in Israel dank Fußball ? Bei Bnei Sachnin funktioniert`s.“
= Seit 2008 wurden hunderte Athleten aus über 50 Sportarten durch Beteiligung der Bundesliga-Stiftung gefördert.
= Der Unicef-Chef über traumatisierte Kinder und die große Wirkung einer kleinen Kiste: „Sobald der Ball rollt, leuchten ihre Augen.“
= Die Bundesliga-Stiftung und die Robert-Bosch-Stiftung haben in Kaiserslautern und in Saarbrücken ein Lernzentrum gestartet. Für sozial benachteiligte Jugendliche soll durch den Reiz des Fußballstadions ein Zugang zu Bildungsthemen geschaffen werden. Es geht um politische Themen wie Rassismus, Diskriminierung und Gewalt und die Stärkung sozialer Kompetenzen.
= Herberger-Stiftung: Seit 1977 sind über 25 Millionen in soziale Projekte geflossen.
= Der frühere UN-Generalsekretär Kofi Annan: „Als wirklich einziges Spiel der Welt, das in jedem Land und von jeder Rasse und Religion gespielt wird, ist Fußball eines der wenigen Phänomene, das weltweit so einzigartig ist wie die Vereinten Nationen.“
= Alle Bergleute in Donezk sind Fußball-Fans. Schon ihre Väter und Großväter waren Minenarbeiter und Fans, heute gehen die Kumpel mit Kindern, Enkeln, Ehefrauen und Großmüttern zu den Spielen.
= Die Grundschule Kleine Kielstraße in Dortmund erhielt den Deutschen Schulpreis, weil dort Kinder aus 20 Nationen unterrichtet werden. Neben den fachlichen Leistungen wurde auch der „Umgang mit Vielfalt“ ausgezeichnet. Und: Bei Fußballturnieren haben die Kinder schon etliche Pokale gewonnen.
= Der Reggae-Musiker Gentleman: „Ich spiele leidenschaftlich gern Fußball. Derzeit kicke ich in einer Benefizmannschaft.“
= Verliebt in den Fußball: Walaa Hussein ist Araberin, Palästinenserin und Israelin – und sie stürmt über politische Grenzen, gesellschaftliche Konventionen und religiöse Schranken hinweg.
= Aus der bekanntesten Gefängnisinsel der Welt, wo Nelson Mandela einsass und wo Fußball die einzige Rettung war, ist eine Touristenattraktion geworden.
= Die Todesfabrik und der Sport. Sport hat in der Hölle von Auschwitz eine Rolle gespielt – als Mordinstrument in den Händen von Sadisten, aber später auch bei der Aufklärung.
= Nach dem Massaker vor vielen Jahren eint der Fußball die Feinde von damals: Tutsi und Hutu spielen gemeinsam für Ruanda in der Nationalmannschaft.