Der Spiegel-Erbe Jakob Augstein ist äußerst gebildet; es gelingt ihm in jeder seiner Spiegel-Kolumnen, mindestens einen berühmten Soziologen oder Philosophen oder gerne auch einen Nobelpreisträger zu zitieren; Augstein weiß sogar, was Max Horkheimer 1939 gesagt hat:
„Wer aber vom Kapitalismus nicht reden will, der sollte auch vom Faschismus schweigen.“
Im gleichen Artikel gibt es noch einen typischen Augstein-Satz: „Aber die neuerlichen Angriffe auf Asylbewerberheime sind auch eine Folge des Neoliberalismus.“ Schon an diesen Äußerungen kann man erkennen, was passiert, wenn ein Höchstmaß an Ignoranz und Arroganz in einer Person zusammenfindet.
Noch ein paar Augstein-Schmankerln:
„Wenn in China ein Sack Reis zuviel umfällt, zittert der Boden unter unseren Füßen. Das ist das Eigenleben der Finanzmärkte, die mit der Realwirtschaft nur insoweit zu tun haben, als sie eine Bedrohung darstellen.“
„Die Politik hat kapituliert: Längst hätte sie den Bankern und Tradern die Massenvernichtungswaffen aus der Hand schlagen müssen.“
„Staunend sieht man die Gelehrten vor den Scherben des China – Crashs stehen. Aber wie wollen sie die Symptome verstehen, wenn sie die Krankheit leugnen. Die Krankheit ist der Kapitalismus selbst.“
Herr Augstein ist ein gutes Beispiel für die Absurditäten des deutschen Wirtschafts-Journalismus. Wie könnte es auch anders sein, wenn die die Schüler in manchen Lehrbüchern zu lesen bekommen, dass Gier plus Rücksichtslosigkeit plus Ausbeutung plus hohe Preise gleich Marktwirtschaft ist.