Wer rettet uns vor den Experten ?

Viele Experten leiden an DKS: „Ignoranz gegenüber der eigenen Inkompetenz oder auch Dunning-Kruger-Syndrom (DKS).“ Entdecker David Dunning beschreibt das Problem so: „Die Leute sind so inkompetent, dass sie nicht einmal merken, dass sie inkompetent sind. Und nicht nur das: Sie halten sich auch noch für kompetenter als die anderen.“

Wenn du einen Professorentitel hast und den Verkauf deines neuen Buches pushen willst, dann musst du eine völlig abwegige Behauptung aufstellen oder mindestens verlangen, dass der Euro abgeschaftt wird ! Sonst kommst du nicht ins Fernsehen. Und dein Buch bleibt liegen.

Ein Musterbeispiel an Geschäftstüchtigkeit ist der Philosoph Precht, der mit Büchern und mit Talk-Shows im Staatsfernsehen Geld macht. Precht verleumdet den Autor Raoul Schrott mit Andeutungen, Unterstellungen und Vermutungen. In einer Tageszeitung erscheint der primitive Satz: „Banker und Realpolitiker stehen vor dem moralischen wie finanziellen Bankrott.“ Eckhard Fuhr schreibt über Herrn Precht: „Diese Woche habe ich mit Schrecken gesehen, wie es in einem Philosophenhirn aussehen kann, wenn lange die Sperrmüllabfuhr nicht da war. Da türmt sich im trüben Licht von Klischeefunzeln ein Verhau aus Ressentiments, Halbwahrheiten und glatten Lügen. Was Precht in seinem Buch „Tiere denken“ über die Jagd schreibt, ist ein ebenso deprimierender wie bösartiger Unfug.

Das DKS gibt es, seit es Menschen gibt. Der Erzbischof von Armagh (James Ussher/1581-1656) schrieb damals: „Heaven and earth were created togther, in the same instant, by the Trinity on Sunday, twentyfirst of October, 4004 B.C., at nine o`clock in the morning.“

Ganze Heerscharen von prominenten Akademikern haben nach der Finanzkrise hohe bis extreme Inflationsraten angekündigt und auch von völliger Geldentwertung gesprochen:

Professor Dr. Stark, Ex-Chefvolkswirt der EZB., kündigte 2013 eine Inflationsrate von mindestens vier Prozent an. Dann ist das Gegenteil eingetreten. Herr Stark entschuldigt sich nicht für seine falsche Prognose, sondern greift ein Jahr später die EZB an. Danach lautet die Behauptung Starks: „Wir bekommen eine höhere Inflationsrate in den nächsten Jahren.“ Auch das ist nicht eingetreten.

Joachim Starbatty, Wirtschaftsprofessor, im April 2010: „Ich glaube, dass die Inflationsrate auf über fünf Prozent steigen wird.“ Völlig daneben.

Roland Vaubel, Wirtschaftsprofessor, im Oktober 2012: „Ich erwarte, dass wir in den nächsten Jahren hohe Inflationsraten um die fünf Prozent bekommen.“ Völlig daneben.

Da sind die Experten vom „Chartered Management Institute“ aus England cleverer; sie stellen eine Prognose, die wir nicht nachprüfen können: „Männer und Frauen verdienen erst 2067 gleich viel.“

Liebe Leser, das folgende Zitat (aus Fokus-Money von dieser Woche) müssen Sie sich auf der Zunge zergehen lassen: „Die Geldpolitik zerstört die Grundlagen von Produktivität und Wachstum. Der Wohlstand breiter Schichten verfällt.“ Diese Feststellungen (keine Prognosen !) stammen von einem gewissen Herrn Professor für Wirtschaftspolitik Gunther Schnabl. Ich weiß nicht, wo man Herrn Schnabl hat laufen lassen – aber was meint der Mann ? Spricht er von Nordkorea ? Oder von Venezuela ?

Lassen wir ein paar kluge Menschen zu Wort kommen:

  • Bertrand Russell – Experte: Ein Mann, der zuerst weiß, wie alles kommen wird, und danach weiß, wieso es anders gekommen ist.
  • Franz Steinkühler – Ich denke bei Statistiken an einen Jäger, der an einem Hasen beim ersten Mal knapp links vorbeischoss und beim zweiten Mal knapp rechts vorbei. Im statistischen Durchschnitt ergäbe das einen toten Hasen.
  • Bob Geldorf – Wahrsager wurden nur aus einem Grund erfunden: Damit Ökonomen mit ihren Prognosen besser dastehen.
  • Warren Buffett – Weil es so viel Geschwätz über Märkte, die Konjunktur, Zinsen, Kursentwicklung von Aktien usw. gibt, glauben manche Anleger, es sei wichtig, auf Experten zu hören – und schlimmer noch, aufgrund von deren Kommentaren zu handeln.