Es ist mir tatsächlich gelungen, meine alten Vorurteile gegen die „Erst-stirbt-der-Mensch-und-dann-der-Wald-Mafia“ zu überwinden. Wenn so viele offensichtlich seriöse Leute konkrete Risiken für unsere nähere Zukunft sehen, dann muss doch was dran sein. Dennoch erlaube ich mir, einige Fragen und Gegenargumente zu zitieren:
- Klimawissenschaftler erklären, dass sich die Erde schneller als vorausgesagt erwärmt. Schon ab einem halben Grad Erwärmung in den nächsten Jahren werden sich Dürrekatastrophen, Überschwemmungen, Wirbelstürme und Waldbrände vervielfachen – mit der Folge von noch mehr Armut für hunderte Millionen Menschen. Die Gegenseite sagt: Obwohl die globalen Temperaturen seit 30 Jahren langsam gestiegen sind, hat sich dieser Trend seit Anfang des Jahrhunderts verlangsamt, anstatt sich zu beschleunigen – also ein völliger Gegensatz zu den Prognosen der Klimamodelle. Der Weltklimarat hat 1990 einen Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur von 0,3 Grad pro Jahrzehnt vorausgesagt – tatsächlich sind die globalen Temperaturen seither zwischen 0,13 und 0,2 Grad pro Jahrzehnt angestiegen – also ein Drittel bis zwei Drittel weniger als vorhergesagt. Setzt sich dieser Trend fort, dann würden erst in fünfzig Jahren oder später jene zwei Grad erreicht, ab denen es riskant werden könnte.
- Bei Wissenschaftlern, Medien und Aktivisten ist es seit Jahren zur Routine geworden, extreme Wetterereignisse mit dem Klimawandel zu begründen. Die Behauptung ist, dass der Anstieg von Treibhausgasen in der Atmosphäre in den vergangenen Jahrzehnten zu immer extremeren Wetterbedingungen wie Dürren, Überschwemmungen, Wirbelstürmen und Waldbränden geführt hat. Aus dem „IPCC Special Report on Global Warming of 1,5 Grad Celsius“ geht hervor, dass weder die Zahl noch die Intensität dieser Naturkatastrophen in den vergangenen 30 Jahren zugenommen hat. Auch der Anstieg des Meeresspiegels vollzieht sich laut Nasa mit durchschnittlich 3,2 Millimeter p.a. sehr moderat; die Satelliten haben vor 25 Jahren begonnen, den Meeresspiegel zu messen. 3,2 Millimeter p.a. heißt 32 Zentimeter in 100 Jahren.
- Die Internationale Arbeitsorganisation ILO (eine Unterorganisation der UNO) in Genf behauptet auf 104 Seiten in einem Klimabericht, dass bis 2030, hitzebedingt, 80 Millionen Arbeitsplätze verschwinden werden und dass die wirtschaftlichen Verluste dadurch mit 2,4 Billionen Dollar anzusetzen sind. Laut ILO müssten Hitzeferien eingeführt werden, da bei bestimmten Maximaltemperaturen Arbeiten nicht mehr zumutbar ist.
- Die weltweite Verringerung der Armut und des Hungers um 50 Prozent hat sich in einer Periode globaler Erwärmung vollzogen; den meisten Menschen ist unbekannt, dass der Austoss von anthropogenen, also menschengemachten Treibhausgasen eine wichtige Rolle spielt: Hunderte von wissenschaftlichen Publikationen haben dokumentiert, dass die steigenden Kohlendioxidkonzentrationen in der Luft zu einer deutlichen Steigerung globaler Ernteerträge geführt haben. Zahlreiche Satellitenbeobachtungen und darauf basierende Studien zeigen, dass der Anstieg des atmosphärischen CO2-Gehalts während der letzten drei Jahrzehnte ganz erheblich zur Vergrünung unseres Planeten beigetragen hat. Der ansteigende CO2-Gehalt wirkt wie eine Düngung auf die Vegetation. Gemäss Nature-Magazin nehmen Wissenschaftler an, dass der Anstieg von CO2-Emissionen „günstig für die Aufrechterhaltung und potenzielle Verstärkung der Erholung der Niederschläge in der Sahelzone ist“. Anhand von Satellitenbildern ist nachgewiesen, dass die Vegetationsbedeckung von Wäldern südlich der Sahara in den letzten drei Jahrzehnten um acht Prozent zugenommen hat. Auch die globale Waldbedeckung hat in den letzten vier Jahrzehnten deutlich zugenommen.
Die Vorhersagen eines katstrophalen Klimawandels haben sich in den letzten 30 Jahren als falsch oder völlig übertrieben erwiesen – das heißt allerdings nicht, dass es keine Risiken gibt. Seriöse und kompetente Forscher und Wissenschaftler müssen Fakten liefern oder auch deutlich machen, wenn es sich bei ihren Analysen um Wahrscheinlichkeiten handelt. Unberechtigte Panikmache schadet dem Klima !
Ich habe nichts dagegen, wenn junge Leute und Schüler auf die Straße gehen und für Klimarettung demonstrieren. Vielleicht nutzt es ja. Aber dass Greta Thunberg in ihrem Buch „Szenen aus dem Herzen. Unser Leben für das Klima“ eine widerliche Hetze von sich gibt, das schadet nicht nur dem Klima; sie schreibt (oder lässt schreiben): „Wenn Sie also der Meinung sind, dass die Bevölkerung reduziert werden sollte, damit wir Ressourcen sparen, könnten Sie eine Kampagne für die Abschaffung von Milliadären starten. Sie können sie nennen: Ermordet Bill Gates und verbietet allen Firmenchefs und Filmstars, Kinder zu bekommen !“ Auch dieser primitive Fanatismus schadet dem Klima.