Zwei Medikamente gegen Kommunismus und Sozialismus

Das erste Medikament ist das Buch „Sonnenfinsterniss“ von Arthur Koestler, in dessen Leben sich alle Hoffnungen und Albträume des 20. Jahrhunderts wiederfinden. Koestler war radikaler Zionist, Kommunist und Antikommunist, Verfechter mehrerer Ideologien und mehrfacher Renegat. „Sonnenfinsternis“ ist ein Roman über die stalinistischen Säuberungen und erzählt das Leben des russischen Revolutionärs Rubaschow, der zum kommunistischen Adel gehörte, dann bei den Machthabern in Ungnade fiel, ins Foltergefängnis kam und alle Lügen der jungen Generation über Klassen, notwendige Gewaltausübung und Macht akzeptierte; Rubaschow gesteht seine Schuld und wird hingerichtet.

Koestler hatte den kommunistischen Terror in den dreißiger Jahren in Moskau mit eigenen Augen und Ohren erlebt. Arthur Koestler (1905 – 1983) hatte Glück, konnte sowohl vor dem stalinistischen Terror als auch vor den Nationalsozialisten fliehen und lebte bis zu seinem Tod in England.

Das zweite Medikament ist die Romantrilogie „Wie eine Träne im Ozean“ von Manes Sperber, dem sich bereits die Schrecken des 1. Weltkriegs tief eingeprägt hatten. Sperber schwieg lange zu den kommunistischen Verbrechen, weil er wie einige seiner Wegbegleiter den Nationalsozialismus als das größere Übel empfand. Über ein Gespräch mit Anna Seghers, das die Moskauer Prozesse berührte, schreibt Sperber in seinen Erinnerungen: „Wir schwiegen eine Weile, beide mit verschlossenem Gesicht.“ In Sperbers Trilogie tauchen alle Spielarten von Abtrünnigen, Zweiflern, Verweigerern, Fanatikern und Machtkorrumpierten auf. Für Herman Kesten gehören die drei Romane „zu den ehrlichsten politischen Romanen der deutschen, der europäischen Literatur.“