Der Schuldgrundsatz – aus der Affenzeit?

Leserbriefe, die bereichern (aus der FAZ)

Zu „Entkriminalisierung von Kindesmissbrauch?“ von Professor Clemens F. Hess (FA.Z. vom 18. Januar), der zu dem Artikel „Fatales Vertrauen“ (F.A.Z. vom 10. Januar) Stellung nimmt. In Deggendorf steht ein ehemaliger katholischer Priester vor Gericht. Ihm wird schwerster sexueller Missbrauch zahlreicher Kinder vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft geht von einer „Störung der Sexualpräferenz im Sinne einer Pädophilie“ und von einer „verminderten Schuldfähigkeit“ aus. Der Leser Professor Hess berichtet nun von (allerdings wohl umstrittenen) Forschungsergebnissen, nach denen pädophile Männer, die zum Täter werden, „charakteristische neurobiologische Veränderungen aufweisen“. Seine Befürchtung: Die Täter würden als Opfer einer Krankheit gesehen, seien daher lediglich vermindert schuldfähig, und es drohe die Entkriminalisierung von Kindesmissbrauch.

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