Zur aktuellen Lage

= Die politische Lage in Europa ist für uns Bürger nicht objektiv zu beurteilen, weil die Medien seit dem Machtwechsel vom korrupten Jelzin auf Wladimir Putin nachgewiesen haben, dass ihre Berichterstattung über Russland völlig einseitig negativ, destruktiv und diffamierend ist. Es gibt in all den Jahren keine einzige positive Nachricht über das Alltagsleben der Russen. Was ist mit der Entwicklung der Städte wie z.B. Moskau oder St. Petersburg? Wie hat sich die Modernisierung der Krankenhäuser ausgewirkt? Gibt es genug Wohnungsbau und bezahlbare Mieten? Wie sieht es mit der Altersversorgung aus, ist die Korruption nach Vertreibung der schlimmsten Oligarchen zumindest eingedämmt? Macht Putin irgend etwas positives, außer Schlösser für sich und seine Kumpane zu bauen? Usw. usw. usw.

Andererseits ist Russland bis an die Zähne bewaffnet – nicht zuletzt auch mit Atomwaffen. Und es wäre wahrscheinlich naiv, Russland eine demokratisch legitimierte und praktizierte Gewaltenteilung mit einer funktionierenden Gesetzgebung zu unterstellen.

Die einstimmige (!!!) Entscheidung der Europäer war absolut angemessen und konstruktiv: Russland darf die Ukraine nicht angreifen – nur dann kann über langfristig verbindliche Friedensverträge und weitergehende Vereinbarungen, wie z.B. einen Nichtangriffspakt und eine Neutralisierung der Ukraine verhandelt werden und nur dann können die Wirtschaftsbeziehungen zum beiderseitigen Nutzen fortbestehen und sogar weiter ausgebaut werden. Wir dürfen annehmen, dass die Regierungschefs Macron und Scholz genau das Herrn Putin vermittelt haben.

Ein Einbruch der Wirtschaftsbeziehungen würde den Europäern – und vor allem Deutschland – schaden; aber Russland würde diesen Rückschlag kaum verkraften – da helfen auch die zunehmenden Geschäfte mit China nicht viel.

Um es ganz höflich auszudrücken: Das Verhalten der Amerikaner zu Ukrainekrise ist konsequent! Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion und dem gescheiterten, blutigen und von Amerikanern „gesponserten“ Putsch (Maidan-Revolution 2013/2014) versuchen sie, ihre aggressive Außenpolitik auch in Europa (und im Nahen Osten) umzusetzen. Ganz nebenbei würde das Russland, den bedeutendsten Konkurrenten auf dem Energiesektor, eindämmen und Amerikas Energieausfuhren steigern.

Aber die Europäische Union hält dagegen. Wir dürfen hoffen, dass Macron und Scholz und andere Regierungschefs der amerikanischen Regierung klar machen, dass die Zeiten von Europa als Befehlsempfänger der USA vorbei sind.

Gut so !!! Amerika hat im eigenen Land mit massiver Armut und Hoffnungslosigkeit, Kriminalität, Drogen u.a.m. viel zu tun. Und Amerika kann sich statt um die Ukraine vor der eigenen Haustür um die desolate humanitäre Situation in Mexiko und allen südamerikanischen Ländern kümmern und auf Sicht daraus auch wirtschaftliches Wachstum für sich selbst schaffen. So wie die Europäische Union soeben beschlossen hat, mit 150 Milliarden Euro den wirtschaftlichen Aufbau der afrikanischen Länder zu unterstützen – zum beiderseitigen Nutzen !

= Endlich wird Afrika massiv mit Impfstoffen versorgt:

  • Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stellt den sechs afrikanischen Ländern Südafrika, Ägypten, Kenia, Nigeria, Senegal und Tunesien die Technologie zur Herstellung mRNA-Covid-19-Impfstoffen zur Verfügung; weitere Länder sollen folgen.
  • Außerdem bringt das deutsche Unternehmen Biontech ein Impfprojekt für Afrika auf den Weg: Mit sogenanten „Biontainern“ soll schnell ein Netzwerk für die Impfstoffproduktion aufgebaut werden. Diese mobile Produktionslösung besteht aus Standardcontainern, die mit einer Reinraumumgebung ausgestattet sind und die ab Mitte dieses Jahres nach Afrika transportiert werden; das soll die Basis für den Start einer schlüsselfertigen mRNA-Impfstoffherstellung vor Ort sein.
  • Und die EU hat entschieden, 600 Millionen Dosen Impfstoff nach Afrika zu liefern.
  • Die Impfquoten sind in Afrika mit 24,3 Prozent extrem niedrig.
 

B.Brecht: Legende von der Entstehung des Buches Taoteking auf dem Weg des Laotse in die Emigration.

  1. Als er siebzig war und war gebrechlich drängte es den Lehrer doch nach Ruh – denn die Güte war im Lande wieder einmal schwächlich und die Bosheit nahm an Kräften wieder einmal zu. Und er gürtete den Schuh.
  2. Und er packte ein, was er so brauchte: Wenig. Doch es wurde dies und das. So die Pfeife, die er immer abends rauchte und das Büchlein, das er immer las. Weißbrot nach dem Augenmaß.
  3. Freute sich des Tals noch einmal und vergaß es als er ins Gebirge den Weg einschlug. Und sein Ochse freute sich des frischen Grases kauend, während er den Alten trug. Und dem ging es schnell genug.
  4. Doch am vierten Tag im Felsgesteine hat ein Zöllner ihm den Weg verwehrt: „Kostbarkeiten zu verzollen?“ – „Keine.“ Und der Knabe, der den Ochsen führte, sprach: „Er hat gelehrt.“ Und so war auch das erklärt.
  5. Doch der Mann in einer heitren Regung fragte: „Hat er was rausgekriegt?“ Sprach der Knabe: „Daß das weiche Wasser in Bewegung mit der Zeit den mächtigen Stein besiegt. Du verstehst, das Harte unterliegt.“
  6. Daß er nicht das letzte Tageslicht verlöre trieb der Knabe nun den Ochsen an und die drei verschwanden schon um eine schwarze Föhre da kam plötzlich Fahrt in unseren Mann und er schrie: „He, du! Halt an!“
  7. „Was ist das mit diesem Wasser, Alter?“ Hielt der Alte: „Interessiert es dich?“ Sprach der Mann: „Ich bin nur ein Zollverwalter, doch wer wen besiegt, das interessiert auch mich. Wenn du´s weißt, dann sprich!“
  8. „Schreib mir´s auf! Diktier es diesem Kinde! So was nimmt man doch nicht mit sich fort. Da gibt´s doch Papier bei uns und Tinte und ein Nachtmahl gibt es auch: Ich wohne dort. Nun, ist das ein Wort?“
  9. Über seine Schulter sah der Alte auf den Mann: Flickjoppe. Keine Schuh. Und die Stirne eine einzige Falte. Ach, kein Sieger trat da auf ihn zu. Und er murmelte: „Auch du?“
  10. Eine höfliche Bitte abzuschlagen war der Alte, wie es schien, zu alt. Denn er sagte laut: „Die etwas fragen die verdienen Antwort: „Sprach der Knabe: „Es wird schon kalt.“ „Gut ein kleiner Aufenthalt.“
  11. Und von seinem Ochsen stieg der Weise – sieben Tage schrieben sie zu zweit. Und der Zöllner brachte Essen (und er fluchte nur noch leise mit den Schmugglern in der ganzen Zeit). Und dann war´s soweit.
  12. Und dem Zöllner händigte der Knabe eines Morgens einundachtzig Sprüche ein. Und mit Dank für eine kleine Reisegabe bogen sie um jene Föhre ins Gestein. Sagt jetzt: Kann man höflicher sein?
  13. Aber rühmen wir nicht nur den Weisen dessen Name auf dem Buche prangt! Denn man muß dem Weisen seine Weisheit erst entreißen. Darum sei der Zöllner auch bedankt: er hat sie ihm abverlangt.
 
 
 

Mit soliden Aktien 3 bis 6 Prozent Dividendenrendite und eine realistische Chance auf Kurssteigerungen:

= Axa – WKN 855705 – Div.Rendite 5,2 Prozent

= Talanx – TLX100 – 3,8 Prozent

= Allianz – 840400 – 4,6 Prozent

= Münchner Rück – 843002 – 3,8 Prozent

= EON – ENAG99 – 4,0 Prozent

= Total – 850727 – 5,2 Prozent

= Covestro – 606214 – 6,2 Prozent

= Wacker Chemie – WCH888 – 4,6 Prozent

= Renault – 893113 – 5,3 Prozent

= VW Vz. – 766403 – 4,1 Prozent

= Porsche – PAH003 – 5,2 Prozent

= Evonik – EVNK01 – 3,9 Prozent

= Siemens – 723610 – 4,0 Prozent

= BASF – BASF11 – 5,0 Prozent

= Unilever – A0JNE2 – 3,9 Prozent

 

Die Welt ist ein Dorf

= In El Salvador ist Abtreibung unter a l l e n Umständen verboten – auch bei Vergewaltigung, Inzest oder wenn die Gesundheit der Frau gefährdet ist. In den letzten 20 Jahren wurden 181 Frauen zu langen Haftstrafen verurteilt; davon wurden 61 nach mehreren Jahren Haft freigelassen.

= Die EU fordert Elon Musk heraus! Internet aus dem All: Europa will mit einer neuen Satelliten-Initiative Versorgungslücken schließen – und verhindern, in Abhängigkeit von US-Anbietern zu geraten. (Handelsblatt)

= Israels Ministerpräsident Naftali Bennett reist zu einem historischen Besuch nach Bahrain – das ist der erste offizielle Besuch eines israelischen Regierungschefs in dem Golfkönigreich. Ein Schwerpunkt der Gespräche werden Wirtschaftsthemen sein. Israel hatte 2020 in Washington mit Bahrain und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) ein Abkommen über die Aufnahme diplomatischer Beziehungen unterschrieben. U.a. wollen die Länder auch eine Allianz gegen den Iran bilden. Bennett wird in Bahrain auch Vertreter der jüdischen Gemeinde treffen.

 
 
 
 
 
 

G e d i c h t e

= Gotthold Ephraim Lessing: Eine Gesundheit

Trinket, Brüder, laßt uns trinken bis wir berauscht zu Boden sinken; doch bittet Gott den Herren, daß Könige nicht trinken.

Denn da sie unberauscht die halbe Welt zerstören, was würden sie nicht tun, wenn sie betrunken wären?

= Kurt Tucholsky: Ideal und Wirklichkeit

In stiller Nacht und monogamen Betten denkst du dir aus, was dir am Leben fehlt. Die Nerven knistern. Wenn wir das doch hätten, was uns, weil es nicht da ist, leise quält. Du präparierst dir im Gedankengange das, was du willst – und nachher kriegst dus nie…. Man möchte immer eine große Lange, und dann bekommt man eine kleine Dicke – C`est la vie – !

Sie muß sich wie ein Kugellager in ihren Hüften biegen, groß und blond. Ein Pfund zu wenig – und sie wäre mager, wer je in diesen Haaren sich gesonnt…. Nachher erliegst du dem verfluchten Hange, der Eile und der Phantasie. Man möchte immer eine große Lange, und dann bekommt man eine kleine Dicke – Ssälawih – !

Man möchte eine helle Pfeife kaufen und kauft die dunkle – andere sind nicht da. Man möchte jeden Morgen dauerlaufen und tut es nicht. Beinah … beinah Wir dachten unter kaiserlichem Zwange an eine Republik…. und nun ists die! Man möchte immer eine große Lange, und dann bekommt man eine kleine Dicke – Ssälawih – !

= Hans Magnus Enzensberger: Eine Altersfrage

Die alte Dame mit dem Krückstock, was hat sie alles über sich ergehen lassen! Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, Brandbomben, Rentenformeln, „Unterwerfung unter die Zwangsvollstreckung“ (hört sich schlimmer an als es ist, hat der Notar gesagt, als er den Zwicker abnahm), und noch dazu die vielen Kindstaufen, Rohrbrüche und Beerdigungen.

Wie sie uns zuzwinkert aus ihren kornblumenblauen Augen! Ihr entzückendes Lächeln, wo es nur herkommt? Das weiß der Himmel.

Mascha Kaléko: Sozusagen grundlos vergnügt

Ich freu mich, daß am Himmel Wolken ziehen und daß es regnet, hagelt, friert und schneit. Ich freu mich auch zur grünen Jahreszeit, wenn Heckenrosen und Holunder blühen. – Daß Amseln flöten und daß Immen summen, daß Mücken stechen und daß Brummer brummen. Daß rote Luftballons ins Blaue steigen. Daß Spatzen schwatzen. Und daß Fische schweigen.

Ich freu mich, daß der Mond am Himmel steht und daß die Sonne täglich neu aufgeht. Daß Herbst dem Sommer folgt und Lenz dem Winter, gefällt mir wohl. Da steckt ein Sinn dahinter, wenn auch die Neunmalklugen ihn nicht sehn. Man kann nicht alles mit dem Kopf verstehn! Ich freue mich. Das ist des Lebens Sinn. Ich freue mich vor allem, daß ich bin.

In mir ist alles aufgeräumt und heiter: Die Diele blitzt, das Feuer ist geschürt. An solchen Tagen erklettert man die Leiter, die von der Erde in den Himmel führt. Da kann der Mensch, wie es ihm vorgeschrieben – Weil er sich selber liebt – den Nächsten lieben.

Wolf Biermann: Und als wir ans Ufer kamen

Und als wir ans Ufer kamen und saßen noch lange ihm Kahn – da war es, daß wir den Himmel am schönsten im Wasser sahn. Und durch den Birnbaum flogen paar Fischlein. Das Flugzeug schwamm quer durch den See und zerschellte, sachte am Weidenstamm – am Weidenstamm.

Was wird bloß aus unsern Träumen in diesem zerrissnen Land – die Wunden wollen nicht zugehn unter dem Dreckverband. Und was wird mit unsern Freunden und was noch aus dir, aus mir – ich möchte am liebsten weg sein und bleibe am liebsten hier – am liebsten hier.