Artikel aus „Juli 2019“X
Fußball – Fetischist
E n d l i c h geht es wieder los !!! Meine Frau kann ihre Baldrian-Tropfen absetzen und sich gerne mit ihren Freundinnen treffen und ich muss nicht mehr stundenlang mit dem Hund um den Pudding laufen oder über die Laubbläser meiner Nachbarn schimpfen.
Alles wird gut !!! Die 3. Liga hat schon wieder angefangen und wird uns über die gesamte Saison in Atem halten, weil praktisch alle Teams aufsteigen oder absteigen können und ich erwarte vom DFB und der DFL, dass sich die Spiele der dritten und der zweiten und der ersten Liga und der Euro-League und der Champion-League und der Nationalmannschaft nicht ein einziges Mal überschneiden ! Verdammt noch mal ! Ich will alle im Original sehen !! Ich werde aufblühen und zehn bis zwanzig Jahre jünger aussehen und muss mich nicht zwingen, mir diese Talk-Show-Master-Nieten (Illner & Co.) anzuhören. Einfach wunderbar !!
Am Freitag beginnt die 2. Liga und ich freue mich, wenn die Heidenheimer und die Sandhäuser den großen Clubs das Leben schwer machen; es ist schon ein echtes Wunder, dass viele Großstädte wie Essen und Aachen usw. seit Jahren in der vierten Liga rumdümpeln und ein Dorf wie Aue 2. Liga spielt. Auch dafür gibt es nur einen Grund: Kompetenz der handelnden Personen. (Man kann das auch in München feststellen: Als Uli Hoeneß anfing, hatte 1860 München die deutlich besseren Möglichkeiten. Was Bayern München erreicht hat, ist das Verdienst von ihm; schade, dass ein gewisser Herr Kahn ihm folgen soll). Auch die 2. Liga wird uns Schnapp-Atmungs-Momente liefern – vom ersten bis zum letzten Spieltag bleibt es oben und unten spannend.
Ich habe übrigens meinen Vorschlag, die dritte und die zweite Liga um vier und die erste Liga um zwei Teams aufzustocken und das ganze Jahr durchzuspielen, nach Frankfurt eingereicht. Ich halte Sie auf dem Laufenden.
Ich wünsche Ihnen eine wunderbare Saison und spannende Spiele und gute Nerven !!!
Fußball – Fetischist
Mannschaftssport ist das beste Erziehungsmittel ! Alles lernen Kinder und Jugendliche hier ! Disziplin und Moral (der Starke beschützt den Schwachen) und halbwegs gesunder Lebenswandel und mit Niederlagen umgehen und Fairness und Pünktlichkeit und Kameradschaft und und und. Sozialpolitisch betrachtet ist Mannschaftssport extrem effektiv. Ich möchte dazu Ewald Lienen zitieren: „Ich sage seit Jahrzehnten, dass wir viel zu wenig in den Breitensport, in den Schulsport, in den Gesundheitssport und insbesondere in die Jugendbildung durch Sport investieren. Sport ist die größte Möglichkeit, Jugendliche zu erziehen, ihnen nahezukommen, überhaupt Einfluss auf sie zu haben. Durch das Sporttreiben können wir ihnen wichtige Werte wie Achtung und Respekt vermitteln. Und mit Hilfe der außersportlichen Jugendbildungsarbeit wie Seminare, internationale Jugendbegegnungen und Arbeitsgruppen haben wir die Chance, die demokratische Erziehung voranzutreiben. Im Grunde hat das Internet die Weltherrschaft übernommen – und wir verlieren Zugang und Einfluss. Wir haben als Gesellschaft verloren, wenn wir nicht gegensteuern. Wir müssen die Sportvereine finanziell so ausstatten, dass j e d e r Jugendliche aufgenommen werden kann und dass pädagogisch ausgebildete Trainer zur Verfügung stehen. Der erzieherische Gedanke im Sport wird von der Politik komplett unterschätzt.“
Ich behaupte, dass die Investitionen von einigen Milliarden in den Breitensport sogar eine volkswirtschaftliche Rendite bringen, weil enige hunderttausend Kinder weniger in die Obhut der Jugendämter oder der Arbeitsämter fallen. Auch die Wirtschaft (und damit wieder der Staat) profitiert, weil sie mehr motivierte und disziplinierte Mitarbeiter findet.
Es gibt sicher noch einige Ungerechtigkeiten in unserm Land, über die man diskutieren muss. Aber die Chancen-Ungerechtigkeit ist die für die Betroffenen und die Gesellschaft gravierendste. Was kann ein Kind dafür, wenn es in desolate Familienverhältnisse hineingeboren wird, wo Streit und Gewalt und Arbeitslosigkeit und Alkoholismus das Leben prägen ? Selbst die Eltern dieser Kinder kann ich nicht verurteilen, weil sie wahrscheinlich nur weitergeben, was sie selbst geprägt hat. Wir müssen diesen Teufelskreis durchbrechen und die Kinder spätestens im Alter von sechs Jahren in den Mannschaftssport (Fußball, Basketball, Handball) „zwingen“. Wenn dieses Breitensport-Konzept umgesetzt würde, könnte man evtl. auf den sehr lückenhaften und uneffektiven Schulsport verzichten und damit auch finanzielle Mittel einsparen.
Wir profitieren alle davon ! Wirtschaftlich und moralisch ! Und wir schließen eine große Gerechtigkeitslücke !!!
Kurz und interessant
= Frau Vivien Timmler fordert in der Süddeutschen Zeitung Kunstrasenbeläge zu verbieten und schlägt als Alternative zum Granulat den Umstieg auf Kork oder Hanf vor. Gleichzeitig stellt die EU-Kommission klar, dass sie sich n i c h t mit dem Verbot von Kunstrasenplätzen beschäftige !
= In der Vergangenheit haben sich die Grünen immer mit Bürgerinitiativen solidarisiert, die gegen neue ICE-Strecken protestierten.
= „Der Koran sollte wie ein Roman oder eine historische Geschichte gelesen werden.“ (Kacem El Ghazzali)
= Wie soll man sich vor Taschendieben schützen? Die Polizei empfiehlt, Wertsachen in verschließbaren Innentaschen unterzubringen, Handtaschen und Rucksäcke gut zu verschließen und vorne zu tragen. Empfohlen wird auch ein gesunder Argwohn gegenüber Hilfesuchenden und Remplern. Neuerdings sind Diebe auch seriös gekleidet unterwegs.
= Rom ist eine der schmutzigsten Hauptstädte der Welt, obwohl die Römer die höchsten Müllabfuhrgebühren zahlen.
= Dieter Nuhr über Deutsche: Überzogene Zukunftsangst, überzogene Ansprüche an das Leben, was Sicherheit angeht. Der Deutsche würde am liebsten morgen den Tod abschaffen. Der Deutsche sagt: Es soll alles so bleiben, wie es ist, aber gleichzeitig muss sich auch alles ändern, weil alles furchtbar ist, so wie es ist. Seltsame Mischung.
= „Zur Frage des Frauenpriestertums möchte ich ergänzen: Ich bin immer wieder erstaunt, wie Theologen aus der Bibel Argumente dafür herauslesen wollen, dass nur ein Mann Empfänger der Weihe sein kann – und wie dies dann noch als Jesu Wille gedeutet wird. Dabei liegt doch nahe: Dass er nur Männer ausgewählt hat, ergibt sich aus der damaligen Vorherrschaft des Mannes.“ (CiG)
= „Solidarität ist säkulare Nächstenliebe: den Nächsten lieben, denn er ist wie du, hat ebenso viele Bedürfnisse, Wünsche und Rechte wie du. Vernunft und Solidarität ären als Erbe von 1968 heute ebenso wichtig wie damals.“ (Peter Steiner)
= Wörterbuch: Faschismus ist eine autoritäre, totalitäre Ideologie, die die nationale und rassische Identität verherrlicht. „Der Einzelne ist nichts, die Gemeinschaft ist alles.“ (Maurice Barrès)
= Historisches Kalenderblatt – 16. September 1965 – Neben dem verstärkten Einsatz des Entlaubungsgiftes Agent Orange starten die US-Streitkräfte in Vietnam das „Projekt Pink Rose“, um mit Großfeuern Urwälder zu zerstören. Dadurch wird die Dioxin-Verseuchung dieser Regionen noch potenziert.
= „Trotz all der schlechten Nachrichten: Nie in der Menschheitsgeschichte war das Leben so sicher wie heute bei uns, waren die Leute so gesund, so gut gebildet, so frei. Wir solletn stolz auf diese Errungenschaften sein und den Leuten, die bei uns leben wollen, beibringe, dass sie nicht Teil unserer Gesellschaft werden können, wenn sie unsere freiheitlichen Werte nicht annehmen.“ (Leon de Winter)
= Womit will man den Bürger noch schrecken, wenn dieser abendlich in Blut und Sperma watet ?
= In zehn bis fünfzehn Jahren werden fünf von zehn Berufsanfängern einen Beruf ausüben, den es heute noch nicht gibt.
= Kühe haben es faustdick hinter den Ohren. An den Bewegungen der Ohren kann man erkennen, ob das Tier hungrig, krank oder brünstig ist. Elektronisch aufgerüstete Ohrmarken senden die Signale auf das Handy des Landwirts.
= Soziale Netzwerke befriedigen vier Grundbedürfnisse des Menschen: Aufmerksamkeit, Neugierde, Neid und Zugehörigkeitsgefühl.
= Artikel 115 A des Grundgesetzes: „Die Feststellung, daß das Bundesgebiet mit Waffengewalt angegriffen wird oder ein solcher ASngriff unmittelbar bevorsteht (Verteidigungsfall), trifft der Bundestag mit Zustimmung des Bundesrates. Die Feststellung erfolgt auf Antrag der Bundesregierung und bedarf einer Mehrheit von zwei Dritteln der abgegebenen Stimmen, mindestens der Mehrheit der Mitglieder des Bundestags.“
= Die Ehe gilt im Islam unter anderem dann als beendet, wenn der Mann gegenüber seiner Ehefrau dreimal hintereinander die Scheidungsformel ausspricht: „Ich verstoße dich…..“
= ARD und ZDF haben mitgeteilt, welch hohes Ansehen sie in puncto Glaubwürdigkeit angeblich geniessen. Das Ergebnis: Bei der für das ZDF erstellten Umfrage liegt das ZDF vorne, bei der ARD ist es die ARD. Das nennt man Fake News.
Zur aktuellen Lage
= China strebt in der Pharmaindustrie die Weltspitze an !! In China wird geschuftet und geforscht und das auf allen Gebieten !! Ich bin sicher, auch bei Medikamenten werden sie in einigen Jahren Erfolg haben.
= Ausgebremst ! Zur Zeit können bundesweit über 2000 Windräder nicht gebaut werden, weil sogenannte Naturschützer klagen. Die Energiewende wird damit verhindert !
= Nach der Finanz- und Eurokrise stand vor allem Griechenland vor dem totalen Kollaps. Ganze Armeen von selbst ernannten Experten (Volkswirte, Philosophen, Schriftsteller, Pfarrer, Historiker usw. usw.) hatten die Krise nicht kommen sehen; dann aber ging es zur Sache ! Hemmungslos wurden Emotionen geschürt, Vergleiche mit 1929 gezogen, Politiker (vor allem Schäuble und Merkel) übel beschimpft und diffamiert; die eine Hälfte der Experten behauptete, Griechenland sei auf keinen Fall mehr zu retten und müsse raus aus dem Euro und die andere Hälfte beschuldigte Angela Merkel und Wolfgang Schäuble, viel zu wenig für die Problemländer zu tun und sich als Neo-Imperialisten aufzuspielen. Deutschland hatte sich damals mit einer dreistelligen Milliardensumme am Krisenfonds ESM beteiligt, der von den EU-Ländern und nicht von Merkel und Schäuble beschlossen worden war.
Seit einiger Zeit sind die Experten-Idioten abgetaucht und jetzt lese ich in der Zürcher Zeitung in einem kleinen Artikelchen: „Willkommen zurück Griechenland. Vor knapp zehn Jahren waren sie das Schreckgespenst des Kapitalmarktes, heute will sie jeder haben. Die Rede ist von griechischen Staatsanleihen. 2,5 Milliarden Euro hatte Griechenland den Investoren zu einer sensationell niedrigen Verzinsung von 1,876 Prozent angeboten – nachgefragt wurden d r e i z e h n Milliarden Euro.“ Und in einem noch kleineren Artikelchen lese ich in der FAZ: „Italien wird mit Lob überschüttet und braucht kein Defizitverfahren.“ Und: „Hohe Nachfrage nach 50-jähriger Anleihe Italiens. Das Angebot von drei Milliarden wurde mit 17 Milliarden Euro nachgefragt; das ergab eine Rendite von 2,865 Prozent.“ Noch Fragen ?
= In Deutschland stiegen die Steuereinnahmen im Juni um 6,8 Prozent gegenüber dem Juni 2018. „Hier wirken weiterhin die stetige Beschäftigungsexpansion sowie steigende Einkommen.“ teilt das Bundesfinanzministerium mit; im gesamten ersten Halbjahr legte das Steueraufkommen um drei Prozent auf 360,6 Milloarden Euro zu; geplant ist für das gesamte Jahr 2019 ein Plus von 2,4 Prozent.
= Ein wunderbarer Spruch, mit dem ich meinen lieben Lesern noch oft auf den Geist gehen werde: „Die Zeit ist schlecht ? Wohlan. Du bist da, sie besser zu machen !“ (Carlyle)
= Die „Achse des Guten“, wo Autoren wie Sarrazin und Broder geschätzt werden, entwickelt sich zu einem widerlichen Hetzblatt. Zitat: „Worin besteht die Qualifikation eines Berufspolitikers ? Ganz einfach darin, keine zu haben. Denn nur wer nichts kann, kann dem Wahn verfallen, alles zu können, für jedes Amt geeignet zu sein. Erst im gemäßigten Klima postmoderner Beliebigkeit konnten die Politiker als eierlegende Wollmilchsäue Speck ansetzen. Erst als die Politik nicht mehr Mittel zum Zweck war, sondern ein Geschäft, das dem Einzelnen öffentliche Aufmerksamkeit und das Ansehen von Schauspielern versprach, schlug die Stunde der Dilettanten. Seither dient ihr politisches Handeln ihrer Selbstverwirklichung.“
Die Schweiz kann auch mit diversen Hetzern dienen; ein Beispiel ist der Abgeordnete und Chef der WELTWOCHE Roger Köppel; das Titelblatt dieser Zeitschrift zeigte vor einiger Zeit ein Roma-Kind mit Pistole und die Schlagzeile: „Die Roma kommen: Raubzüge in die Schweiz.“ Herr Trump kann es noch besser: „Viele Leute kommen ins Land oder versuchen zu kommen – wir halten viele von ihnen auf. Sie können sich nicht vorstellen, wie böse diese Leute sind. Das sind keine Leute, das sind Tiere, und wir schaffen sie aus dem Land in einem Umfang und in einem Tempo, wie es noch nie zuvor passiert ist.“
Auch die geschätzte FAZ bringt inakzeptable Schlagzeilen auf den Weg: „Verbrecherhirne haben mit Managerhirnen oft erstaunlich viel gemeinsam. Solche Psychopaten sind auch behandelbar.“
Ganz neu sind diese Hassreden nicht; Ernst Moritz Arndt im Jahr 1 8 1 3 über „Volkshass“: „Ich will den Hass gegen die Franzosen, ich will ihn für immer. Dieser Hass glühe als die Religion des deutschen Volkes, als ein heiliger Wahn in allen Herzen.“ (Meine Schule hieß von 1952 bis 1956 „Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium“/ Gibt es hoffentlich nicht mehr)
= Boris Johnson, der wahrscheinlich heute gewählt wird, hat auch eine Biografie über Churchill geschrieben, aber dessen Bewunderung für Mussolini und seiner Verachtung für Nichtweiße wenig Beachtung geschenkt. Churchill war der Meinung, dass den Aborigines in Australien oder den Indianern in Amerika kein sonderliches Unrecht widerfahren sei, als „eine stärkere Rasse, eine höher stehende Rasse, eine sich in weltlichen Dingen besser durchsetzende Rasse in ihr Land kam und sie von ihrem Platz verdrängte.“
= Ausgerechnet der größte Heuchler des Jahrhunderts (Gregor Gysi), der die SED bis zuletzt zusammengehalten hat und ihr Vermögen in die neue Zeit hinüberrettete, der als Dauer-Talk-Show-Gast mit seinem Charme die moralisch indifferenten Gesprächspartner einwickelte und dessen Verhalten in der DDR noch zu erforschen und zu dokumentieren ist – ausgerechnet dieser Herr wird von den Leipziger Philharmonikern eingeladen, eine Festrede zu halten. Dagegen haben Bürgerrechtler und Historiker in einem Offenen Brief protestiert.
Zur aktuellen Lage
= Wie macht Deutschland das ? Nach zwei verlorenen Weltkriegen mit schlimmen volkswirtschaftlichen Folgen, nach dem Verlust der Ostgebiete, der Teilung und Wiedervereinigung und ohne nennenswerte Bodenschätze liegt unser Land im Jahr 2018 beim Saldo der Leistungsbilanz wieder auf dem ersten Platz – mit großem Abstand vor Japan (In die Leistungsbilanz fließen alle Ausgaben und Einnahmen einer Volkswirtschaft ein – darunter Importe und Exporte von Gütern und Dienstleistungen). Gewisse Politiker aus Italien und Frankreich behaupten immer wieder mit fadenscheinigen Begründungen, wir würden unseren Überschuss auf Kosten ihrer Länder erzielen.
Gedichte
Die Liebenden v. Bertolt Brecht
Sieh jene Kraniche in großem Bogen! Die Wolken, welche ihnen beigegeben zogen mit ihnen schon, als sie entflogen aus einem Leben in ein andres Leben.
In gleicher Höhe und mit gleicher Eile scheinen sie alle beide nur daneben.
Dass so der Kranich mit der Wolke teile den schönen Himmel, den sie kurz befliegen. Dass also keines länger hier verweile und keines andres sehe als das Wiegen des andern in dem Wind, den beide spüren, die jetzt im Fluge beieinander liegen.
So mag der Wind sie in das Nichts entführen, wenn sie nur nicht vergehen und sich bleiben, solange kann sie beide nichts berühren. Solange kann man sie von jedem Ort vertreiben, wo Regen drohen oder Schüsse schallen.
So unter Sonn und Monds wenig verschiedenen Scheiben fliegen sie hin, einander ganz verfallen.
Wohin, ihr ? – Nirgendhin. – Von wem davon ? – Von allen. Ihr fragt, wie lange sind sie schon beisammen ? Seit kurzem. – Und wann werden sie sich trennen ? – Bald.
So scheint die Liebe Liebenden ein Halt.
V e r j ü n g u n g – Dirk von Petersdorff
My dear, du bist am Morgen schon erschlafft und denkst am Abend Wellness, Pflege, Schonung, dagegen schießt dein Sohn mit schöner Kraft die Tennisbälle durch die Altbauwohnung.
Du musst nicht mehr die jungen Hosen tragen, orange und lässig schlackernd überm Knie, wenn sie ein andrer trägt in hellen Tagen, in seinem Kopf wohnt auch die Phantasie.
Nur seine Nasenflügel können beben, weil sie die großen Zukunftswiesen wittern – du siehst erstaunt zurück ins volle Leben und hälst die Kaffeetasse schon mit Zittern.
Doch in der Luft hängt überall sein Schwung, und wenn ihr lacht, dann seid ihr beide jung.
Verblühst du schon ? – Rainer Maria Rilke
Du verblühst schon, holde Rose, weckt dich nicht der Sonne Strahl ?
O, du liebe, kleine, lose – o, erblühe noch einmal !
Einmal öffne noch die Hülle, sieh, ich will bescheiden sein – einmal lass mich noch der Fülle deines Glanzes voll erfreun !
Theodor Storm
Mitunter weicht von meiner Brust, was sie bedrückt seit deinem Sterben; es drängt mich, wie in Jugendlust, noch einmal um das Glück zu werben.
Doch frag`ich dann: was ist das Glück ? So kann ich keine Antwort geben, als die, dass du mir kämst zurück, um so wie einst mit mir zu leben.
Dann seh`ich jenen Morgenschein, da wir dich hin zur Gruft getragen; und lautlos schlafen die Wünsche ein, und nicht mehr will ich das Glück erjagen.
Mutterns Hände – Kurt Tucholsky
Hast uns Stulln jeschnitten und Kaffee jekocht un de Töppe rübajeschohm – und jewischt und jenäht und jemacht und jedreht… alles mit deine Hände.
Hast de Milch zujedeckt, uns Bonbons zujesteckt und Zeitungen ausjetragen – hast die Hemden jezählt und die Kartoffeln jeschält…alles mit deine Hände
Hast uns manches Mal bei jroßem Schkandal auch ´n Katzenkopp jejeben. Hast uns hochjebracht, wir wahn Sticker acht, sechse sind noch am Leben… Alles mit deine Hände.
Heiß warn se und kalt. Nun sind se alt. Nu bist du bald am Ende. Da stehn wa nu hier, und denn komm wir bei dir und streicheln deine Hände.
Farbenspiel
Antikapitalismus
Das China – Wunder
In den letzten 2000 Jahren hat es kein Land auf dem Erdball gegeben, dass in kurzer Zeit die Lebensqualität seiner Einwohner so drastisch verbessert hat, wie China. Nach einer für das Volk bedrückenden jahrtausendelangen Feudalherrschaft war es den Kommunisten unter Mao gelungen, mit brutalster Unterdrückung und Gewalt und mit Millionen Hungertoten den Feudalismus negativ zu übertrumpfen; die sogenannte Kulturrevolution brachte dann den Kollaps (1978). (Die linken Salon-Kommunisten von Cohn-Bendit bis Sartre verehrten ihren Mao auch dann noch, als dessen Massenverbrechen längst bekannt waren; heute nennen sich diese Herrschaften „Aktivisten“)
China ist keine Demokratie und wird es wahrscheinlich auf längere Sicht auch nicht werden. Wenn die chinesische Führung damals eine Demokratie nach westlichem Vorbild eingeführt hätte, dann wäre die wirtschaftliche Entwicklung jener von Indien hinterhergelaufen, über 90 Prozent des Volkes wäre noch verarmt und politisch radikale Gruppen und Verführer würden Gewalt, Aufstände, Korruption und möglicherweise das Wiedererstarken der KP herbeiführen; man möge sich vorstellen, welche Gefahren für die Nachbarländer und für die ganze Welt von einem militärisch starken (mit Atomwaffen bestückten) Land mit einer instabilen Demokratie ausgehen würden. Das „verantwortungsbewusste“ Handeln der chinesischen Regierungen hat dazu geführt, dass hunderte Millionen Chinesen ihren Lebensstandard deutlich verbessert haben und dass die Ängste der Nachbarländer einer Bereitschaft zur Kooperation mit China gewichen ist. Zusammen mit dem Fleiß und der Intelligenz der Chinesen hat das Handeln der chinesischen Politiker dazu geführt, dass es nicht mehr um das Zusammennähen von T-Shirts geht, sondern um High-Tec Produkte auf Welt-Niveau. China hat in den letzten zehn Jahren eine rasante technologische und wissenschatliche Entwicklung genommen, für die Europa und die USA hundert Jahre brauchten.
Pseudo-China-Experten produzieren in deutschen Medien – auch im Staatsfernsehen – tonnenweise China-Analysen; einige ganz typische möchte ich zitieren:
Ein gewisser Herr Mayer in seiner wöchentlichen FAZ-Kolumne: „China muss sich verändern. Chinas Staats- und Parteiführung verhindert kreatives Unternehmertum. Bekommt das Volk nicht mehr Freiheiten, drohen schwere Unruhen.“ (Die schlimmste Mischung ist Ignoranz plus Arroganz !!)
In der Süddeutschen Zeitung schreibt ein Herr Strittmatter eine Filmkritik über „Chinas Staatsverschmutzer“: „Von Jahr zu Jahr werden viele der Probleme drückender, doch es ändert sich n i c h t s , weil fast jeder Schritt zu einem gesünderen, gerechteren China die Partei die Macht kosten würde.“ Und jetzt kommt der Knüller; Strittmatter schreibt: „Und tatsächlich ist der Film selbst ein Beispiel dafür, was eine Gesellschaft voranbringen kann: U n a b h ä n g i g e A u f s i c h t durch M e d i e n “ !! Also seriöse, nicht korrupte, bestens informierte, nicht verlogene und kompetente Medien wie jene in Deutschland sollen Chinas Regierung beaufsichtigen !!! Selten so gelacht !!
Immer wieder kommen die üblichen China- Klischees, wie im Weltspiegel der ARD: Große Kluft zwischen Arm und Reich oder ständige Gleichsetzung des chinesischen Präsidenten mit Mao (absurder geht nicht) oder China tut nichts für sein Umweltproblem (inzwischen mehr als überholt) oder Chinas Regierung schaltet politische Gegner aus, indem diese der Korruption beschuldigt werden (noch absurder).
Und ein paar Gegenstimmen:
Der international tätige Architekt Koolhas im SPIEGEL: „Seit mehr als zehn Jahren habe ich als Harvard-Professor gründlich recherchiert, in welcher Richtung sich China entwickelt. Und das wird, da bin ich mir ganz sicher, am Ende positiv sein:“
Der Unternehmer Zhang im SPIEGEL: „Doch was ich an China schätze und in Europa manchmal vermisse, ist der Ehrgeiz, den bei uns schon junge Leute haben, unsere Dynamik, unsere Unermüdlichkeit.“
Und einer der besten Kenner der Weltwirtschaft Charles Munger: „Die neuen Deutschen sind gelb.“
Vor einigen Jahrzehnten stand der Rechtsstaat China zumindest nach unserem Verständnis im frühen Mittelalter; welche Veränderungen auch hier stattfinden, schrieb Peter Schulz in einem Artikel mit der Überschrift: „Die zweite Revolution. Noch vor dreißig Jahren gab es in China weder Richter noch Anwälte, wenige Gesetze und keine unabhängige Gerichtsbarkeit. Westlichen Maßstäben entspricht auch heute nicht, was sich auf dem Gebiet der Rechtsprechung entwickelt hat – und es wird westlichen Maßstäben auch nie entsprechen. Eine zweite Revolution ist die Rechtsentwicklung in China dennoch.“
Unsere Demokratie ist alles andere als perfekt – und dennoch ist sie für Deutschland die beste aller Möglichkeiten. Unsere Meinungs- und Pressefreiheit darf nicht zur Disposition stehen – trotz aller berechtigter Kritik. Unser Rechtsstaat funktioniert auch auf der Basis des vorbildlichen Grundgesetzes gut und wir müssen unsere Soziale Marktwirtschaft weiter perfektionieren und erhalten – gegen Turbo-Kapitalismus und Sozialismus.
Kompetente Fachleute prognostizieren, dass China in den nächsten 20/30 Jahren doppelt so stark wachsen wird wie die USA. Das Pro-Kopf-Einkommen würde sich in China bis 2030 wechselkursbereinigt von 4.166 Dollar auf 21.240 Dollar erhöhen und China würde sich zu einem Land mit mittleren Einkommen entwickeln – aber immer noch weit hinter den USA liegen.
Rettet die Kultur des christlichen Abendlands !
Wir sind das Volk ! Welches Volk sind wir ? Von Genetikern wird bestätigt: Europa wird seit Jahrtausenden von zahlreichen Völkerwanderungen und Einwanderungswellen geprägt !
Vier Beispiele:
Die Dubliner Genetikerin Cassidy verglich die Genome einer neolithischen Frau, die um 3200 v.Chr. lebte, mit denen dreier Männer aus der Bronzezeit (um 1800 v.Chr.) und diese wiederum mit Genomen verschiedener europäischer Jäger- und Sammlerpopulationen. So ließ sich der Genom der Frau denen steinzeitlicher Ackerbauern aus dem Nahen Osten zuordnen, währen die Y-Chromosomen der Männer dem Haplotyp entsprechen, der sich mit Steppennomaden in Europa ausbreitete. Somit sind jetzt mindestens zwei prähistorische Einwanderungswellen auf der Grünen Insel nachgewiesen.
Vor 8000 Jahren begann die erste große Einwanderungswelle des Homo sapiens nach Europa: Zunächst der Zuzug von sesshaften, innovativen Großfamilien aus Anatolien, welche die im fruchtbaren Halbmond entwickelten Techniken der Landwirtschaft nach Europa brachten und danach bis zum Jahr 1000 vor Christus kamen die ebenfalls erfinderischen oteuropäischen Steppenbewohner; diese trafen auf eine von Klimaeinbrüchen und Krankheiten geschwächte Bevölkerung, die von den Zuwanderern zahlenmäig zum erheblichen Teil ersetzt wurden. Das lässt sich aus der genetischen Zusammensetzung der Menschenreste mit Hilfe der Archäogenetik nachweisen.
Am 31. Oktober 1731 befahl Leopold Anton von Firmian, Erzbischof des Kirchenstaates Salzburg, die Ausweisung der in seinem Land lebenden Protestanten. Ein Strom von Flüchtlingen quer durch das Land, das später Deutschland werden sollte. „Im Gesichte waren sie ganz schwartz, weil sie auf ihrer langen Reise von der Sonne verbrannt waren. Die Kinder hatten sie in den Wiegen auf den Rücken angebunden. Auf den Wagen lagen sehr viele Krancke, unter denen viele Kinder waren, die Pocken hatten.“ Zehntausende Menschen auf der Flucht vor religiöser Intoleranz; wer heute die brutalen Auswüchse des islamistischen Fundamentalismus sieht, möge sich erinnern, dass die Zeit, in der im Namen Gottes gefoltert, geköpft, verbrannt, in den Kerker geworfen oder aus dem Land getrieben wurde, noch nicht lange zurückliegt.
„Wir müssen auf die Zehntausende von Deutschen achten, die fortwährend in die nordwestlichen Staaten unserer Union einsickern. Sie finden in großen und exclusiven Siedlungen zusammen, von denen es in ein paar Jahren tausende und Abertausende geben wird. Sie leben dort in völliger Isolation. Sie sprechen dort in einer fremden Sprache, haben fremde Sitten und Gebräuche, religiöse Überzeugungen und noch dazu eine totale Unkenntnis unserer politischen Institutionen. All das vererben sie mit deutschem Phlegma und deutschem Mangel an Beweglichkeit durch Generationen hindurch an ihre Kinder und Kindeskinder. In wenigen Jahren wird es in den nördlichen Teilen von Michigan, Wisconsin, Ohio, Illinois und Minnesota buchstäblich von Deutschen nur so wimmeln. Es wird Millionen und Abermillionen von Deutschen geben in diesem Land. Sie werden ein Volk sein, eine eigene Nation, ein neues Deutschland.“ Verkündet im Jahr 1 8 4 9 vom Abgeordneten Gary Davis aus Frankfort/Kentucky. (Abermillionen Deutsche sind in den letzten 400 Jahren aus purer Not in andere Länder ausgewandert).
Ethnisch „korrekte“ Nationen hat es auf unserem Kontinent niemals gegeben; die Reihe der Wanderungen, Kriege und Vermischungen ist endlos. (Wenn ich mich in meinem Freundeskreis umblicke, dann sehe ich keinen einzigen blonden, blauäugigen Germanen, sondern Deutsche, die aussehen wie Bulgaren, Türken und Ägypter)
Zur Entwicklung unserer Abendland-Kultur zitiere ich eine Gedicht, das in fast allen Medien, so auch im ZDF, verbreitet wurde:
Abendland-Kultur (von der FSK auch für die Jugend freigegeben)
Leitkultur
Frauen – Quote
Frauen-Quote
Frauen – Quote
Gute Argumente von der 60-jährigen Amelie Fried: „Mit einer Quote wäre allen geholfen: Die Welt wäre nicht weniger schlimm, sähe aber im Fernsehen viel hübscher aus. Viel Geld für Hautstraffungen könnte gespart werden. Manch männlicher Kollege könnte sich früher dem endgültigen, exzessiven Rotweinkonsum hingeben. Normalerweise bleiben männliche Moderatoren im Dienst, bis ihnen das Gebiss rausfällt. Wie viel ansehnliches, testosteronstrotzendes Frischfleisch könnten wir Zuschauerinnen stattdessen zu sehen bekommen ! Wenn, ja, wenn…..? Wenn die oberen Führungsetagen der Fernsehsender nicht ausschließlich männlich besetzt wären. Die Männer haben einfach kein Verständnis dafür, dass wir Frauen keine alten Kerle sehen wollen.“
Frau Fried hat recht ! Ich will auch mehr Frischfleisch sehen ! Also mehr Frauen an die Front ! Also Frauenquote ! Auch der Literaturnobelpreisträger William Golding sah das so: „Ich denke, Frauen sind töricht, so zu tun, als ob sie den Männern gleich sind. Sie sind ihnen weit überlegen und sind es immer gewesen. Was auch immer man einer Frau gibt, wird sie größer machen. Wenn du ihr einen Samen gibst, wird sie dir ein Baby geben. Wenn du ihr ein Haus gibst, wird sie dir ein Heim geben. Wenn du ihr Lebensmittel gibst, wird sie dir ein Mahl geben. Wenn du ihr ein Lächeln gibst, wird sie dir ihr Herz geben. Sie vermehrt und vergrößert, was ihr gegeben wird.“
Und Johann Gottlieb Fichte: „Es lässt sich nicht behaupten, dass das Weib an Geistestalenten unter dem Manne stehe; aber das lässt sich behaupten, dass der Geist beider von Natur einen ganz verschiedenen Charakter habe.“
„Es lebe der Unterschied. Mit Quoten wird die einzige Eigenschaft von uns gefördert, für dir nichts können: weiblich zu sein. Das ist nicht Fortschritt, sondern Regression.“ (Katja Oskamp)
„Welche bedeutende Erfindung wurde von einer Frau gemacht ? Welches erfolgreiche Musikstück wurde von einer Frau komponiert ? Welche erfolgreiche Website wurde von einer Frau konzipiert ? Welche Frau hat allein oder mit einer anderen Frau ein erfolgreiches Unternehmen gegründet ? Wird die Leistung erfolgreicher Frauen nach einer Frauenquote noch erkennbar sein ? Gleichberechtigung okay, aber bei gleicher Leistung und nicht durch Quotenzwang.“ (Dr.Dr.Med.Jürgen Lünebrink/Leserbrief FAZ)
„Alte Lüge, neues Gesetz. Die Behauptung, Frauen würden weniger verdienen als Männer, wird auch durch ständiges Wiederholen nicht richtig. Wahr ist, dass es keinen einzigen Tarifvertrag gibt, in dem definiert ist, dass Frauen für dieselbe Arbeit weniger Geld bekommen als ihre männlichen Kollegen. Die Tatsache, dass Männer im Schnitt mehr verdienen als Frauen hat damit zu tun, dass sie länger arbeiten und/oder größere Risiken eingehen. Die Lüge vom Gehaltsgefälle wurde erdacht von aus Steuergeldern besoldeten Gender-Inquisitoren. Medien verbreiten sie gebetsmühlenartig, um die staatliche Kontrolle über Privatunternehmen auszudehnen und das Eigentumsrecht einzuschränken.“ (Ronald Gläser)
Liebe Leser, ich bin natürlich gegen jede Art von Quotenregelung – aber ich muss vorsichtig argumentieren, weil in meiner Familie die Frauen deutlich in der Mehrzahl sind und weil ich nicht kochen kann und weil ich, wenn ich mal pflegebedürftig bin, zu Hause bleiben und von meiner Frau und meinen Töchtern gefüttert und gereinigt werden will.
Lassen Sie mich hier nur zwei Beispiele gegen die Quote anführen:
- Frauen verdienen für die gleiche Tätigkeit nicht weniger – Frauen wählen schlechter bezahlte Jobs. Kleines Beispiel: Die Tochter wählt den Friseurberuf und der Sohn wählt eine Ausbildung zum Mechatroniker; wenn beide in diesem Beruf bleiben und gute Leistung bringen, dann wird der Sohn in einigen Jahren 50 Prozent mehr verdienen als seine Schwester.
- In den politischen Parteien fordern Frauen eine Quote für Wahlen, Ministerämter usw. Wenn eine Partei nur 20 Prozent weibliche Mitglieder hat, soll dann trotzdem eine 50/50-Quote her ?
Übrigens: Bei den o.g. Zitaten gefällt mir das von Johann Gottlieb Fichte am besten.
Fortsetzung folgt.