Erinnern

Liebe Leser,

wir Deutsche müssen uns hin und wieder an die Verbrechen, die von Deutschen begangen wurden, erinnern. Ich kann Ihnen nicht empfehlen, sich so intensiv und im Detail mit diesen Verbrechen zu befassen, wie ich das über viele Jahre getan habe; möglicherweise gefährden Sie Ihre mentale Gesundheit.

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Die Welt ist ein Dorf

=  Daniel Mminele ist Vize-Gouverneur der South African Reserve Bank und wurde 1965  in Südafrika geboren; er spricht Deutsch mit westfälischem Akzent und hat in Hamm die Schule besucht, weil sein Vater, ein evangelischer Pfarrer, einst in Deutschland Kirchenmusik studiert hatte und die Ausbildung in Südafrika noch nicht optimal war. Daniel arbeitete und studierte in Deutschland und England und erhielt das Bundesverdienstkreuz, weil er sich für die deutsch-südafrikanischen Beziehungen einsetzt; seine beiden Kinder studieren auch in Deutschland. Daniel Mminele wird wegen seiner Genauigkeit und Pünktlichkeit von seinen Kollegen „the German“ genannt.

= Die berühmte Verhaltensforscherin Jane Goodall über Deutschland: „Ich denke, es gibt in Deutschland einen sehr starken Grund für Hoffnung. Als ich ein Kind war, herrschte Krieg zwischen Deutschland und England; unser Hass auf Hitler übertrug sich auf die Deutschen. Meine Mutter war sehr weise und schickte mich nach dem Krieg nach Deutschland, wo ich mit einer deutschen Familie zusammen lebte; ich sollte verstehen, daß nur wegen Hitler und der Nazis nicht alle Deutschen schlechte Menschen sind. Vor kurzem saß ich mit drei deutschen Freunden zusammen und sagte: Ist es nicht sonderbar, daß unsere Väter sich gegenseitig umgebracht haben und Ihr seid einige meiner besten Freunde ? Ich habe auch ein Stück Berliner Mauer bei mir. Ich würde es gerne Donald Trump zeigen und ihm sagen: Du kannst diese teure Mauer zwischen dir und Mexiko bauen – aber sie wird nicht bestehen bleiben !“

= Vom Flüchtling zum Manager: Mit 14 musste er aus Kabul fliehen, heute ist Cawa Younosi Personalchef von SAP Deutschland. Deutsch lernen und offen sein für Neues, rät er den Flüchtlingen von heute.

= Deutsch-Tschechischer Kongress „Unsere Heimat – Kulturerbe Europas“ in Augsburg: In tausend Jahren gemeinsamer Geschichte haben Tschechen und Deutsche in den Böhmischen Ländern miteinander eine einzigartige Kultur aufgebaut, die wir im Zeichen des Europäischen Kulturerbe-Jahres 2018 sichtbar machen und weiterentwickeln wollen.

= Der Niederländische König Willem-Alexander: „Europa und die Welt können sich glücklich schätzen, daß ein großes Land wie Deutschland so viel Mitverantwortung für das Wohl der Weltgemeinschaft verspürt. Das Verbindende zu suchen, statt lauthals die eigene Position zu verkünden, diese Rolle ist manchmal etwas undankbar.“

= Kanada macht beispielhaft vor, wie man Kinder aus Einwandererfamilien und damit völlig anderen Kulturräumen erfolgreich integriert.

 

Vom Cowboy zum Weltpolizisten

Die Militärausgaben der USA belaufen sich im Jahr 2018 auf über 700 Milliarden Dollar und sind damit fast doppelt so hoch wie jene von China, Russland, England, Frankreich, Deutschland, Italien und Spanien zusammen.

Etwa ein Drittel der weltweiten Waffenexporte gehen auf das Konto der USA.

Die USA unterhalten in 120 Ländern der Welt Militärstützpunkte. Beispiel: „Mir war nicht klar, wie wichtig Sizilien heute für das US-Militär ist. Die globale Kommunikation des Militärs läuft über Satellitenschüsseln, die sich auf der Insel befinden. Auch für Drohnenangriffe der Amerikaner ist Sizilien von zentraler Bedeutung; die Drohnen, die im Jemen oder in Somalia zum Einsatz kommen, werden von Piloten in Nevada gesteuert. Doch die Signale werden über Funkstationen weitergeleitet, die sich in Ramstein oder auf Sizilien befinden. Wenn Menschen von US-Drohnen getötet werden, ist Europa involviert. Das wirft einige rechtliche und moralische Fragen auf.“  (Die amerikanische Filmemacherin  und Journalistin Laura Poitras  im SPIEGEL)

Nach 9/11 hatte Poitras aufgedeckt, daß die amerikanische Regierung nationales und internationales Recht bricht: „Wir müssen uns nur den Fall von Khaled el-Masri ansehen, den unschuldigen Deutschen, den die CIA falsch identifiziert, entführt und gefoltert hat und dem mit Hilfe des sogenannten State Secret Privilege das Recht abgesprochen wurde, die amerikanische Regierung zu verklagen, um uns klar zu machen, welchen Alptraum  Menschen mit weniger Schutz als ich in der Ära nach dem 11. September 2001 erleben können.“  „Guantanamo, gezielte Tötungen mit Hilfe von Drohnen, Beobachtungslisten, Tötungslisten, präventive Kriege – diese Politik wird auf uns selbst zurückfallen.

Diese Politik bricht internationales Recht.“

Europa muss die absurden Forderungen von Herrn Trump nach deutlich höheren Militärausgaben ignorieren und die militärische Kooperation der EU-Länder massiv vorantreiben – bis hin zu dem Ziel von nur noch   e  i  n  e  m   Militär für ganz Europa!

Der französische Präsident Macron verkündet das Projekt eines weltpolitisch „souveränen Europas“, das sich zum globalen Kraftzentrum formiert; er verlangt, Machtinstrumente zu schmieden: diplomatisch, militärisch, ökonomisch. Macron:

„Europa muss stark genug werden, um entscheiden zu können und nicht erdulden zu müssen.“

 

Fake News

In der aktuellen Debatte um Fake News entblöden sich einige Leute nicht, ein Verbot von Falschmeldungen zu fordern. Es geht nicht um faktische Fehler in der Berichterstattung. Es geht nicht darum, daß Journalisten nicht die Wahrheit schreiben, weil es eine objektive Wahrheit nie geben kann.

Das Problem mit den „fake News“ verweist auf ein grundsätzliches Problem: auf eine Kultur, die jenen kritischen Umgang mit dem Wissen ablehnt, für den Aufklärer seit der Antike kämpfen.

Die Überzeugung, daß niemand die Wahrheit kennt, daß es sich aber lohnt, fortwährend danach zu suchen und daß es dafür anerkannte Werkzeuge gibt: der Blick auf eine Frage aus verschiedenen Perspektiven, die Unterscheidung zwischen überprüfbaren Fakten und Interpretation, das Zugeständnis, wenn man etwas (noch) nicht weiß oder falsch lag. Es ist eine Haltung, die idealerweise die Wissenschaft prägt und in abgeschwächter Form auch den Journalismus. Abgeschwächt darum, weil Journalismus nicht nur Aufklärung, sondern auch Kunst und Unterhaltung ist. (Schweizer Monat)

 

Es wird besser !

= Die Barber Angels touren durch Deutschland und schneiden Obdachlosen die Haare. Sie schenken ihnen damit nicht nur eine Gratisfrisur, sondern auch ein Stück Würde. Melanie Bauer zum Beispiel hat dadurch wieder ins Leben zurück und einen neuen Job gefunden.

= „Ich bin froh, daß ich in Deutschland lebe, denn so hat mein Kind die Möglichkeit, mit  7 4 0  Gramm auf die Welt zu kommen und zu leben.“  (Kathrin Montero Gonzales)

= Der Wandel durch Digitalisierung hat bisher mehr Arbeitsplätze geschaffen als vernichtet.

= Die Studenten der OTH Regensburg haben einen Filter entwickelt, der bei Materialkosten von 30 Euro eine Familie mit bis zu 50 Liter Wasser am Tag versorgen kann. Das Gehäuse wird mit aufbereitetem Bruchsand gefüllt, durch welches das Wasser langsam sickert; weil das lange dauert, bleiben die Krankheitserreger im oberen Bereich stecken; dort bildet sich ein Biofilm, in dem sich die Keime gegenseitig fressen. So werden fast alle Bakterien und Viren und sämtliche Würmer beseitigt. Der Filter ist schon im Einsatz.

= In Südkorea sind die Tirolerinnen Marianne Stöger und Margit Pissarek für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen worden, weil sie nach dem Ende des Koreakrieges in den sechziger Jahren auf der abgelegenen Insel Sorok die medizinische und soziale Versorgung der von ihren Familien abgeschobenen Leprakranken aufbauten. Sie konnten erreichen, daß Lepra nahezu ausgerottet wurde. Die beiden Damen leben heute in Innsbruck – in Südkorea werden sie „blauäugige Engel“ genannt.

= Die Zahl der Todesfälle durch Malaria nahm in den vergangenen zehn Jahren um 43 Prozent im Vergleich zu den Jahren 1995 bis 2005 ab.

= Heilung an Bord: Wer in Madagaskar erkrankt, wird oft verstoßen. Ohne Zugang zu medizinischer Hilfe droht jahrelanges Leid. Für Hoffnung sorgt ein  internationales Team aus Ärzten und Spitzenmanagern an Bord des größten Hospitalschiffes der Welt.

 

Cool bleiben!

Liebe Leser, wollen Sie fürs Alter Vorsorgen oder für eine Immobilie sparen oder einfach nur Geld anlegen ? Dann denken Sie an Warren Buffet und machen nur, was Sie verstehen und was Sie bis zum letzten Cent nachvollziehen können.

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Professor. Volkswirt. Inkompetent. Gefährlich.

Ein typisches Beispiel für krasse Inkompetenz und gefährliche Ratschläge ist ein gewisser Thorsten Polleit, der in den letzten acht Jahren nach der Finanzkrise mit absurden Analysen und Prognosen versucht, seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Dabei kündigt er sich mit folgendem Werdegang an:

  • Studium Wirtschaftswissenschaften
  • Promotion
  • Chefvolkswirt bei ABN Amro
  • Chefvolkswirt bei Barclays
  • Chefökonom bei der Goldhandelsfirma Degussa
  • Honorarprofessor an der Frankfurt School of Finance and Management
  • Ökonom und Berater des P & R – Fonds

Herrn Polleit gelingt es immer wieder, mit großen Artikeln und Interviews in den Medien seine Interessen zu vertreten:

  • Im Jahr 2010 spricht er von einem „Scheinaufschwung“ Deutschlands und kündigt ein „Abtauchen der Weltwirtschaft in eine Rezession“ an; dann prognostiziert Polleit einen DAX-Stand von 4.500 Punkten und einen DOW-JONES von 8.500 Punkten und liegt mit beiden um über 50 Prozent daneben (Ist 6.800 und 12.200 Punkte).
  • Weil die EZB die Staaten und Banken Europas mit Niedrigzinsen am Leben hält, kündigt Pollei im Jahr 2012 eine Hyperinflation an. (Darauf warten wir noch)
  • Dann trommelt der in FOCUS-Money als „Top-Finanzexperte mit geballtem Fachwissen“ vorgestellte Polleit für  G o l d  als „sicherer Hafen“ und „ultimatives Zahlungsmittel“. Die in die Welt gesetzten Prognosen für den Goldpreis wurden um mehrere hundert Prozent   u  n  t  e  r  s  c  h  r  i  t  t  e  n  .
  • Im Juli 2018 stellt Polleit einen „monetären und politischen Umbruch“ fest und fordert  n e u e s  Denken auch bei der Geldanlage. „Die konkrete Antwort auf dieses neue Denken ist der P & R Real Value Fonds, für den Polleit  jetzt arbeitet. „Wir suchen weltweit wachstumsstarke Firmen, die an der Börse noch günstig zu haben sind“  –  sagt Polleit.  Wow !!! Das ist ja mal eine richtig gute Idee!
 

Gebildet müsste man sein !

Sogenannte Journalisten und Kunstkritiker führen mir immer wieder vor Augen, dass meine Deutschkenntnisse völlig unzureichend sind und dass ich mich mit einem Lexikon zu bewaffnen habe, wenn ich z.B. die Süddeutsche Zeitung lesen will. Beispiel aus einer Buchkritik: „Kleine Zeichnungen, unterschiedliche Satzspiegel, der Trommelwirbel von Versalien und eine Interpunktion voller Synkopen beleben den Band.“

In einem an Dummheit und Arroganz kaum zu überbietenden FAZ-Bericht über Mozarts „Zauberflöte“ bei den Salzburger Festspielen trifft man auf das folgende Kauderwelsch: „Kalmieren, Presto-prestissimo-Jagd, phantasmagorisches Geschehen, beteiligte Dramatis Personae, dystopische Gegenwelt, technizistische bombastische Menschenwelt, fellinineske Figuren, beiläufige depotenzierte Episoden, eskamontierter höherer Sinn, Goldtraum einer Societas humana, hypertroph-bombastische Szene mit Augenpulver, rubatoselige Verlamsangungen, fließende legato-Phrasierung, mit sordiniertem Beifall.“

Noch schlimmer finde ich, wenn der  einfach gestrickte Brasilianer Neymar mit seinen Verletzungs-Show-Einlagen bei der WM  in der S.Z. mit Shakespeare und Kollegen in Verbindung gebracht wird: „Im Theater geht der Trend ja weg vom klassischen Schauspiel hin zu Performance, Diskurs und Authenzität. Selbstwenn Stücke von Schiller, Kleist und Shakespeare gespielt werden, tut das keiner mehr pathetisch-deklamatorisch mit großer Geste. So ist Neymar zum Beispiel ein Meister des Quotrierens und der Melodramatik; Neymar spielt das, als sei es eine Szene aus Aischylos „Die Perser.“

Jetzt kommt`s: „Overacting als Stilmittel, um Furcht und Mitleid zu erregen:  Jammer (èleos) und Schauder (phòbos) – nach der aristotelischen Poetik sind dies bekanntlich die klassischen Affekte, die die Tragödie beim Zuschauer erzeugt. Neymar, der Kathariker des Fußballs sollte mehr glaubwürdiges Method-Acting  à la Lee Strasberg und Stanislawski und weniger Overacting und Laienspiel anwenden.“  (Ich mache Schluss, andernfalls muss ich auf`s Örtchen und mich übergeben)

 

 

Jean Tigana, der Mann aus Mali.

von Peter Hartmann

Aus Mali rauszukommen, ist schwierig, leicht ist es für Terroristen reinzukommen. Es ist ein Binnenland und einer der zehn ärmsten Staaten der Welt, mit einem Pro-Kopf-Einkommen im Streubereich von null und mit einer Geburtenrate von 6,2 Kindern pro Frau. Als Boubou Tigana mit seiner französischen Ehefrau Mauricette nach Frankreich zog, war Mali noch eine Kolonie und der kleine Jean drei Jahre alt.

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