Anton Tschechow: Weltberühmter Autor und Schulversager………

musste die dritte und die fünfte Klasse des Gymnasiums wiederholen und erhielt im Fach „Aufsatz“ die Note genügend.

Heinrich Heine musste sich das Reifezeugnis von einer Prüfungskommission abholen und erhielt die schlechteste Note, die gerade noch ausreichte.

Von Albert Einstein wird berichtet: „Auf der Schule vermochten seine Lehrer keine besondere Begabung bei ihm festzustellen. Am Eidgenössischen Polytechnikum in Zürich versagte er in der Aufnahmeprüfung; erst ein Jahr danach wurde er zugelassen. Später bewarb er sich um verschiedene akademische Stellungen, wurde aber abgelehnt.“

Die Schulzeit des Verlegers Ernst Rohwohlt ist weder für ihn noch für seine Lehrer erfreulich gelaufen. Immerhin hatte ihm ein Lehrer die Kunst, mit den Nasenflügeln zu wackeln, beigebracht; das übte Rowohlt sein Leben lang.

Für Karl Valentin war die siebenjährige Schulzeit eine „Zuchthausstrafe“: „Meine liebsten Stunden waren Singen, Zeichnen und Turnen. Lieber hundertmal auf der Kletterstange, als einmal eine Rechnung auszurechnen.“

Waldemar Bonsels verfasste das Buch „Biene Maja“ und bekannte: „Ich brachts es durch die leidenschaftlichen Bemühungen meines Vaters bis zur Sekunda.“

Leo Slezak gab allen schlechten Schülern ein Beispiel, wie man mit Humor die Schatten der Schulzeit aufhellt: „Ich besuchte den Kindergarten, die Volksschule und vier Klassen der Realschule. Den größten Erfolg hatte ich im Kindergarten.“

Meine eigene Schulzeit war gespalten: Nach vier wunderbaren Jahren Volksschule mit der geliebten Lehrerin Frau Rosenthal folgten vier Horrorjahre auf dem Gymnasium mit widerlichen und teilweise gewalttätigen Lehrern sowie Nachhilfeunterricht bei einem Nazifreund meines Vaters. Danach machte ich eine Lehre und begann langsam aber sicher, mich zu emanzipieren.

 

Ich liebe Europa !

Der nicht nur von mir sehr geschätzte Manfred Weber ist Fraktionschef der Christdemokraten im Europäischen Parlament; in einem Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung spricht er Klartext:

  • „Es ist eine große Tragödie: Wir Deutschen sind uns nicht bewusst, dass die eigenen Schicksalsfragen nur im europäischen Rahmen gelöst werden können. Deutschland und Europa können sich eine weitere Instabilität nicht leisten. Die deutsche Ratspräsidentschaft in der zweiten Jahreshälfte muss der Europäischen Union neuen Schwung geben.“
  • „Ich würde mir durchaus wünschen, dass Angela Merkel in der Zeit, in der sie regiert, Europa noch stärker zu ihrem Projekt macht. Zugleich sage ich: Schneller als wir alle glauben, werden wir uns nach Merkels Stil zurücksehnen. Wenn ich sehe, wie ein Emmanuel Macron Politik betreibt: erst mal ein politisches Erdbeben auslösen, in der Hoffnung, dass daraus etwas Neues entsteht. Angesichts dessen finde ich Merkels Ansatz gut: zuhören, miteinander reden, sorgsam den nächsten Schritt gehen.“
  • „Die historische Aufgabe lautet: Europa außen- und sicherheitspolitisch aktionsfähig zu machen. Wir müssen die Einstimmigkeit in der Außenpolitik überwinden. Und wir müssen beim Aufbau einer europäischen Armee vorankommen. Europa muss endlich erwachsen werden.“
  • „Die Kriege kommen näher. Wir Deutsche sind wegen unserer Geschichte militärisch zurückhaltend, zu Recht. Schon deshalb macht es einen Unterschied, ob auf dem Ärmel die deutsche oder die europäische Flagge aufgenäht ist.“
  • „Für die deutsche Ratspräsidentschaft ist es zentral, dass wir die Migrationsproblematik lösen. Sie ist eine der offenen Wunden des Kontinents“
  • „Wir müssen die Energiewende so gestalten, dass jeder mitkommt. Die Grünen ignorieren dies. Klimaschutz heißt für mich: Innovationsoffensive mittels Technologie, und keine Hauruck-Verbote, die Europa zerreißen würden.“
  • „Wir dürfen nicht mit gesenktem Haupt durchs Land gehen. Machen wir uns bewusst, dass wir in der EU im Vergleich zu 1990 bereits 23 Prozent CO2 eingespart haben. Und jetzt verschärfen wir das nochmals.“
 

Nur ein Vogelschiss

Primo Levis Buch „Ist das ein Mensch ?“ war vor über 40 Jahren der Auslöser dafür, dass ich begann, mich intensiv mit der Geschichte Nazi-Deutschlands zu befassen. Bis dahin hatten wir bei der SPD und bei den Jusos vor allem über den kommunistischen Gulag, über die Massenmörder Stalin und Mao und über die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik und den Beitritt zur NATO diskutiert.

Wenn ich einige Absätze aus Levis Büchern zitiere, werden Sie, liebe Leser, verstehen, dass mich diese Thema nie mehr losgelassen hat:

  • „Nicht wir, die Überlebenden, sind die wirklichen Zeugen. Das ist eine unbequeme Einsicht, die mir bewusst geworden ist, während ich die Erinnerungen anderer las und meine eigenen nach einem Abstand von Jahren wieder gelesen habe. Wir Überlebenden sind nicht nur eine verschwindend kleine, sondern auch eine anomale Minderheit; wir sind die, die aufgrund von Pflichtverletzung, aufgrund ihrer Geschicklichkeit oder ihres Glücks den tiefsten Punkt des Abgrunds nicht berührt haben. Wer ihn berührt hat, konnte nicht mehr zurückkehren, um zu berichten, oder er ist stumm geworden.“
  • „Einmal habe ich die Versuchung gespürt (ein einziges Mal), Zuflucht im Gebet zu suchen. Das war im Oktober 1944, im einzigen Augenblick, in dem ich bei klarem Bewusstsein den bevorstehenden Tod wahrgenommen habe: als ich nackt und eingezwängt unter meinen nackten Gefährten, mit meiner Karteikarte in der Hand, darauf wartete, vor der „Kommission“ zu erscheinen, die mit einem Blick darüber entscheiden würde, ob ich sofort in die Gaskammer müsste oder ob ich kräftig genug war, noch weiterzuarbeiten.“
  • „Wollen wir, die wir es uns zur Aufgabe gemacht haben, nachfolgende Generationen mit dem bekannt zu machen, was in nationalsozialistischen Vernichtungslagern möglich geworden war, anderen die Fakten darlegen, so haben wir uns – unabhängig voneinander und ohne Verabredung – angewöhnt, die krassesten Erlebnisse zu verschweigen, denn sie überfordern die menschliche Vorstellungskraft. Wer Auschwitz erlebt hat, muß diejenigen zu schonen trachten, die nachträglich davon erfahren, wenn die Kenntnis Nutzen bringen soll.“
  • „Damals grassierte im Zigeunerlager eine sonst in Europa kaum auftretende Krankheit: Noma. Diese Mangelkrankheit zerfraß, ja durchlöcherte den Kindern die Wangen. Czelny, damals Leichenträger in diesem Lagerabschnitt, musste die Leichen der an Noma gestorbenen Kinder aus dem Schuppen schleppen, in dem die Toten bis zum Abtransport ins Krematorium gesammelt wurden, und unter Mengeles Aufsicht die Köpfe vom Rumpf trennen. Die Köpfe ließ Mengele in mit Chemikalien gefüllte Glasgefäße legen.“

Primo Levi ist nach dem Krieg in seine Heimat Italien zurückgekehrt, hat Bücher geschrieben und als Chemiker gearbeitet. Jahrzehnte nach seiner Rückkehr hat er sich das Leben genommen.

 

Der Kapitalismus ist nicht das Problem – sondern die Lösung !

Papst Franziskus ist ein Mann der klaren Worte: „Diese Wirtschaft tötet !“ Der Papst spricht aus, was Millionen Menschen denken: Die Reichen werden immer reicher und die Ärmsten der Armen gehen vor die Hunde. Und: Der Überfluss der wenigen wird seit Generationen in den Entwicklungsländern zusammengestohlen. Wir müssen uns vom Fetisch Wachstum endlich verabschieden, bevor Mutter Erde erbarmungslos zurückschlagen wird.

Wie soll ohne Wirtschaftswachstum der immer noch elende Lebensstandard der Menschen in Südamerika, Afrika und Asien verbessert werden ? Wie soll verhindert werden, dass die stark wachsende Bevölkerung in diesen Erdteilen Hunger leidet und ohne angemessene medizinische Versorgung und ohne ein Dach über dem Kopf und ohne Energieversorgung dahinvegetiert ?

Der Kapitalismus ist keine Ideallösung – aber bis wir ein besseres System gefunden haben, müssen wir damit vorangehen. Die diversen sozialistischen oder kommunistischen Syteme haben den betroffenen Ländern hunderte Millionen Verhungerte, Ermordete und im Elend Krepierte beschert (oder tun es immer noch wie in Venezuela).

Wir brauchen auch im Interesse der Entwicklungsländer (und im Interesse des Weltklimas !!) mehr Globalisierung und mehr Welthandel und mehr Wissenstransfer und mehr sinnvolle Entwicklungshilfe und mehr Investitionen der kapitalistischen Länder. Das bringt den Kapitalisten Profit – den Entwicklungsländern aber auch.

(Zum Thema Kapitalismus – Sozialismus – Kommunismus im 20. Jahrhundert gibt es zahlreiche spannende und wissenschaftliche und romanhafte Erzählungen und Ereignisse. Ich empfehle z.B. die Biographien der vom Kommunismus geheilten Arthur Koestler und Manès Sperber sowie das Buch „Das vergessene 20. Jahrhundert“ des sehr geschätzten Tony Judt, der sich mit „Louis Althusser und seinem eigenwilligen Marxismus“ oder mit „Eric Hobsbawn – dem letzten romantischen Kommunisten“ oder mit Albert Camus` „klarem und couragierten moralischem Standpunkt“ in seiner Auseinandersetzung mit Sartre befasst.)

 

AfD – Wahlhelfer

„Neunzig Prozent der Deutschen sind mit ihrem Leben zufrieden“ – so lautet das Ergebnis einer Ende 2019 durchgeführten Umfrage. Das kann doch nicht wahr sein, werden sich die Rechtsaußen zugerufen haben und behaupten, dass sich d i e Deutschen nicht mehr alles gefallen lassen.

Wenn d a s Volk gegen Berlin ist, dann brauchen wir entweder ein anderes Volk oder eine Alternative zur Demokratie.

Die Kronzeugen dieser Hetze sind auch bezeichnend: Herr Max Otte veröffentlicht schon seit Jahren in diversen Zeitschriften (vor allem in Focus Money) die aberwitzigsten Crash-Prognosen und empfiehlt Geldanlagen, die garantiert in die Hose gehen und der ehemalige ZDF-Journalist Wolfgang Herles hat folgendes über seine Einstellung zur Demokratie abgesondert: „Spüren die schamlos schleimenden Politiker (und anderen Schwätzer) nicht, wie anmaßend sie klingen ?“ Diese Typen wie Otte und Herles verdienen ihr Geld mit der Diffamierung der Demokratie und treiben der AfD die Wähler zu; damit wäre ihre berufliche Zukunft abgesichert, falls die AfD an die Macht kommt.

 
 

Fußball – Fetischist

= Seit einem halben Jahr ist der Italiener Andrea Stramaccioni Trainer des iranischen Fußball-Clubs Esteghlal, der „Blauen“ in Teheran. Esteghlal ist erfolgreich und will dem Lokalrivalen Persepolis die Meisterschaft abjagen.

Anfang September erfuhr die ganze Welt vom Freitod der Esteglal-Anhängerin Sahar Chodarjari, die für ihren Versuch, das Stadion zu betreten, bestraft worden war. Aus Protest gegen diese Bestrafung verbrannte sich Sahar Chodarjari. Das Team von Esteghlal hielt daraufhin eine Gedenkminute ab und der Kapitän Wuria Ghafuri sorgte dafür, dass die Spieler zum nächsten Auswärtsspiel in T-Shirts auf den Rasen traten, die ein blaues Herz zierte mit der Aufschrift „Blaues Mädchen – In Gedenken Sahar Chodarjaris“. Diese Aktion war hochriskant, weil das iranische Regime keine Proteste duldet und weil die vor zwei Tagen erfolgte Erschießung des iranischen Generals der sogenannten Revolutionsgarden dazu führen wird, dass das iranische Volk und auch die Fußball-Clubs mit noch mehr Gewalt von oben rechnen müssen.

Der DFB und die FIFA haben die Pflicht, den linientreuen iranischen Fußballverband zu bestrafen oder auszuschließen, wenn jetzt auch die Spieler von Esteghlal für ihre Aktion bestraft werden.

= Mesut Özil hat mal wieder seinen beschränkten Horizont unter Beweis gestellt, indem er gegen die Behandlung der muslimischen Uiguren in China protestiert hat – aber die zahlreichen Menschenrechtsverletzungen im Land seines verehrten Präsidenten Erdogan ignoriert. In der Türkei werden politisch Andersdenkende verfolgt und die Meinungsfreiheit ist eingeschränkt und die Justiz ist gleichgeschaltet und die Kurden, Jesiden und Christen sind Menschen zweiter Klasse. Dass die Türkei sich immer noch nicht zu ihrer Verantwortung am Völkermord an den Armeniern bekennt, könnte auch ein Protest-Grund sein.

= Als der F.C. Augsburg in die erste Bundesliga aufstieg und nach der Hinrunde ganze neun Punkte auf dem Konto hatte, schrieb der Chef der Sport-Bild: „Der FCA hat sich irrtümlich in die 1. Liga verirrt und wird auch nach der ersten Saison wieder draußen sein.“ Der FCA ist damals nicht abgestiegen und spielt ohne Unterbrechung sein 8. Erstligajahr. Nach den ersten erfolglosen Spielen der laufenden Saison bezeichnete die Sport-Bild den FCA als Lachnummer. Wenn es eine Lachnummer in der deutschen Presselandschaft gibt, dann ist es die Sport-Bild.

= Nach wie vor trieft den Sport-Journalisten der Süddeutschen Zeitung der Neid auf die hohen Fußball-Gehälter aus Ohren und Augen und der Nase. Man muss das verstehen; die Journalisten haben das Abitur geschafft und vielleicht sogar studiert und verdienen nur einen Bruchteil der Fußballer. Aber mit der Bildung haben die Reporter einen Riesenvorsprung, der sich dann so anhört: „Selbstironisches Retorten-Bashing unter Retortenklubs“ oder „Der FC vergrößert die Not der Bremer, die dennoch stoisch bleiben.“ Oder: „Trainer Rose nimmt bereits einen Defätismus wahr, den er als deplaziert empfindet.“

= Als der Niedergang des HSV begann, war Katja Kraus dort Vorstandsmitglied; dann musste sie gehen. Seitdem versucht sie in allen Medien, auf sich aufmerksam zu machen. Jetzt wird sie in einer Riesenschlagzeile in der FAZ zitiert: „Es ist absurd, dass Frauen so selten in Führungspositionen sind.“ Frau Kraus hat eine sogenannte „Studie“ fabriziert und stellt fest, dass der von Männern dominierte Sport abgeschirmt wird und sie verspricht einen Gewinn: „Divers besetzte Teams erzielen bessere wirtschaftliche Ergebnisse.“ Coole Idee ! Wir planen also ab sofort Bundesliga-Club-Vorstände mit 50 Prozent Frauen und je 25 Prozent Schwulen und Lesben und was machen wir mit den Intersexuellen? Und die Bundesliga-Teams müssen auch divers besetzt sein; wie ich unsere Profis kenne, wird dann in den Kabinen und unter den Duschen die Post abgehen.

 
 
 

Die Geschichte der Zigeuner (eine Zeittafel)

  • 1407: Es erfolgt eine der ersten Erwähnungen der Zigeuner als „Tateren“ in einer Urkunde der Stadt Hildesheim. Eine Augsburger Chronik erwähnt im Jahr 1427 „Zigeiner“.
  • 1443: Der römisch-deutsche König Friedrich III. stellt den Zigeunern einen Schutzbrief aus.
  • 1504: Die Zigeuner werden aus vielen Städten des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation ausgewiesen.
  • 1551: Der Reichstag zu Augsburg verbietet, Zigeunern Duldungspapiere auszustellen.
  • 1652: Der sächsische Kurfürst Johann Georg I. erklärt die Zigeuner für „Vogelfrei“.
  • 1700: Anfang des 18. Jahrhunderts werden vielerorts Zigeuner-Warntafeln angebracht, auch in Harburg.
  • 1725: Kaiser Kartl VI. ordnet an, alle männlichen Zigeuner hinzurichten und Frauen und Kindern ein Ohr abzuscheinden.
  • 1782: Der Sprachforscher Johann Rüdiger veröffentlicht eine Abhandlung über die „Zigeunersprache“ Romanes. Aus der dem Sanskrit verwandten Sprache wird auf die Herkunft der Volksgruppe aus Indien geschlossen.
  • 1899: Die Königlich Bayerische Polizeidirektion in München richtet einen Nachrichtendienst in Bezug auf die Zigeuner ein, die bayerische Zigeunerzentrale.
  • 1905: Der Leiter der Zigeunerzentrale, Alfred Dillmann, gibt ein „Zigeunerbuch“ mit 3.350 Namen heraus, das die Fahndung nach Zigeunern erleichtern soll.
  • 1926: Der Bayerische Landtag verabschiedet das Gesetz zur „Bekämpfung von Zigeunern, Landfahrern und Arbeitsscheuen“.
  • 1933: Machtübertragung an die Nationalsozialisten.
  • 1934: Das „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“, das Zwangssterilisationen ermöglicht, tritt in Kraft.
  • 1935: Die Nürnberger Rassengesetze verbieten Juden und auch Sinti und Roma die Eheschließung mit sogenannten Ariern. Die deutsche Staatsbürgerschaft und das Wahlrecht werden ihnen entzogen.
  • 1936: Beim Reichsgesundheitsamt in Berlin wird die „Rassenhygienische und Bevölkerungsbiologische Forschungsstelle“ zur Untersuchung von Sinti und Roma eingerichtet. Angeblich „Asoziale“ werden in Vorbeugungshaft genommen. Die ersten Sinti und Roma kommen ins KZ Dachau.
  • 1938: Die Münchner Zigeunerzentrale wird nach Berlin verlegt und heißt jetzt „Reichszentrale zur Bekämpfung des Zigeunerunwesens“. Nach der „Aktion Arbeitsscheu“ werden erneut Hunderte Sinti und Roma in Konzentrationslagern inhaftiert.
  • 1939: Der Zweite Weltkrieg beginnt. Heinrich Himmler ordnet die „Festsetzung“ der Zigeuner an.
  • 1940: Im Mai werden etwa 2.500 deutsche Sinti und Roma ins besetzte Polen deportiert.
  • 1943: Himmler lässt fast 13.000 Sinti und Roma aus Deutschland ins Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportieren; aus anderen Ländern kommen fast 10.000 weitere Sinti und Roma dazu.
  • 1944: Die SS löst das „Zigeuner-Familienlager“ in Auschwitz-Birkenau“ auf. Nur wenige Häftlinge überleben. Die Rote Armee besetzt Polen.
  • 1945: Ende des Zweiten Weltkriegs. Die überlebenden Sinti und Roma kehren in die Orte zurück, in denen sie vor ihrer Deportation lebten und wo sie hoffen, Verwandte zu finden.
  • 1946: In Bayern wird die „Landfahrerzentrale“ eingerichtet, die mit Personal und Akten aus der NS-Zeit als Abteilung des Bayerischen Landeskriminalamts weiterhin die Sinti und Roma überwacht.
  • 1953: Der bayerische Landtag verabschiedet eine „Landfahrerordnung“, die mit ihren Meldepflichten und Verboten dem 1926 verabschiedeten „Gesetz zur Bekämpfung von Zigeunern, Landfahrern und Arbeitsscheuen“ sehr ähnlich ist.
  • 1956: Der Bundesgerichtshof entscheidet, dass für die Verfolgung der Zigeuner bis 1943 nicht rassenideologische Gesichtspunkte, sondern die „asozialen Eigenschaften der Zigeuner“ maßgeblich gewesen seien. In den folgenden Jahrzehnten versuchen die überlebenden Sinti und Roma meist vergeblich, als Opfer der NS-Verfolgung anerkannt zu werden und die Wiedergutmachung für die erlittenen Schäden zu erhalten.
  • 1980: Sinti und Roma treten vor der KZ-Gedenkstätte Dachau in den Hungerstreik, um auf den verleugneten Völkermord an ihrer Minderheit aufmerksam zu machen.
  • 1982: Der Zentralrat der Sinti und Roma gründet sich. Bundeskanzler Helmut Schmidt erkennt öffentlich an, dass an den Sinti und Roma ein Völkermord verübt wurde.
  • 1991: Zum ersten und bislang einzigen Mal wird ein für die Ermordung von Sinti und Roma Verantwortlicher verurteilt. Der SS-Mann Ernst-August König, Blockführer im „Zigeuner-Familienlager“ von Auschwitz-Birkenau, erhält eine lebenslange Haftstrafe.
  • 1998: Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma legt Verfassungsbeschwerde gegen die fortdauernde Sondererfassung von Sinti und Roma ein.
  • 2001: Das bayerische Innenministerium lässt „Sonderdateien“ sperren, die Namen und Autokennzeichen von Sinti und Roma enthalten.
  • 2012: In Berlin wird das Denkmal für die im Nationalsozialismus ermodeten Sinti und Roma eingeweiht. Über 20 Jahre hatte die Planung gedauert.
  • 2014: Zuwanderer aus Rumänien und Bulgarien erhalten unbeschränkten Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt. In Deutschland findet eine erregte Debatte über Roma als „Armutsmigranten“ statt.

Aus Angela Bachmairs Buch „Wir sind stolz, Zigeuner zu sein“. (Wißner-Verlag)

 

Kurz und interessant

= In Deutschland wächst die Abhängigkeit von Importstrom. Die Heuchelei besteht darin, eigene Kernkraftwerke vorzeitig einzumotten und gleichzeitig stärker auf Importe der Kernenergie aus Frankreich zu setzen.

= Oma ist die Beste ! Wie beim Menschen kommen Schwertwale in die Wechseljahre, um die Enkel besser versorgen zu können.

= Wikifolio-Gründer Andreas Kern: Die Aktie ist sozial ! Sie ist die beste Möglichkeit, die Welt zu organisieren.

= Seit lächerlichen 13,7 Milliarden Jahren besteht unser Universum, falls es diesen „Urknall“ überhaupt gegeben hat. Seit etwa viereinhalb Milliarden Jahren gibt es die Erde. Die Sonne ist lächrliche 147 Millionen Kilometer von uns entfernt. Der Homo sapiens erblickte spätestens vor 100.000 Jahren – evtl sogar schon vor 350.000 Jahren – nach einer langen Evolution das Licht der Welt. Jesus Christus lebte vor 2000 Jahren.

= Der subversivste Text der Religionsgeschichte: Die Bergpredigt.

= Es ist eine politische Aufgabe, das Rechtsempfinden der Menschen zu fördern. Ohne die Herrschaft des Rechts kann keine Demokratie funktionieren.

= Deutschland ist der größte Zahler für das UN-Flüchtlings-Hilfswerk und weltweit Nr. drei bei der Aufnahme von Flüchtlingen. Gut so !!!

= Klimaproblem ? Was ist das ? Wer sich jeden Tag fragen muss, wo er etwas zu essen herbekommt oder wo er schlafen kann, der hat andere Probleme.

= Demaskiert ! Der WDR – Kinderchor singt das Lied: „Meine Oma ist `ne Umweltsau.“ Soll heißen: Ihr Alten habt es versaut und wir Jungen müssen es für Euch gerade biegen.

= Löhne steigen so kräftig wie seit Jahren nicht: Zuwächse von mehr als vier Prozent. Und die Gewerkschaften setzen neue Freizeitansprüche durch.

= Auch das noch !!! Mister Trump bezeichnete Angela Merkel auf dem G-7-Gipfel als brillante Frau und fügte hinzu: „Ich habe Deutsches in meinem Blut.“ Die Bundeskanzlerin wird sich geschämt haben.

= Mahatma Ghandis Fundament: Gewaltloser Widerstand ist nicht nur Widerstand gegen Unterdrücker, sondern gegen Unterdrückung überhaupt. Akzeptiert man Gewalt als Mittel des Widerstands, dann werden die Unterdrückten oft die neuen Unterdrücker. Der Marxismus-Leninismus ist ein Lehrstück dafür. Ghandis Askese ist ebenso echt wie es seine Schwächen sind, die er selbst öffentlich machte.

= Die teuersten sogenannten Kunstwerke des Jahres 2019 waren Andy Warhols „Double Elvis“ für 48 Millionen Dollar und Mark Rothkos „Untitled“ für 44 Millionen Dollar: