Lachen ist gesund !

= „Oberstleutnantin“ und „Feldwebelin“ – ich bin den Grünen und der Verteidigungsministerin dankbar ! Sie haben etwas für meine Gesundheit getan !

= Zwei Mecklenburger angeln nachts auf dem Plauer See. Nach langem Schweigen sagt der eine zum anderen: „Oh, der Vollmond ist schön.“ Eine Stunde später antwortet der andere: „Ja, aber Geschlechtsverkehr ist schöner.“ Darauf sein Kollege zwei Stunden später: „Ja, aber Vollmond ist öfter.“

= Ein DDR-Bürger schreibt seinem Freund in Holland: „Lieber Jan, bitte schick die Bombe in Einzelteilen, damit die Stasi nichts merkt.“ Zweiter Brief: „Lieber Jan, danke, alles gut angekommen, ich habe die Teile an verschiedenen Stellen im Garten vergraben, damit sie die Stasi nicht entdeckt.“ Dritter Brief: „Lieber Jan, jetzt kannst du mir die Tulpenzwiebeln schicken, die Stasi hat den Garten umgegraben.“

= Er: „Ich mache dich zur glücklichsten Frau der Welt.“ Sie: „Aber ich werde dich vermissen.“

= „Hast du schon jemanden vor mir geliebt?“, will der neue Freund wissen. „Nein“, erwidert Gaby. „Ich habe Männer wegen ihrer Kraft, ihres Mutes, ihrer Intelligenz und anderer Eigenschaften vergöttert. Aber in deinem Fall ist es reine Liebe.“

= „Sag mal, warum nennst du deine Freundin eigentlich „Maus“?, fragt der Freund. Dagobert: „Weil sie dauernd an meiner Brieftasche rumnagt.“

= Was ist der Unterschied zwischen einer ledigen und einer verheirateten Frau? Die Ledige kommt nach Hause, schaut in den Kühlschrank, findet nichts Leckeres und geht frustriert ins Bett. Die Verheiratete kommt nach Hause, schaut ins Bett, findet nichts Leckeres und geht frustriert an den Kühlschrank.

= Mrs. Flinders will sich porträtieren lassen und verlangt vom Künstler: „Malen Sie mich mit Brillantohrringen, einer Goldkette, Smaragdarmbändern und einem Rubinanhänger.“ – „Aber Sie tragen doch nichts davon.“ – „Stimmt“, antwortet Mrs. Flinders. „Es ist für den Fall, dass ich vor meinem Mann sterbe. Ich bin sicher, er heiratet gleich wieder, und ich will, dass die Neue bei der Suche nach meinem Schmuck den Verstand verliert.“

= Eine Frau ist mit ihrem Liebhaber, der der beste Freund ihres Mannes ist, im Bett. Nach einigen Stunden ungetrübter Freuden klingelt plötzlich das Telefon. Die Frau hebt ab und sagt fröhlich: „Hallo? Oh, ich bin so froh, dass du anrufst. Wirklich? Das ist ja wunderbar., das freut mich aber für dich. Also bis dann, tschüs.“ Sie legt auf. Der Liebhaber fragt: „Wer war denn das?“ – „Ach, nur mein Mann, der mir gerade erzählt hat, welch wundervolle Zeit er mit dir beim Angeln verbringt.“

= Ein junges Ehepaar sitzt beim Abendessen. Der Mann erkundigt sich: „War das Essen wieder aus der Dose?“ – „Ja, mein Schatz, und stell dir vor, es war so ein süßer Hund darauf abgebildet, und außerdem stand drauf: „Für Ihren Liebling.“

 

Kurz und interessant

= „Die Mehrheit sind diejenigen, die rational denken, die sich an Regeln halten und wissen, warum es diese Regeln gibt. Die wissen, dass Demokratie ein fragiles Gut ist, für das man sich einsetzen muss. Und dass das Gerede, welches auf diesen Pseudo–Anti-Corona-Demos zu hören ist, eigentlich von Personen kommt, die jede für sich ein spezifisches Problem haben und eigentlich Hilfe suchen sollten.“ (Magnus Brechtken/CiG)

= New York Times: „Der Mangel an Führungsqualitäten von Präsident Trump hat mit ziemlicher Sicherheit dazu geführt, dass das Leiden der Nation größer, die Zahl der Todesopfer höher und die wirtschaftlichen Kosten auf lange Sicht größer waren. Fast 200.000 Menschen sind in den Vereinigten Staaten bereits gestorben, Hunderttausende weitere schwer erkrankt – oft gefolgt von einer langsamen und schwierigen Genesung und in einigen Fällen von dauerhafter Behinderung. Millionen Menschen haben ihren Arbeitsplatz verloren und Millionen stehen kurz davor, ihr Zuhause zu verlieren. Schul- und Pflegesysteme haben Mühe, den Betrieb aufrechtzuerhalten. Die Wirtschaft liegt in Trümmern. Stellen Sie sich vor, wie dieses Bild heute aussehen könnte, wenn der Präsident am 7. Februar ehrlich zur amerikanischen Öffentlichkeit gewesen wäre, die Antwort auf die Pandemie besonnen in die Hand genommen und sein Bestes getan hätte, um sie schützen.

= 57 Prozent der Ostdeutschen fühlen sich immer noch als Bürger zweiter Klasse.

= Lincolns 13. Zusatzartikel, der die Sklaverei auf dem Papier abschaffte, wurde vom Gliedstaat Mississippi erst 1995 ratifiziert.

= Der Versuch, im 19. Jahrhundert die Gewissheit durch eine Lehre von der Unfehlbarkeit zu sichern, hat sich als untauglich erwiesen. Weder die Lehre von der „Unfehlbarkeit des Papstes“ noch die Lehre von der „Unfehlbarkeit der Schrift“ kann den Bruch der religiösen Erkenntnis heilen.

= Die Fraktionschefin der Linken im hessischen Landtag, Janine Wissler, kandidiert als Bundesvorsitzende ihrer Partei und hat schnell ihre Mitgliedschaft im trotzkistischen Netzwerk Marx21 beendet.

= In Italien kommen die Rechtsparteien Fratelli d´Italia und Lega Nord und Forza Italia z.Zt. auf eine Zustimmung von 47 Prozent.

= In der „taz“ fragt die Autorin Hengameh Yaghoobifarah, wo man Polizisten beschäftigen könnte, wenn die Polizei abgeschafft würde; ihr Vorschlag: „Spontan fällt mir nur eine geeignete Option ein: Die Mülldeponie. Nicht als Müllmenschen mit Schlüsseln zu Häusern, sondern auf der Halde, wo sie wirklich nur von Abfall umgeben sind. Unter ihresgleichen fühlen sie sich bestimmt auch selber am wohlsten.“

= Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hat Sanktionen der amerikanischen Regierung gegen zwei leitende Mitarbeiter des Gerichts scharf verurteilt: „Es handelt sich um einen weiteren Versuch, in die Unabhängigkeit des Gerichts und die Beschäftigung mit gravierenden Verbrechen einzugreifen. Derlei einschüchternde Handlungen sind präzedenzlos.“

= Die meisten neuen Stellen werden von Ausländern besetzt. Ohne sie würden kaum noch Häuser gebaut und Pakete ausgefahren.

= Diese Nachricht macht Hoffnung: Mehr als zwei Wochen nach Verkündung der Waffenruhe haben sich die lybischen Konfliktparteien in Marokko zu Gesprächen getroffen.

= Ralf Dahrendorf: „Viele freie Gesellschaften sind multirassistische, multiethnische, multikulturelle Gesellschaften. So sollte es sein.“

 

Jonas Jonasson auf die Frage „Hat das Leben einen Sinn?“

„Der Sinn sollte sein, sich gut zu fühlen – nicht das Gegenteil. Ich fürchte, dass die meisten Menschen dazwischen leben, sie fühlen gar nichts. Wir haben eine graue Wohnung, einen grauen Ehemann oder eine graue Ehefrau, wir machen unsere graue Arbeit. Kommen wir nach Hause, öffnen wir graue Umschläge mit grauen Rechnungen, und Samstagnacht trinken wir zu viel Wein. Wir fürchten so sehr, das zu verlieren, was wir haben, darüber vergessen wir uns selbst und worum es uns eigentlich geht. Den Erfolg meines ersten Buches erkläre ich mir zum Teil damit, dass die Leser nicht aus ihren eigenen Fenstern klettern – doch in ihrer Fantasie tun sie es mit dem „Hundertjährigen“. Wir sollten in Betracht ziehen, in unserem Leben wenigstens zwei-, dreimal aus dem Fenster zu klettern und mit etwas völlig Neuem zu berginnen. Kletterst du nicht ab und zu aus dem Fenster, wirst du stillstehen, das kann nicht der Sinn sein. Ich selbst bin aus einigen Fenstern geklettert und bin heute unglaublich zufrieden damit, ein Schriftsteller zu sein und ein Vater und auf dieser Insel zu leben.“ (Chrismon)

 

Nur ein Vogelschiss

Eines Tages, um den 5. August (im Warschauer Getto), ich hatte mich kurz von der Arbeit losgerissen und ging die Gesia entlang, wurde ich zufällig Zeuge des Abmarsches von Janusz Korczak und seinen Waisen aus dem Getto.

Für jenen Morgen war die Evakuierung des jüdischen Waisenhauses, dessen Leiter Janusz Korczak war, befohlen worden. Die Kinder sollten allein abtransportiert werden; er selbst hatte die Möglichkeit, sich selbst zu retten, und nur mit Mühe brachte er die Deutschen dazu, daß sie ihm erlaubten, die Kinder zu begleiten.

Lange Jahre hatte er mit den Kindern verbracht, und auch jetzt, auf dem letzten Weg, wollte er sie nicht allein lassen. Er wollte es ihnen leichter machen. Sie würden aufs Land fahren, ein Grund zur Freude, erklärte er den Waisenkindern. Endlich könnten sie die abscheulichen, stickigen Mauern gegen Wiesen eintauschen, auf denen Blumen wüchsen, gegen Bäche, in denen man würde baden können, gegen Wälder, wo es viele Beeren und Pilze gäbe.

Er ordnete an, sich festlich zu kleiden, und so, hübsch herausgeputzt, in fröhlicher Stimmung, traten sie paarweise im Hof an.

Die kleine Kolonne führte ein SS-Mann an, der als Deutscher Kinder liebte, selbst solche, die er in Kürze ins Jenseits befördern würde. Besonders gefiel im ein 12-jähriger Junge, ein Geiger, der sein Instrument unter dem Arm trug. Er befahl ihm, an die Spitze des Kinderzugs vorzutreten und zu spielen – und so setzten sie sich in Bewegung.

Als ich ihnen in der Gesia-Straße begegnete, sangen die Kinder, strahlend, im Chor, der kleine Musikant spielte ihnen auf, und Korczak trug zwei der Kleinsten, die ebenfalls lächelten, auf dem Arm und erzählte etwas Lustiges.

Bestimmt hat der alte Doktor noch in der Gaskammer, als das Zyklon schon die kindlichen Kehlen würgte und in den Herzen der Kinder Angst an die Stelle von Freude und Hoffnung trat, mit letzter Anstrengung geflüstert:

„Nichts, da ist nichts, Kinder……….“, um wenigstens seinen kleinen Zöglingen den Schrecken des Übergangs vom Leben in den Tod zu ersparen.

(Aus „Das wunderbare Überleben“ von W. Szpilman – Econ-Verlag)

 

Der Professor mit dem Backenbart

stellt seit vielen Jahren Behauptungen auf, die von der Realität weit entfernt sind. Im Februar 2015 erklärt er uns, warum wir alle verarmen werden und er spricht vom Ende der Eurozone. Trotz der heftigen Finanzkrise 2010 und der dramatischen Coronakrise ist der Euro heute stabiler denn je – man schaue sich nur den Wechselkurs zur Weltwährung Dollar an – und dass wir a l l e verarmen hat sich als Märchen herausgestellt.

Im September 2020 wiederholt der „berühmte Ökonom“ die Märchen, die er und Kollegen seit der Finanzkrise erzählen und die völlig absurd sind: Gelackmeierte Sparer + finanzpolitische Märchenwelt + Inflation + Steuererhöhung. Diese Typen wie Professor Sinn und viele seiner Kollegen wollen einfach nicht akzeptieren, dass die Nullzinspolitik der EZB die deutsche Volkswirtschaft und den Euro und die EU vor dem Untergang gerettet hat (und ganz nebenbei tausenden Familien ermöglicht, bei geringen Zinsen ein Haus oder eine Eigentumswohnung zu erwerben). Und sie wollen mit ihren Skandal-Büchern Kohle machen.

Ein gewisser Herr Professor Max Otte hat auf den Titelseiten von Focus Money im Juli und Oktober 2018 folgende Behauptungen aufgestellt:

  • Mit Vollgas in die Katstrophe. Ich rüste mich für einen Megacrash. Warum an den Finanzmärkten die blanke Angst vor dem Einsturz der Aktienkurse regiert.
  • Italien vor der Staatspleite! Die letzten Tage der Währungsunion? Der Euro wird platzen! Risiko Vermögensverlust: Wir gehen gemeinsam in die Insolvenz.
 
 

Unsere Zukunft: Sicherheit + Freiheit + Wohlstand in der Europäischen Union !!!

Jeremy Rifkin: „In Europa kommen heute all die richtigen Elemente für einen radikal neuen Traum zusammen, einen Traum, der für die gesamte Welt viel attraktiver ist, als der unzeitgemäße amerikanische Traum. Die Unterschiede zwischen europäischen und amerikanischen Werten sind fundamental. So definieren Europäer Freiheit und Sicherheit völlig anders als Amerikaner, die Freiheit mit Autonomie, mit individueller Unabhängigkeit und Mobilität assoziieren und dies mit Geld zu erreichen versuchen. Für Europäer ist Freiheit nicht Autonomie, sondern Einbettung, menschlicher Beziehungsreichtum. Das ist mit der europäischen Bevölkerungsdichte, aber auch mit paternalistischen und kommunalistischen Traditionen zu erklären. Traditionen, die wir in Ameika nicht haben. Unser Traum stützt sich auf uneingeschränktes Wirtschaftswachstum, materiellen Reichtum und individuellen Fortschritt, der europäische Traum aber auf Lebensqualität, nachhaltige Entwicklung und eine nährende Gemeinschaft.“

Javier Cercas: „Das vereinigte Europa ist die einzige vernünftige Utopie, die wir Europäer je ersonnen haben. Lassen wir einmal die offensichtliche Tatsache beiseite, dass nur ein vereinigtes Europa die Chance hat, in der Welt irgend etwas darzustellen, eine Kultur und politische Verfasstheit zu bewahren, die besser als jede andere ein Gleichgewicht zwischen Freiheit, Gleichheit und sozialer Gerechtigkeit herzustellen vermag. Der europäische Sport heißt nicht Fußball, sondern Krieg. Das letzte Jahrtausend hindurch haben wir Europäer uns umgebracht: in hundertjährigen Kriegen, in dreißigjährigen Kriegen, in Bürgerkriegen und Religionskriegen oder in Weltkriegen, die eigentlich und in Wahrheit europäische Kriege waren. Natürlich glauben manche, ein neuer Krieg sei in Europa inzwischen unmöglich. Ich glaube das nicht: Das Außergewöhnliche in Europa ist nicht der Krieg sondern der Frieden. Es reicht schon, dass Probleme auftreten wie jetzt, und schon blüht wieder der Nationalismus auf. Schon allein, um damit Schluss zu machen, lohnt sich ein Vereinigtes Europa.“

Heinrich August Winkler: „Der Westen ist eine Wertegemeinschaft, die an der Würde jedes einzelnen Menschen ansetzt. Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit und sozialer Zusammenhalt lassen sich daraus ableiten.“

 

Friedenspolitik mit oder ohne Atomwaffen ?

Für das Ziel einer atomwaffenfreien Welt plädierten vor einigen Jahren Helmut Schmidt, Richard von Weizsäcker, Egon Bahr und Hans-Dietrich Genscher gemeinsam mit folgenden Argumenten:

= Henry Kisinger, George Schultz, William Perry und Sam Nunn haben 2007 zu einer atomwaffenfreien Welt aufgerufen. Sie haben in Administrationen von Republikanern und Demokraten als Außen- und Verteidigungsminister und im Vorsitz des Streitkräfteausschusses des Senats Respekt in den USA und darüber hinaus erworben. Gerade ihr Wissen und ihre Erfahrungen verleihen ihrer Sorge vor wachsenden atomaren Gefahren Gewicht. Als Realisten wissen sie, dass die Abschaffung aller Nuklearwaffen nur schrittweise erreichbar ist; sie schlagen dringend praktische Schritte vor, damit aus der notwendigen Vision Wirklichkeit wird.

= Das Schlüsselwort unseres Jahrhunderts heißt Zusammenarbeit. Kein globales Problem ist durch Konfrontation oder durch den Einsatz militärischer Macht zu lösen: weder die Bewahrung der Umwelt oder der Klimaschutz oder auch der Energiebedarf für eine wachsende Weltbevölkerung noch die Bewältigung der globalen Finanzkrise. Die USA tragen eine herausragende, unentbehrliche Verantwortung.

= Den Aufruf der vier amerikanischen Persönlichkeiten zu einem scharfen Richtungswechsel in der Atompolitik nicht nur ihres Landes unterstützen wir ohne Vorbehalt. Die Vision einer Welt ohne nukleare Bedrohung, wie sie Reagan und Gorbatschow in Reykjavik entwickelt haben, muss wiederbelebt werden. Mit dem Ziel einer drastischen Verringerung der Atomwaffen sind Verhandlungen aufzunehmen. Der Nichtverbreitungsvertrag (NVV) muss entscheidend gestärkt werden. Alle atomaren Kurzstreckenwaffen müssen vernichtet werden.

= Der Vertrag zur Raketenabwehr (ABM) muss wiederhergestellt werden. Der Weltraum darf nur für friedliche Zwecke genutzt werden.

= Sicherheit und Stabilität für den nördlichen Teil des Globus – das ist nur mit einer soliden und verbindlichen Zusammenarbeit zwischen Amerika, Russland, Europa und China zu schaffen.

= Partnerschaft verträgt sich schlecht mit der immer noch gültigen Doktrin der Nato und Russlands zum Erstgebrauch von Atomwaffen, auch wenn beide Seiten nicht atomar angegriffen werden. Ein allgemeiner Non-first-use-Vertrag unter den bewaffneten Staaten wäre ein drängend wünschenswerter Schritt. Deutschland, das auf atomare, biologische und chemische Waffen verzichtet hat, muss jedenfalls darauf dringen, dass die Nuklearstaaten sich verpflichten, keine Atomwaffen gegen Länder einzusetzen, die über solche Waffen nicht verfügen.

= Wir vertreten auch die Auffassung, dass die restlichen amerikanischen Atomsprengköpfe aus Deutchland abgezogen werden sollen.

Zusammenarbeit als Schlüsselwort unseres Jahrhunderts und sichere Stabilität auf dem nördlichen Teil unseres Globus können Meilensteine auf dem Weg zu einer nuklearwaffenfreien Welt werden.

Das sind unsere Antworten auf den Aufruf von Kissinger, Schultz, Perry und Nunn.

Das Plädoyer von Schmidt, von Weizsäcker, Bahr und Genscher ist in Zeiten der „America first“ – Strategie aktueller und notwendiger denn je. Deutschland kann nur dann in der Nato bleiben, wenn die Amerikaner verbindlich darauf verzichten, zukünftig Kriege ohne Zustimmung der anderen Natoländer zu führen; das gilt auch für Kriege in Korea, Vietnam, Laos, Lybien, Irak usw. Die Alternative ist eine Verteidigungsgemeinschaft der europäischen Staaten, die mit Russland und USA und China Verträge auf der Basis der o.g. Vorschläge anstrebt.

Was passiert, wenn China die USA in 20 Jahren wirtschaftlich überholt hat und den USA auf den Weltmärkten das Wasser abgräbt und wenn die dann noch radikalere Unterschicht in den USA einen noch radikaleren Präsidenten wählt?

Gleichzeitig müssen wir den Nato-Russland-Rat wiederbeleben und dafür sorgen, dass Europa mit Russland langfristig verbindliche Verträge schließt: Nichtangriffspakt – Friedensvertrag – Non-first-use – Vertrag und ein Freihandelsabkommen mit dem langfristigen Ziel der Aufnahme Russlands in die Europäische Union.

 

G e d i c h t e

M. Kaleko: Temporäres Testament

Nacch meinem Tode (Trauer streng verbeten) verlaß ich diesen elenden Planeten. Wenn Plato recht hat – Plato ist mein Mann – : Erst wenn man tot ist, fängt das Leben an.

Kapitel Eins beginnt mit dem Begräbnis, der Seele letztes irdisches Erlebnis. Auf meines freue ich mich heute schon! Da gibt es keine Trauerprozession.

Kein Lorbeerkranz vom Bund der Belletristen, kein Kunstvaein hat mich in seinen Listen, kein Dichtazirkel…. Sagen wir es schlicht: Gesellig war die sanft Entschlafene nicht.

Der Redakteur, den sie einst tödlich kränkte, als er sein Mäntlein nach dem Winde hängte, hat ihren Nachruf lange schon gesetzt. Der schließt: „M.K. war reichlich überschätzt.“

Diverse Damen und Herren Gatten zuzeiten eine Schwäche für mich hatten, die werden selbst im Regen Schlange stehen, um mich auch wirklich mausetot zu sehen.

J.W. Goethe: Erlkönig

Wer reitet so spät durch Nacht und Wind? Es ist der Vater mit seinem Kind; er hat den Knaben wohl in dem Arm, er fasst ihn sicher, er hält ihn warm.

Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht? – Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht? Den Erlenkönig mit Kron und Schweif? – Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif.-

„Du liebes Kind, komm, geh mit mir! Gar schöne Spiele spiel ich mit dir; manch bunte Blumen sind an dem Strand, meine Mutter hat manch gülden Gewand.“

Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht, was Erlenkönig mir leise verspricht? – Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind; in dürren Blättern säuselt der Wind. –

„Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn? Meine Töchter sollen dich warten schön; meine Töchter führen den nächtlichen Reihn, und wiegen und tanzen und singen dich ein.“

Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort Erlkönigs Töchter am düstern Ort? – Mein Sohn, mein Sohn, ich seh es genau: Es scheinen die alten Weiden so grau. –

„Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt; und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt.“ Mein Vater, mein Vater, jetzt fasst er mich an! Erlkönig hat mir ein Leids getan! –

Dem Vater grausets, er reitet geschwind, er hält in Armen das ächzende Kind, erreicht den Hof mit Müh und Not; in seinen Armen das Kind war tot.

J.W. Goethe: Gefunden

Ich ging im Walde so für mich hin, und nichts zu suchen, das war mein Sinn.

Im Schatten sah ich ein Blümchen stehn, wie Sterne leuchtend, wie Äuglein schön.

Ich wollt es brechen, da sagt es fein: Soll ich zum Welken gebrochen sein?

Ich grubs mit allen den Würzlein aus, zum Garten trug ich´s am hübschen Haus.

Und pflanzt` es wieder am stillen Ort; nun zweigt es immer und blüht so fort.

 

Kurz und deutlich

Bill Baxley wurde schon im Alter von 29 Jahren Generalstaatsanwalt von Alabama. Kurz nach seiner Wahl nahm er die Ermittlungen zum Bombenanschlag auf die 16th Street Baptist Church wieder auf. Bei diesem rassistisch motivierten Terrorakt waren 1963 vier afroamerikanische Mädchen getötet worden; der Fall blieb zunächst unaufgeklärt. Baxley verfolgte den Fall mit unerschütterlichem Engagement und zog damit massive Feindseligkeiten lokaler Klu-Klux-Klan-Mitglieder auf sich. 1976 erhielt er einen Drohbrief von Edward R. Fields, einem weißen Rassisten, Gründer der rechtsextremen National States Rights Party und „Grand Dragon“ der Neuen Ordensritter des Klu-Klux-Klans. Fields warf dem Staatsanwalt vor, den Fall aus taktischen Gründen wieder aufgerollt zu haben. Bayleys Antwort war kurz und deutlich:

„L e c k e n S i e m i c h a m A r s c h „

(Ein Jahr später wurde Robert Chambliss – Mitglied der United Klans of America – des Mordes an der Baptist Church für schuldig befunden. Er saß bis zu seinem Tod 1985 im Gefängnis.)

 
 

Endlich sagt es mal jemand!

Literaturkritik – Das ist ja schon seit vielen Jahren ein ganz eigenes Genre: Die H a n d k e – Rezension. Der Quatsch, zu dem aber das neueste Handke-Werk die Kritiker beflügelte, ist doch bemerkenswert:

„In Handkes Büchern ereilt den Leser ein Aufhören, manchmal ist es grausam, manchmal erleichternd“ (ZEIT). „Peter Handke schickt seinen zart-komisch-spinösen Helden auf eine phänomenologische Donquichotterie voller Epiphanien des Zufalls und Aventüren der Innerlichkeit“ (Süddeutsche Zeitung). „Wenngleich das Leitmotiv des Sterbens wie eine Girlande aus Kastanienblüten die Blätter des Buches durchweht, bleibt doch das Jetzt ´das Herzhafteste´“ (FR). „Es ist die alte Paradoxie der Literatur, das die Erfahrung solch eines Absturzes der Sprache das Schreiben erst möglich macht“ (Stuttgarter Zeitung). Ein so heiliger Text könne nur aus der Zukunft kommen: „Futur exakt“ (Die WELT).

Inzwischen kann ich (meistens) über solchen akademischen Scheißdreck lachen.

 
 
 

Die Welt ist ein Dorf

= „Die Situation in Syrien ist kompliziert! Das schreibt Robert Fisk in der irischen Tageszeitung „The Irish Independent“: „Es stimmt, Baschar al-Assad hat im Kampf gegen jene, die sein Regime stürzen wollten, große Teile seiner Städte brutal zerstört. Und ja, dieses Regime hat sich einer Vielzahl von Sünden schuldig gemacht, darunter Folter, Hinrichtungen, geheime Gefängnisse, das Töten von Zivilisten…. Doch es ist an der Zeit, die andere Wahrheit zu erzählen: dass viele der „Rebellen“, die der Westen unterstützt hat, zu den grausamsten und rücksichtslosesten Kämpfern im Nahen Osten gehören. Wir haben ob der Schrecklichkeit der IS-Milizen bei der Belagerung von Mossul missbilligend den Kopf geschüttelt. Gleichzeitig haben wir bewusst das Verhalten der Rebellen in Aleppo ignoriert.“ (C.i.G.)

= „Somalias junge Bräute“ Kinderehe und Zwangsheirat sollen in Somalia legal werden. Das Parlament des vom sunnitischen Zweig des Islam geprägten Landes prüft einen entsprechenden Gesetzentwurf, wie die „New York Times“ berichtet. Mädchen könnten damit künftig ab der Geschlechtsreife verheiratet und von der Familie in eine Ehe gezwungen werden. Laut Regierung muss noch sichergestellt werden, dass das Gesetz „mit islamischem Recht und Tradition im Einklang steht.“ Die Sonderbeauftragte der UNO für sexuelle Gewalt, Pramila Patten, sprach von einem „großen Rückschlag im Kampf gegen sexuelle Gewalt in Somalia und der ganzen Welt.“ Sie verweist auf eine Studie, nach der bereits heute nahezu jede zweite Somalierin an einen Bräutigam vermittelt wird, bevor sie achtzehn ist.“ (C.i.G.)

= „Nachdem der Groß-Imam von Djibo in Burkina Faso von einer dschihadistischen Terrorgruppe ermordet wurde, befürchtet die Gesellschaft für bedrohte Völker eine Eskalation der Gewalt in Westafrika. „Der barbarische Mord an dem muslimischen Würdenträger zeigt, wie schlimm es um die Sicherheit in vielen Regionen Burkina Fasos steht. Die EU muss sich stärker um die dramatische Verschlechterung der Sicherheitslage in weiten Teilen Westafrikas kümmern“, fordert Direktor Ulrich Delius. Der hohe muslimische Geistliche stand bis Anfang des Jahres unter Polizeischutz, weil er öffentlich radikale Muslime verurteilt hatte und danach Opfer eines versuchten Mordes wurde. Drei seiner Mitarbeiter sind bei einem weiteren Anschlag im letzten Jahr ermordet worden.“ (C.i.G.)

= Für den Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, ist es einer der größten Erfolge in der Geschichte der öffentlichen Gesundheit: Afrika ist Ende August 2020 von der WHO offiziell als vom wilden Poliovirus befreit erklärt worden; damit sind fünf von sechs WHO-Regionen, in denen 90 Prozent der Weltbevölkerung leben, frei vom Erreger der Kinderlähmung. Nur in Pakistan und Afghanistan kommen noch Fälle von Polio-Wildvirus vor.

= Die palästinensische Führung hat das Abkommen zwischen Israel und den Emiraten heftig kritisiert und deren Diplomatie als Verrat angesehen; diese Kritik wiederum hat der palästinensische Politikwissenschaftler und Friedensaktivist Mohammed Dajani zurückgewiesen. Die Palästinenser sollten versuchen, die Vorteile zu sehen, statt „alle Türen zu schliessen“, sagte er der „Jerusalem Post“. Dajani wünscht sich, dass mehr arabische Länder in den Friedensprozess einbezogen werden. „Wenn die Palästinenser gute Beziehungen und Brücken in die arabischen Länder bauen, statt die Emirate zu dämonisieren, könnten sie die Emirate motivieren, Druck auf Israel in Sachen Friedensprozess auszuüben. Wenn man die strategische Entscheidung getroffen hat, dass man Frieden will, dann kann Frieden nicht ohne Versöhnung geschehen und Versöhnung nicht ohne Normalisierung.“

= „Vor vielen Jahren in Uganda: Im Norden terrorisierte die „Lord`s Resistance Army“ die Bevölkerung, mordete, plünderte und zwang selbst Kinder, für sie zu kämpfen. Ein Combonimissionar fuhr den Fotografen und mich nach Lira. Die Patres hatten dort eine Radiostation aufgebaut und strahlten eine Live-Sendung aus, in der sich ehemalige Kindersoldaten an ihre von der Terrormiliz entführten Freunde im Busch wandten. Als wir die Grenze zum Bürgerkriegsgebiet passierten, beschlich mich ein mulmiges Gefühl. Auf halber Strecke machten wir Rast. Zeitgleich stoppte ein Bus, offenbar wegen einer Panne. Schnell füllte sich die Straße mit Fahrgästen, die alle nicht wussten, wie sie weiterkommen sollten. Die Stimmung war angespannt. Wir waren die einzigen Weißen, überragten die Einheimischen um Haupteslänge und gaben eine perfekte Zielscheibe ab. Nichts geschah. Aber zum ersten Mal hatte ich eine Ahnung davon, wie sich Schwarze bei uns fühlen müssen.“ (Kontinente)