Auf Ihre Gesundheit !!!

Gehören Sie zu den Menschen, die ihre Nahrung rein mechanisch und völlig unbewusst in sich hineinschaufeln, die schlucken, ohne lange genug zu kauen ? Wälzen Sie in Ihrem Kopf die wildesten Gedanken und hegen Sie in Ihrem Herzen die chaotischsten Gefühle oder streiten Sie sich womöglich, während Sie versuchen, sich zu nähren ? Oder lesen Sie die Zeitung oder starren Sie in den Fernseher ?  Oder halten Sie beim Essen Ihren Kindern eine Moralpredigt oder kotzen Sie sich beim Essen über Kollegen oder Vorgesetzte aus ?.  Sie stören auf diese Weise die Funktion Ihres Organismus:  Nichts läuft wie es soll, weder die Verdauung, noch die Sekretion, noch die Ausscheidung von Schadstoffen.  Vor allem:  Essen Sie nicht unter Stress !!  Bevor Sie anfangen zu essen, sollten Sie möglichst ruhig geworden sein.  Es kann helfen, wenn Sie für ein paar Momente Ihre Handflächen auf den Solarplexus und Magen legen, Ihre Augen schließen und Ihre Aufmerksamkeit auf diese Stellen richten.

Legen Sie besondere Aufmerksamkeit auf den ersten Bissen:  Sie sollten ihn so lange kauen, bis er sich im Mund auflöst.  Der erste Bissen setzt alle möglichen Mechanismen in Gang. Die Verdauung beginnt im Mund.  Und nur im Mund schmecken und geniessen Sie das Essen.  Falls Sie das hinkriegen:  Trinken Sie nichts zum Esen !  Bis 30 Minuten vor und ab 60 Minuten nach dem Essen kann man etwas trinken.

Neben dem bewussten und langsamen Essen gibt es noch zwei Ratschläge, die ich immer wieder erwähnen werde:

–  Meiden Sie Zucker und lesen Sie die Inhaltsangaben, weil nicht nur in Wurst- und Senfsorten Zucker enthalten ist.

–  Trinken Sie über den Tag verteilt oft kleine Mengen stilles, leicht angewärmtes Wasser.  Je nach Bewegungsintensität und Alter ein bis drei Liter. (Ich lese soeben, daß Studien der Universität Harvard beweisen,  daß täglich zwei bis drei Liter Wasser ohne Kohlensäure und Zucker das Risiko, an Krebs zu erkranken, um fast die Hälfte senken.  Auch das Herzinfarktrisiko soll – besonders bei Frauen – deutlich sinken)

 

Undemokratische Frauenquote

Im folgenden Leitartikel  „Wider die Demokratie“ von Reinhard Müller (FAZ) stimmt jedes Wort:

„Weder Quote noch „Parität“ haben etwas mit Normalität zu tun.  Das Ziel, das Parlament auf einen Frauenanteil von 50 Prozent zu bringen, ist weder der DDR noch Nordkorea eingefallen.  Wenn aus freien Wahlen eine Volksvertretung hervorgeht, in der 80 Prozent Frauen, Männer, Migranten oder Muslime sitzen, oder auch nur 20 Prozent, dann ist das  –  Demokratie. Wenn Parteien sich selbst Quoten auferlegen, dann muss es demokratisch und rechtsstaatlich zugehen.  Quoten, gar die Vorgabe einer Parität in Parlamenten verstoßen gegen  grundlegende demokratische Grundsätze. Hier wird nämlich ein bestimmtes Ergebnis vorgegeben.  Demokratie heißt jedoch, daß alle in freien, geheimen und gleichen Wahlen abstimmen  –  aber nicht, daß dabei eine repräsentative Volksvertretung herauskommen muß. Sonst müßte man ja auch Vorgaben nach Alter und Herkunft machen. Und warum nicht auch gleich nach Vermögen und Bildung ?

Entscheidend ist, daß jeder die Chance hat, alles zu werden. Nicht jede Position ist aber gleich begehrt.  Quotenregelungen etwa bei der Müllabfuhr und bei Hebammen wären naheliegender als im Bundestag.  Zwingende Vorgaben beleidigen eine freie Gesellschaft und Wirtschaft. Und rütteln an den Grundfesten der Demokratie.  Die Kanzlerin hat bisher auf Parität in der Praxis wenig Wert gelegt  –  aber allein dadurch, daß sie regierte, mehr für die Rechte der Frauen getan, als es eine Quote je könnte.“

 

Buddhismus und Christentum

Zitate aus der Literatur:

„Wenn Buddhisten und Christen zusammenkommen, sollten wir in Achtsamkeit ein gemeinsames Mahl als wahre Übung der Kommunion einnehmen.  Achtsam ein Stück Brot oder eine Schale Reis zu essen und wahrzunehmen, daß jeder Bissen ein Geschenk des ganzen Universums ist, heißt intensiv leben.  Wir brauchen uns nicht vom Essen ablenken zu lassen, auch nicht durch die Lesung von Schriften oder Lebensgeschichten von Bodhisattwas oder Heiligen.  Wo Achtsamkeit ist, da sind auch der Buddha und der Heilige Geist bereits gegenwärtig.

Auf dem Altar meiner Klause in Frankreich stehen Bildnisse von Buddha und Jesus.  Wenn ich Räucherwerk entzünde, nehme ich Kontakt mit beiden als meine spirituellen Ahnen auf.  Dies ist mir möglich, weil ich vielen wahren Christen begegnet bin, Männern und Frauen, deren Leben und Worte die tiefsten Aspekte der christlichen Religion verkörpern.

Aus dem wahren Wesen der Buddhaschaft entsteht, sich überall hin ausdehnend, die Kraft des Mitgefühl und erwirkt durch ihr freies Kräftespiel das Wohlergehen anderer.

Selbst Vater Thomas Keating, der schon länger als 50 Jahre Trappistenmönch ist und von 1961 bis 1981 Abt von Saint Joseph`s Abbey in Spencer/Massachusetts war,  sucht im Dialog mit den buddhistischen und anderen traditionellen Weisheitslehren wie auch mit der zeitgenössischen Wissenschaft nach Vertiefung jener uralten Praxis, die er als „Gebet der Sammlung“ bezeichnet.  Für Vater Keating hat sich herausgestellt, daß gewisse Elemente der buddhistischen Meditationspraxis die christliche Tradition gut ergänzen, weil sie dem Erleben neue Wege zur Wahrheit Gottes eröffnen.  Der weithin bekannte Thomas Merton, Trappist wie Keating und Verfasser von „Der Berg der sieben Stufen“, eines Best- und Dauersellers seit den 1940er Jahren – auch er hat sich in die buddhistische Tradition vertieft.  Selbst glühende Christen stellten also fest, daß der Drang zur Gottsuche über das Bett eines einzelnen religiösen Traditionsflusses hinaus ausufert.“

Schade, daß die Zeitschrift „Christ in der Gegenwart“ den Buddhismus mit ein paar oberflächlichen Bemerkungen auf die Seite räumt:

„Westliche Beobacher sehen die asiatische Religion zu sehr durch eine rosarote Brille.  Im Namen des Buddhismus wird heute Gewalt angewendet, wie ewa in Myanmar deutlich wird.  Wichtige buddhistische Strömungen lehnen westliche Prinzipien wie Liberalismus, Individualismus, Menschenrechte und Demokratie ab. Es existieren zahlreiche Belege dafür, daß auch die Buddhisten der Zivilisation den Vorrang vor der Natur einräumen.“

Die Gewaltgeschichte des Christentums, die bis heute andauert und deren Basis im immer noch gültigen Alten Testament liegt, hat mit Jesus Christus genau so wenig zu tun, wie der von geschäftstüchtigen Gurus und politischen Gewalttätern benutzte Buddhismus. Ich sehe den Buddhismus nicht als Religion, sondern als Weltanschauung und ich orientiere mich an dem Büchlein „Dhammapada“ (Der Wahrheitspfad) – einer Sammlung von Äußerungen über den Weg zum inneren Frieden, die den Lehrreden des etwa 500 Jahre vor Christus lebenden Gautama Buddha entnommen sind.  Dieser Innere Frieden ist ebenso mein Ziel wie die Nächstenliebe von Jesus Christus. Auf die Dogmen, die Unfehlbarkeit des Papstes, die Heiligsprechungen und die mir unverständlichen Messen kann ich ebenso verzichten wie auf die Berge von Pseudo-Buddhismus.

Ich komme auf dieses Thema immer mal wieder zurück.

 

Singen Sie !!!

Ich habe eine schreckliche Stimme.  Deshalb singe ich nur, wenn ich allein bin.  Also im Auto, auf dem Fahrrad, beim Spaziergang.  Ein Arzt hat mir diese Empfehlung gegeben, weil Singen positiv auf den Körper und die Seele wirkt.  Und es macht Spass !!!  Ich singe  „Das Wandern ist des Müllers Lust“  und  „So ein Tag, so wunderschön wie heute“  und  „Wir wollen niemals auseinander gehn“ und  „Alle Vögel sind schon da“  und das Pfadfinderlied aus Kindertagen  „Jenseits des Tages standen ihre Zelte“ und mein Lieblingslied  „Kein schöner Land in dieser Zeit“ und und und.

 

Den linken Terror nicht vergessen !

Es ist gut und notwendig, daß wir Deutsche unsere Nazivergangenheit erforschen, dokumentieren und niemals vergessen !  Uns Deutschen geht es wirtschaftlich gut, die Demokratie funktioniert und unser Traum vom vereinten Europa rückt jeden Tag etwas näher.  Dennoch müssen wir mit ansehen, daß die rechtsradikale Partei AfD von Millionen Deutschen gewählt wird. Wie viele Millionen werden es sein, wenn wir in eine wirtschaftliche Krise mit hoher Arbeitslosigkeit schlittern ? Was passiert, wenn die AfD an die Macht kommt ?

Was passiert, wenn die Linke an die Macht kommt ?  Nach meiner Einschätzung ist die Linke eine ebenso große Gefahr für unser Land, wie es die AfD ist.  Viele führende Genossen sind immer noch Kommunisten, auch wenn sie das verschweigen; einige verschweigen es nicht einmal und sind im politischen Kampf immer noch für die Anwendung von Gewalt.

Es macht keinen Sinn, den kommunistischen Massenmord mit dem Terror der Nationalsozialisten abzugleichen. Aber wir müssen auf dem linken Auge genau so wachsam sein, wie auf dem rechten.  Deshalb sollten Schulen, Universitäten und ARD und ZDF u.a.m. den linken Terrorismus in der Sowjet-Union, in China, in Kambodscha und anderen Ländern thematisieren.

Ihnen, liebe Leser, möchte ich ein Buch empfehlen, das Sie umhauen wird: „Das Jahrhundert der Wölfe“  von Nadeshda Mandelstam.  Hier nur ein kleines Zitat:

„Nie werde ich die Frau vergessen, deren Sohn zufällig anstatt des gleichnamigen Nachbarn, der gerade nicht zu Hause war, verhaftet wurde. Der Frau gelang es, bei irgendeiner Stelle vorzusprechen und zu beweisen, daß im Haftbefehl, mit dem man ihren Sohn abgeholt hatte, der Vorname und Vatersname seines Nachbarn aufgeführt waren.  Sie musste Berge versetzen, um nur das zu erreichen.   Die Freilassung ihres Sohnes war bereits angeordnet, als sich herausstellte, daß er nicht mehr am Leben war.  Er starb durch einen seltsamen Zufall, während sein Nachbar durch Zufall am Leben blieb und sich versteckt halten konnte.“

Nadeshda Mandelstam war die Frau des berühmten russischen Dichters Ossip Mandelstam, der 1938 oder 1939 dem Stalin-Terror zum Opfer fiel.

 

Politiche Erfolgsmeldungen

Deutsche Wutbürger aus allen Schichten, Medien, Journalisten, Experten und Intellektuelle versuchen seit Jahren mit absurden und verlogenen und pauschalen Beschuldigungen die Bundesregierung oder die Politiker zu diffamieren.  Das geht dann so:  „Ihr da oben belügt uns doch alle !“  –  „Politik ist nur noch ein Pokerspiel.“  –  „Politiker sind Schnäppchenjäger, Führungsversager und Lachnummern.“  usw.  usw.

Hat also die Tatsache, daß Deutschland zu den erfolgreichsten Ländern der Welt gehört, nichts mit der Arbeit unserer Regierung zu tun ?  Ich möchte einige Zeitungsmeldungen aus den letzten Wochen (!!!) zitieren:

= „Deutschland gibt besonders viel.  Im vergangenen Jahr war Deutschland mit 1,8 Milliarden Euro nach Amerika der zweitgößte Geber bilateraler humanitärer Unterstützung.“

= Ein neues Pflegegesetz für mehr Personal und mit höheren Löhnen wurde verabschiedet.

= Die Arbeitslosigkeit hat mit 3,5 Prozent bei Menschen im Alter von 25 bis 64 Jahren einen Wert erreicht, der deutlich unter dem Durchschnitt der OECD liegt.

= Die Steuerzahler werden im Jahr 2019 mit zehn Milliarden Euro entlastet. Kindergeld, Kinderfreibetrag und Grundfreibetrag steigen.

= Reformpaket im Bundestag:  Die Renten steigen spürbar.

= Armutsrisiko sinkt auf Tiefstand.

= Deutschland hat jetzt mehr als 45 Millionen Beschäftigte (eine Zahl, die jeder vor zehn Jahren für völlig utopisch gehalten hätte). Die Wirtschaft sucht händeringend nach Arbeitskräften.  Die Zahl der Langzeitarbeitslosen geht deutlich zurück.

= Die deutschen Investitionen in Forschung und Entwicklung sind hoch.  Die Unis Tübingen und Stuttgart, das Max-Planck-Institut für intelligente Systeme, das Land Baden-Württemberg und einige Unternehmen haben sich zusammengeschlossen, um dem kalifornischen Silicon Valley Paroli bieten zu können.

= Ökostrom verdrängt Kohle aus dem Netz. Erneuerbare Energien haben 2018 38 Prozent des Bruttostromverbrauchs in Deutschland gedeckt.

= Deutschland verstärkt mit 24,7 Milliarden Euro die Entwicklungshilfe deutlich.

= Wo haben junge Menschen die besten Entwicklungschancen ?  Deutschland liegt auf dem globalen Jugend – Entwicklungsindex auf Platz 1 !!!

= In Münster wird für 46 Millionen Euro ein neues Gebäude für die Nano-Forschung errichtet.  Hier können die verschiedenen Disziplinen erstmals unter einem Dach forschen.

= Deutschland liegt mit 40 bezahlten Urlaubs- und Feiertagen an der Spitze in Europa.

= Am 30.10.2018 wurde gemeldet, daß die gesamte Arbeitslosigkeit unter 5 Prozent liegt.

= Deutschland wird im Ausland als Stabilitätsanker für sich selbst, für Europa und weit darüber hinaus gesehen.  Die „New York Times“ nennt unser Land „The liberal West`s last defender.“

= Deutschland stösst 2018 weniger CO2 aus.

= Mit aller Kraft für den Frieden. Merkel besucht die Ukraine – für die sie seit 2014 viel getan hat.

Unser Land und unsere Regierung genießen Respekt und Anerkennung in der Welt.  Zur Aufnahme der Flüchtlinge sagt ein Mexikaner:  „Deutschland hat bewiesen, daß die Unantastbarkeit der Würde keine leere Worthülse ist.“  In Israel beneiden die Befragten die Stabilität der politischen Verhältnisse in Deutschland;  in Serbien stellt ein Befragter fest:  „Deutschland hat ein unglaubliches Verfassungsgericht, das sich fundiert mit gesellschaftlichen Entwicklungen beschäftigt und das Grundgesetz zukunftsorientiert auslegt.“   Rund um den Globus wird die deutsche Wirtschaft und die Stärke der Marken und deren Fokus auf Qualität geschätzt:  „Die Deutschen sind die führende Technologie-Nation. Das liegt an ihrem hervorragenden Aus- und Weiterbildungssystem.“

Eine Frage an die Wutbürger:  Sind  diese Erfolge und positiven Entwicklungen und viele andere hier nicht erwähnte Fortschritte  t r o t z  der Bundesregierung entstanden ?

 

 

Feinde der Demokratie

„Wenn etwas nicht funktioniert oder nicht so läuft, wie wir uns das vorstellen, dann, so glauben wir, hat jemand  –  die Eltern, die Gesellschaft, die Politik, der Staat  –  seine Aufgabe nicht richtig erledigt, weshalb er, bitte schön, für Ersatz sorgen müsse.  Der Gedanke, daß   w  i  r    die Gesellschaft sind, daß die Demokratie nicht nur eine Angelegenheit der Politiker, sondern auch der Bürger ist, scheint immer mehr auf dem Rückzug zu sein.“  (Michael Widerstein)

Was ist los in unserem Land ?  Überall herrscht dieses diffuse Gefühl der Angst vor Veränderung und Verschlechterung der eigenen recht guten Lebensverhältnisse, gerade bei Leuten, die es eigentlich geschafft haben (Arbeit, Haus, Familie, zweimal Urlaub).   Um Empathie, Mitgefühl und Anteilnahme im täglichen Miteinander steht es nicht gut; das gesellschaftliche Klima wird kälter, der Ton aggressiver. Der Populimus blüht. Die Hemmschwelle sinkt. Der schiere Hass vieler Kommentare im Internet verschlägt einem die Sprache.  Die Zeiten sind friedlich, aber die Ängste sind groß.

„Die Wurzeln des Fanatismus liegt darin, daß man eine Haltung mit kompromissloser Selbstgerechtigkeit vertritt – jener Selbstgerechtigkeit, die der Fluch so vieler Jahrhunderte war.“ (Amos Oz)

Die Flucht vor Politik ist besonders gefährlich für die Demokratie. Die Demokratie ist etwas, das ständiger Pflege bedarf, wie ein Auto. Von Autos verstehen wir Deutsche viel; wir wissen, was Bremsbeläge sind, wir bringen das Auto pünktlich zur Inspektion und wir halten es sauber. Von der parlamentarischen Demokratie wissen wir wenig; wir belassen es bei Pauschalkritik und Verleumdung der Politiker. Die Mehrheit unserer Bürger verstehen nicht einmal unser Wahlsystem mit Erst- und Zweistimmen, die demokratischen Parteien haben mehr als die Hälfte ihrer Mitglieder verloren und in manchen Kommunen wird es schwierig, Kandidaten für die Wahlen zu finden.  Über fünfzig Prozent der Wahlberechtigten, also über 30 Millionen unserer lieben Mitbürger wählen nicht oder sie wählen radikale Parteien wie die AfD oder die Linke.

B. Brecht:  „Vierzig Jahre unter den Menschen haben mich ständig gelehrt, daß sie der Vernunft nicht zugänglich sind.  Zeige ihnen einen roten Kometenschweif, jage ihnen dumpfe Ängste ein, und sie werden aus ihren Häusern laufen und sich die Beine brechen.“

Hannah Arendt:  „Das Politische wurde im 20. Jahrhundert gleich zweimal an den Rand des Untergangs gedrängt.  Einmal durch den totalitären Faschismus und Kommunismus und einmal durch die Existenz der Atombombe, die in der Lage ist, die ganze Menschheit zu vernichten.  Das Glück im Winkel, auch im Winkel der Konsumgesellschaft, hat die Freude am Politischen fast vollständig erdrückt.  Nach den Erfahrungen des 20. Jahrhunderts ist der Wunsch populär, die Menschen mögen die Politik auf irgendeine Weise abschaffen.“

Karl Popper:  „Hören die Menschen auf, für eine offene Gesellschaft zu kämpfen, ist es mit allem vorbei: mit der Freiheit, mit der Demokratie und mit der Marktwirtschaft.“

Wer war zuerst da  –  die Henne oder das Huhn ?  Haben die Medien mit ihrer antipolitischen Hetze die Wutbürger gezeugt oder mussten die Medien aus wirtschaftlichen Gründen das Geschäftsprinzip „Bad News are good News“ reaktivieren, um die Wutbürger nicht als Kunden zu verlieren ?  Fakt ist eine Diffamierung der Politiker oder der Politik auf Primitiv-Niveau; Beispiele:

  •  Leserbrief FAZ:  Minister Schäuble erinnert an Walter Ulbricht.
  •  Grönemeyer:  Politiker lügen doch alle.
  •  Ochsenknecht:  Politik ist ein Scheißgeschäft.
  •  Mai 2014/Titelseite Focus-Money:  „In 10 Jahren ist ihr Vermögen weg. Die Wahrheit hinter den Kulissen der Schuldenkrise. Die Regierungsparteien planen derzeit: Immobilienabgabe, Vermögenssteuer, Enteignung.“  (Diese Behauptungen waren natürlich erstunken und erlogen)
  • „Die Anleger müssen sich 2017 auf einiges gefasst machen: Notenbanker und unberechenbare Politiker bedrohen unsere Zukunft.“  (FAZ a.S.)
  • „Viele Kulturen ekeln sich vor Kot und schmierigen Politikern.“  (Zitat S.Z.)
  • Riesenschlagzeile Titelseite ZEIT:  „Das Schweigen der Politik.  Das große Insektensterben und warum die Politik nichts tut.“
  • Riesenschlagzeile Titelseite SPIEGEL:  „Aufstand der Wutbürger.  Ihr da oben belügt uns doch alle.“
  • „Ich halte Andrea Nahles für einen der leichtsinnigsten und gefährlichsten Politiker.“  (Horst von Buttlar, Chefredaktuer Capital)
  • Der Star-Journalist Jörges schleimt sich so bei seinen Lesern ein:  „Deutschland wird freihändig regiert – an Parlament und Parteien vorbei. Deshalb gehört die Rückeroberung der Demokratie ganz oben auf die Agenda.“
  • „Während den Angestellten die Renten gekürzt werden, kommen die Beamten ungeschoren davon. Kein Wunder: Politiker schonen sich selbst.“  (FAZ a.S.)
  • Süddeutsche Zeitung vor der Bundestagswahl: „Nach der Wahl kommt der Stellenabbau. Experten erwarten Entlassungen.“
  • Süddeutsche Zeitung:  „Kleiner Mann, was nun ?  Der Beruf des Politikers war einmal eine geschätzte Profession. Er handelte von Leidenschaft, Gemeinsinn und dem Bohren dicker Bretter. Heute dealt das politische Personal mit Sponsoren, lädt Geschäftspartner auf Dienstreisen ein und eröffnet feierlich das Teilstück einer Landstraße.“
  • „Wir sind Komplizen !  De Maizière ist politisch verantwortlich für den massenhaften Tod im Mittelmeer.“   (Dieser widerliche Artikel erschien in der ZEIT)
  • „Das Verhalten eines eigentlich zurechnungsfähigen Menschen kann unter körperlichen Beschwerden pathologische Züge annehmen.  Die Welt der Politik ist wohl voll von solchen Versehrten.“  (Der SPIEGEL führt seit Jahrzehnten eine antipolitische Hetzkampagne)
  • Der Star-Journalist Hajo Schumacher, Dauergast in den Talk-Shows, schreibt in der WELT a.S.  Schlagzeile:  „Zu dumm für Politik.  Warum präsentieren sich unsere Volksvertreter als Schnäppchenjäger, Führungsversager und Lachnummern. Wenn Moral als Leitgedanke ausfällt, braucht es wenigstens pragmatisches Geschick.“  (Ausgerechnet dieser Herr nimmt das Wort Moral in den Mund. Ich wette, daß Schumacher morgen für die Nazis schreibt, wenn die gut bezahlen)

Die  „Wir-sind-das-Volk“ – Vertreter sind keineswegs nur Menschen aus den unteren sozialen Schichten; es gibt zahlreiche Akademiker, die sich  (manchmal sogar in lateinischer Sprache) unter das Niveau von Hajo Schumacher begeben:

  • Herr Dr. Rümmler aus Bad Soden:  „Quo usque tandem abutere, fractiones Germaniae, patientia nostra ?  Es ist die Egonzentrik der Parteien, die dem deutschen Wähler ein Gefühl der Machtlosigkeit vermittelt. Mehr als eine halbe Milliarde kostet den Steuerzahler die aufgeblähte Summe der Abgeordneten, die sich nicht zu schade waren, im Schweinsgalopp die Diäten zu erhöhen.“  (Leserbrief FAZ)
  •  „Für den sich abzeichnenden Niedergang des liberalen Westens ist das Unvermögen der politischen Führung des Westens verantwortlich.“  (Professor und Direktor Th. Mayer FAZ)
  • Absurdistan:  Professor Doktor Raffelhüschen schätzt die Kosten für das Merkelsche „Wir-schaffen-das-Projekt“ auf 900 bis 1500 Milliarden Euro.  Kommentar:  Ein anderer Wissenschaftler hat ermittelt, daß auf die Sicht von 20 Jahren ein Gewinn für die deutsche Gesellschaft entsteht, weil hunderttausende Flüchtlinge einen Job haben, in die Sozialkassen einzahlen und vor allem jene Stellen besetzen, die kein Deutscher übernehmen will.
  • Auf noch tieferem Niveau ein Professor Dieter Prokop:  „Heute ist die Forderung nach Rechtssicherheit und Rechtsverbindlichkeit eine hilflose Angelegenheit, weil Finanzwirtschaft und Politik ein Pokerspiel geworden sind und weil in der EU die eigenen Verträge nicht eingehalten werden.“
  •   „Kein ordentlicher, bodenständiger, intelligenter Mensch will sich in der Politik engagieren“  –  diesen demaskierenden Satz hat ebenfalls ein Akademiker geschrieben.  Ich würde antworten: „Wenn ihr euch nicht für euer Land einsetzen wollt, dann haltet wenigstens die Klappe und hört auf, zu hetzen.“
  • „Da soll wieder mal die Mitleidskarte gezogen werden. Per Familienzusammenführung einen Zugang zu den deutschen Sozialfleischtöpfen. Mein Vorschlag:  Aussetzung der Zusammenführung auf die nächsten hundert Jahre.“  Dieser FAZ-Leserbrief stammt von Herrn Horst Stöffler aus Neuwied.
  • „Fast 90 Prozent machen Politiker verantwortlich für steigende Gesundheitskosten.“
  • Süddeutsche Zeitung auf der Titelseite:  „Zum Heulen. Ein Flüchtlingskind weint, die Kanzlerin will Mitgefühl zeigen.“  Dann zitiert die S.Z.  Kommentare aus dem Internet:  „Eine gefühlskalte Bundeskanzlerin will Probleme einfach wegstreicheln.  Merkel streichelt demnächst auch Altersarmut, Diskriminierung, Jugendarbeitslosigkeit und Krebs weg.“  Weiter die S.Z.: „Merkel wirkte so hilflos und kalt wie Wolfgang Schäuble angesichts der weinenden griechischen Rentner.“  Kommentar:  Brechreiz.

Man muss feststellen, daß unsere von den Parteien getragene parlamentarische Demokratie von großern Teilen des deutschen Volkes im Stich gelassen wird;  viele Mitbürger stänkern und hetzen oder interessieren sich nur noch für ihr Auto und ihren Urlaub.  Die Hauptgründe für diese Politik-Abstinenz sind ein Mangel an politischer Bildung, die Alltags-Frustration und natürlich die notorische Diffamierung von Politikern durch Medien und intellektuelle Selbstdarsteller.  „Es kann das Volk sein eigener Tyrann sein, und es ist es oft gewesen.“ (Ludwig Börne)  Und das alles vor dem Hintergrund,  daß unser Land in vielfacher Hinsicht besser dasteht denn je. Im nächsten Kapitel zu diesem Thema geht es ausschließlich um Erfolgsmeldungen.

 

Menschenbeifall

Ist nicht heilig mein Herz, schöneren Lebens voll, seit ich liebe ?  Warum achtetet ihr mich mehr, da ich stolzer und wilder, wortereicher und leerer war ?

Ach !  Der Menge gefällt, was auf den Marktplatz taugt. Und es ehret der Knecht nur den Gewaltsamen.  An das Göttliche glauben die allein, die es selber sind.

Friedrich Hölderlin

 

Kurz und interessant

= Wie kann man sich gegen Hass im Netz wehren ?  140 Jugendliche sollen das in Work-Shops an mehr als 60 Schulen bundesweit lernen.  Medienpädagogen und YouTube – Stars sollen ihnen zeigen, wie sie sich in Netzdebatten einmischen und Widerstand gegen Hassreden leisten können.

= Ein Ostfriese, der nicht bis drei zählen kann, wird von drei Leuten besucht; der Ostfriese sagt: „Na ihr Zwei, habt ihr einen mitgebracht !“

= Pater Anselm Grün zu Hass und Wut auf fremde Menschen und Flüchtlinge:  „Der innere Neoprenanzug der Ablehnung ist ein Schutz. Diese eigene Angst hat Ursachen, z.B. ein geringes Selbstbewusstsein oder Verdrängung von emotionalen Problemen. Es braucht einen liebevollen Blick auf das Individuum, damit Menschen den Mut entwickeln, auf die Ursachen für Wut und Hass zu schauen.  Hässlich ist nur der, der sich und andere hasst.“

=  Brückenbauer:  Wenn Stef Wertheimer deutsch spricht, ist seine Herkunft nicht zu überhören. Der israelische Milliardär schämt sich seiner alten Heimat nicht. Robert Bosch ist für den Israeli eines der größten Vorbilder.  In Israel orientiert sich der 1926 im badischen Kippenheim geborene Wertheimer an Baden-Württemberg.  Wertheimer, der seine Brücken nach Deutschland nie abgebrochen hat, wurde vom Bundespräsidenten mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.  Im Norden Israels baute Wertheimer das einzige Jeckes-Museum;  Jeckes wurden die aus Deutschland eingewanderten Juden genannt, die anfangs auf Anzugjacke und Hut nicht verzichten wollten.

= Vers 111 der neunten Sure des Koran besagt, dass ein Muslim durch seinen Glauben vertraglich gebunden ist, auf Allahs Weg zu töten und getötet zu werden. „Das ist das wahre Glück“ heißt es da.  Was sagen die muslimischen Gemeinden dazu ?

= Titelseite und zwanzig Seiten heiße Luft:  Der SPIEGEL hat es doch tatsächlich geschafft, mit einem 15-köpfigen Projektteam das „größte Datenleck der Geschichte mit über 70 Millionen Dokumenten“ auszuwerten und die „geheimen Pläne einer exclusiven Liga der europäischen Top-Clubs“ zu enthüllen. Diese Sensationsmeldung schaffte es sogar an den Beginn der Tagesschau.  Uns Fußball-Fans interessiert dieses Thema nullkommanull.  Es ist uns völlig wurscht, ob Bayern München mit Clubs, die von arabischen Scheichs ausgehalten werden, eine neue Liga erfindet, um noch mehr Kohle zu machen.  Macht es und lasst uns in Ruhe. Ich schaue lieber Sandhausen gegen Heidenheim als Paris gegen Monaco.

= Der neue bayerische Umweltminister Thorsten Glauber war in der katholischen und sportlichen Jugendarbeit tätig und er hat vor allem für seinen Heimatverein Jahn Forchheim in der vierten Liga Fußball gespielt. Viel Glück !

 

Die EZB hat Europa gerettet !

Wenn man die ganze Geschichte der Finanz- und Eurokrise und der Griechenland – Krise erzählen  und dabei die ignoranten und primitiven und aufhetzenden Kommentare der linken und rechten Medien einbeziehen würde  –  man käme sicher auf 5000 Seiten.  Machen wir es kurz:

  •  Die Presse in Griechenland hat gegen die EU und hier vor allem gegen Deutschland gehetzt, Angela Merkel mit Hitler-Bärtchen abgebildet und Wolfgang Schäuble als Drahtzieher für den Niedergang Griechenlands bezeichnet. Fakt ist, daß die relevanten Entscheidungen einvernehmlich von den EU-Ländern getroffen wurden.
  • Zahlreiche linke und rechte Pseudo-Experten und Intellektuelle haben die deutsche Regierung für den Niedergang Griechenlands verantwortlich gemacht. So sprach Franziska Augstein vor wenigen Wochen noch von verortneter „Austeritätspolitik“ und meinte, Griechenland sei übel mitgespielt worden.  Roland Tichy kündigte in seinem rechten Hetzblatt noch vor zwei Jahren eine „gewaltige neue Finanzkrise und die schlechteste aller Wirtschaftswelten“ an.  Der unsägliche Reiner Holznagel vom Bund der Steuerzahler noch im August 2018:  „Ich halte die Milliarden Euro Steuergeld an Griechenland für verloren.“  Deutschlands unseriöseste Zeitschrift (Focus-Money) schießt mal wieder den Vogel ab und gibt dem Clown und damaligen Finanzminster Griechenlands Varoufakis im Juni 2018 die Chance, auf der  T i t e l s e i t e  in Riesenlettern folgendes abzusondern:  „So dumm sind die Deutschen ! Der Euro wird platzen. Warum unser Geld in ein schwarzes Loch fließt und wie man Europa retten könnte.“  Das ist wirklich der Clou des Jahrhunderts:  Varoufakis, der Europa – Retter.

Interessieren irgend jemanden die Fakten ?  Versuchen wir es:

  •  Griechenland hat die strengen Reformauflagen der EU bisher erfüllt und  durch die Schutzschirme EFSF und ESM  187 Milliarden Euro an Hilfskrediten ausgezahlt bekommen, diese Hilfskredite werden von anderen EU-Ländern garantiert; Deutschlands Garantien betragen 27 Milliarden Euro, Frankreich ist mit 20 Milliarden dabei usw. Es geht um Garantien und nicht um an Griechenland gezahlte zusätzliche Kredite !!!!! Griechenland hat die von der EU auferlegten Maßnahmen umgesetzt. Natürlich kann Griechenland scheitern –  dann würden die anderen EU-Länder incl. Deutschland haften müssen. Es sieht allerdings nicht danach aus; man kann das gut an der Rendite für langfristige griechische Staatsanleihen ablesen, die z.B. für eine im Jahr 2042 auslaufende Euroanleihe nur 3,87 Prozent beträgt.

Und damit kommt die EZB ins Spiel. Ganze Heerscharen von Professoren, Ökonomie-Experten, Journalisten und andere Intelligenzbestien trommeln uns seit Jahren die Ohren voll, daß die Aufkäufe von Staatsanleihen durch die EZB rechtswidrig seien, daß die kleinen Sparer keine Zinsen mehr bekämen, daß die Aufkäufe zu extremer Inflation führen würden (sagen die einen) oder zur Deflation (sagen die anderen), daß der Euro platzen würde und Europa dann untergeht.

Die Rechtswidrigkeit hat der Bundesgerichtshof inzwischen in letzter Instanz verneint. Die Sparer werden ihre Deutsche Mark (immer noch Milliarden !) oder ihre Euro weiterhin auf Girokonten oder unter dem Sofa bunkern, statt mit einem Aktien- oder ETF-Sparplan zu niedrigen Kosten eine Verzinsung von mindestens drei Prozent zu erreichen. Und wir hatten oder haben  k e i n e  übermäige Inflation oder Deflation.

Durch die Aufkäufe der EZB ist nicht weniger als der Euro und die gesamte EU  g e r e t t e t  worden.  A l l e  Eu-Länder haben durch die sinkenden Zinsen hunderte Milliarden Euro an Zinsaufwand eingespart !!!  Das hat die hoch verschuldeten Länder gerettet und die Haushalte aller Länder stark entlastet.  Deutschland spart durch die Aufkäufe der EZB bis zum nächsten Jahr ca. 130 Milliarden an Zinsaufwand und kann seine durch die Finanzkrise aufgeblähten Schulden deutlich abbauen.  Ohne die EZB wäre Europa pleite. Wir würden wahrscheinlich die Herren Trump oder Putin um Kredite anbetteln und ein gewisser Gauland wäre Bundeskanzler.

Mario Draghi hat seinen Kritikern in Deutschland die Horrorszenarien um die Ohren gehauen:  „In den letzten Jahren haben Kommentatoren gewarnt, unsere Geldpolitik würde galoppierende Inflation erzeugen – tatsächlich ist nichts dergleichen passiert.“

Und das ständige Gerede über Vergemeinschaftung von Schulden kontert der finnische Außenminister Timo Soini:  „Diese Art von Solidarität werde ich nicht in einer Million Jahren mittragen. Ich will nicht für die Fehler und Schulden anderer Politiker in anderen europäischen Ländern zahlen. Ich zahle nur für unsere eigenen Fehler.“

 

Verbalmüll vom Herrn Professor

In der eigentlich seriösen und kompetenten FAZ erscheint seit Jahren eine wöchentliche Kolumne. Der Autor Thomas Mayer stellt sich als „Gründungsdirektor des Flossbach von Storch Research Institute und Professor der Universität Witten/Herdecke vor.“  (Nicht erwähnt wird, daß Mayer von 2010 bis 2012 „Chefvolkswirt“ der Deutschen Bank war.)

Herr Professor Mayer fackelt nicht lange; er stellt unbeweisbare Behauptungen auf, er trifft Feststellungen, die inzwischen widerlegt sind und er widerspricht sich auch selbst – Beispiel:

  • Einmal schreibt Mayer:   „Chinas Staats- und Parteiführung verhindern kreatives Unternehmertum. Bekommt das Volk nicht mehr Freiheiten, drohen schwere Unruhen.“
  • Dann heißt es: „Die Mär von Chinas Abstieg.  Mit schöner Regelmäßigkeit reden vermeinliche Experten ein Ende des chinesischen Aufschwungs herbei.  Sie liegen falsch.“
  • Und schließlich:  „Obacht vor China. Xi Jinping ist der mächtigste Staatschef Chinas seit Maos Zeiten.  Seine Politik gefährdet nicht nur sein Land, sondern auch unseren Wohlstand.“

Eine kleine Auswahl der Behauptungen, Prognosen und weltpolitischen Betrachtungen des Herrn Mayer:

  • „Sterbehilfe für den Sparer. Zentralbanken wollen verhindern, daß Menschen zu viel sparen. Deshalb halten sie die Zinsen niedrig  – und kurieren damit die Wirtschaft zu Tode.“
  • „Ohne Vollgeld stirbt der Euro. Die Europäische Währungsunion nähert sich schleichend ihrem Ende. Helfen könnte nur eine radikale Reform des Geldsystems.“
  • „Achtung Schuldenfalle !  Zehn Jahre nach der Finanzkrise sind die Schulden auf neuen Höchstständen. Das verheißt nichts Gutes.“
  • „Die nächste Krise ist nicht fern.  Zehn Jahre nach der Finanzkrise sind Banken und Staaten immer noch hoch verschuldet. Da hilft nur beten.“
  •  „Draghi provoziert den Konflikt. Die EZB kauft weiter massenhaft Staatsanleihen und will dadurch den Euro retten.  Die Strategie kann böse enden.“
  •  „Geldexperimente von gestern.  Die Notenbanken fluten die Welt mit immer mehr Geld.  Ein ähnliches Experiment ist früher schon mal schiefgegangen.“
  •  „Achtung, Zinsschock.  Sobald die EZB weniger Anleihen kauft, drohen Turbulenzen an den Finanzmärkten.  Trotzdem ist der Schritt überfällig.“

Auch die nächste Mayer- Behauptung vom Dezember 2016 ging voll in die Hose:  „Es droht die nächste Rezession. Donald Trump steuert auf einen tiefen Konflikt mit Amerikas Notenbank zu. Eine schlechte Nachricht für Amerika und für den Rest der Welt.“  Einmal kündigt Mayer eine „gefährliche Inflation“ an, um dann mitzuteilen, daß die „EZB kommende Woche versuchen wird, die Inflation anzuheizen.“

Liebe Leser, bevor ich anfange, Sie mit diesem Herrn zu langweilen, mache ich mit einem letzten Mayer-Zitat Schluss:  „Deutschlands Abstieg.  Unser Land überschätzt sich. Wäre Deutschland eine Aktie, wäre es jetzt an der Zeit, sie zu verkaufen.“  Der Clou an diesem letzten Artikel ist, daß Herr Mayer einen gewissen Dr. Daniel Stelter als Zeugen benennt; dieser Herr Stelter stellt mit den abstrusesten Behauptungen („Warum wir alle ärmer werden“) seinen Mentor Mayer noch in den Schatten.

 

Frauenquote

=  Bundesminister Heiko Maas:  „Frauen sind ein Gewinn für die Wirtschaft.  Mit der Quote geben wir den Anstoß zu einem notwendigen Kulturwandel in Deutschlands Unternehmen.“  (Kommentar:  Wer noch nie eine Firma von innen gesehen hat, der kann den „notwendigen Kulturwandel“ unglaublich gut beurteilen)

= „Immer mehr Burn-Out bei Müttern.  Die Zahl der Mütter mit Erschöpfungssyndrom bis hin zum Burn-Out mit Schlafstörungen, Angstzuständen, Kopfschmerzen u.ä. ist erheblich gestiegen. Der Anteil der Mütter, die wegen psychischer Störungen eine Kur machen, ist von 2003 mit 49 Prozent auf 86 Prozent in 2013 gestiegen.“  (Diese Mitteilung der Süddeutschen Zeitung ist ernst gemeint)

= „Macht Mädchen mehr Mut !  Nun ist es  o f f i z i e l l  !!  Mädchen leisten genau so viel wie Jungen, es wird ihnen aber offenbar anerzogen, sich weniger zu trauen und den Wettbewerb zu meiden.  In der Folge verkümmert weibliches Potential  –  während männliche   M i n d e r l e i s t e r   aufsteigen.“  (Süddeutsche Zeitung)

=  „Frauen sind keine Behinderten.  Der Ruf nach mehr Frauen in der Wirtschaft ist ebenso sexistisch wie die Parole „Frauen an den Herd“.  Um jeden Preis sollen Frauen jetzt ins Berufsleben gedrängt werden.  Wozu eigentlich ?“  (Fundstück)

=  „Ich habe die perfekte Frau gefunden:  Sie ist taubstumm, sexbesessen und betreibt einen Schnapsladen.“  (Dean Martin)

=  „Eine Frau soll aussehen wie ein junges Mädchen, auftreten wie eine Lady, denken wie ein Mann und arbeiten wie ein Pferd.“  (Caroline K. Simon)

=  „Wartet nicht auf die richtige Frau.  Die existiert nicht.“  (Charles Bukowski)

=  Autorinnen, Ärztinnen und Redakteurinnen wollen so benannt werden.  Wie ist es mit Mördern, Dieben und anderen Verbrechern ?

=  Die unsägliche Alice Schwarzer sprach in einer Rede von der „so evidenten Parallelität zwischen der Judenfrage und der Frauenfrage.“

=  „Aus dem Takt.  Spitzenjobs in der Medizin sind fest in Männerhand. Das hat nicht nur für Frauen Nachteile, sondern auch für die Patienten.  Und: Abteilungen, die von Frauen geführt werden, sind wirtschaftlich erfolgreich.  Auch die Forschung würde sich ändern, wenn Frauen mehr zu sagen hätten.  In der prestigeträchtigen Chirurgie sind nur drei Prozent der Tob-Jobs mit Frauen besetzt.“  (Süddeutsche Zeitung)

=  „Die nette Nicole.  Unternehmerin und Seiteneinsteigerin: Nicole Hoffmeister-Kraut ist die erste Frau an der Spitze des Wirtschaftsministeriums von Baden-Württemberg. Im Schatten der zwei KOalitionsführer bewegt die CDU-Politikerin Dinge, für die ihre beiden Kollegen dann die Meriten einheimsen.“  (S.Z.)

=  „Der Auftrag.  Katarina Barley war gern SPD-Generalsekretärin.  Dann wurde sie Familienministerin. Nun muss sie schönreden, was sie bekämpfen will: dass Frauen abserviert werden. (S.Z.)

 

Jerusalem und drei monotheistische Religionen

Endlich mal interessante und objektive Informationen über Jerusalem und die drei Religionen:

Jerusalem ist eigentlich der optimale Ort, um Atheist zu werden!  Nirgendwo mehr zeigen die Religionen all ihr abgründiges Potential, das in ihnen schlummert.  Unangefochten von allen wissenschaftlichen Erkenntnissen leben hier viele Religiöse in ihren eigenen Wirklichkeitsblasen, welche durch in sich geschlossene Erzählungen am Leben gehalten werden und ihren Anhängern ein wohnliches „Sakrotop“ bieten.

Da gibt es die einen, die fest davon überzeugt sind, daß Jerusalem 3000 Jahre alt ist und schon immer die ewige jüdische Hauptstadt des Volkes Israel gewesen sei.  Dabei nehmen sie nicht zur Kenntnis, daß Jerusalem mindestens viereinhalbtausend Jahre alt ist und daß dort, wo einst der jüdische Tempel stand, in der Bronzezeit ein kanaaähnliches Heiligtum war, wo ein bunter Götterhimmel mit Wetter- und Muttergottheiten verehrt wurde.  Dann gibt es die, die fest davon überzeugt sind, daß dort, wo heute der Felsendom und die Al-Aqsa-Moschee stehen, zuvor nie ein jüdischer Tempel gestanden hat, obwohl noch heute die herodianischen Stützmauern des zweiten jüdischen Tempels für jeden bestens erkennbar sind.  So helfen die Religionen hier wie dort aktiv beim selektiven Erinnern und Verdrängen von Geschichte und beim Konstruieren von Wirklichkeit.

Hier möchte ich nun aber „Stopp“ rufen.  Dieser Blick auf die Religionen ist doch ein sehr verkürzter.  Es wäre so, als ob man dem Fußball unterstellen würde, für Krawalle und Ausschreitungen zu stehen, und dies mit den gut dokumentierten Exzessen der Hooligans begründen würde.  Eine Welt ohne Fußball wäre also eine viel friedlichere ?  Mit dieser Unterstellung würde man Millionen von Fußballspielern- und Fans Unrecht tun, die diesem Sport viel verdanken.  Auch übersähe diese Unterstellung das enorme Friedenspotential, das von diesem völkerverbindenden Sport ausgeht:  Wo staatliche Akteure versagen, vermag der Fußball immer noch Brücken zu bauen.  Gleichwohl muss der Fussball zugeben, dass er ein Hooligan-Problem hat.

So verhält es sich auch mit den Religionen:  Wir haben ein massives Hooliganismus-Problem,  besonders in Jerusalem.  Aber der Hooliganismus ist nicht das Eigentliche der Religionen, sondern eine unappetitliche Schattenseite.  Wie es aber der Fußball nicht verdient hat, auf seine Hooligans reduziert zu werden, so auch nicht die Religionen.  Was aber ist das Eigentliche der Religionen ? Um im Bild des Fußballs zu bleiben:  Beim Fussball ist es die Leidenschaft für das Spiel, bei den Religionen die Leidenschaft für die Gottsuche  –  dem Kern aller Religionen.

Das Kämpfen mit Gott, das Zweifeln an Gott, das Sehnen nach Gott, das Ringen mit ihm, das Von-ihm-überwältigt-Sein, das Von-ihm-gerufen-Sein – gerade die Regula Benedicti, nach der ich als Benedictinermönch schon seit fast 15 Jahren zu leben versuche, macht diesen Gedanken sehr stark.  In Jerusalem durfte ich lernen, dass dieser Gedanke interreligiös anschlussfähig ist:  Ich weiß mich als Gottsucher in einer Stadt voller Gottsucher.

Religion als Gottsuche verstanden hat ein enormes Friedenspotential: Sie bewahrt davor, sein eigenes menschliches Urteil mit dem Gottes gleichzusetzen, sie bewahrt vor Schubladendenken und jeder Form von Menschenverachtung und sie schenkt den demütigen Blick, dass man selbst ein verwunderter Ringender ist, der auf Gottes Barmherzigkeit hofft und darauf, von ihm einmal gefunden zu werden.  Verbunden mit dem biblischen Gedanken der Gottesebenbildlichkeit des Menschen ist jede Gottsuche untrennbar mit der Menschensuche verbunden: Dieser Gedanke verbietet mir, mit einem Menschen fertig zu werden oder ihn aufzugeben, sondern drängt zum Mitgefühl und zur ständigen Versöhnungsbereitschaft. Gerade im Umgang mit menschlichem Versagen und Scheitern haben Religionen Zukunft ermöglichende Antworten.

So wie der Fußball sich den Problemen mit seinen Hooligans stellen muss, so müssen es auch die Religionen.  Sie müssen klarmachen, dass sie sich nicht dafür hergeben. scheinbar zweifelsfreie Antworten von der Stange auf alle Fragen des Lebens zu geben, sondern dass sie stattdessen weise Lebensorientierung anbieten können, welche die geduldige Bereitschaft abverlangt, sich täglich neu fragend auf den Weg zu Gott, zu den Mitmenschen und zu sich selbst zu machen.

Nicht weniger problematisch, als die Religionen zu dämonisieren, ist auch die Tenden, Religion zu infantilisieren.  Sie wird dann zu einem gefühligen, gesellschaftlichen Zuckerguss verharmlost, der für eine gewisse emotionale Wärme sorgen soll.  Interessanterweise verbinden sich gerne beide Tendenzen:  Gerade die Religions-Hooligans haben oft einen erschreckend niedrigen theologischen Wissensstand und eine meist nur sehr oberflächliche Gebets- und Glaubenspraxis.  Wenn national-religiöse jüdische Extremisten am Sabbat Cola-Flaschen nach mir werfen, Terroristen des „Islamischen Staats“ nicht wissen, was im Koran steht, und deutsche Bürger, welche nicht in der Lage sind zu sagen, was Christen an Ostern feiern, das christlische Abendland verteidigen wollen, ist das mehr als nur eine traurige Realsatire auf ihre eigen religiöse Identitätsbestimmung.  Es demonstriert, dass diese Menschen nicht im Namen ihrer jeweiligen Religion agieren können.

Je komplexer unsere Welt zu Tage tritt, desto notwendiger sind Multiplikatoren in den Religionen, die sich der Problematik des Umgangs mit Heiligen Schriften bewusst sind, die wissen, dass Bibel, Talmud und Koran in sich vielstimmige Schriften sind, die in ihrer Kontext-Bezogenheit auch heute noch Hilfestellungen für gesellschaftliche und politische Fragestellungen geben können, sich aber einer kontextlosen politischen Vereinnahmung verweigern. Es ist notwendig, dass es Theologen gibt, die um die geschichtliche Gewordenheit und die Vielstimmigkeit der verschiedenen Strömungen innerhalb des Judentums, des Christentums und des Islams wissen, damit sie immun sind gegen eine plakative Vereinfachung dieser drei faszinierenden monotheistischen Weltreligionen.

Es ist notwendig, dass es im Dialog engagierte Menschen gibt, welche im jüdisch-christlichen Dialog den Islam mitdenken und im christlich-islamischen Dialog das Judentum mitdenken und die in der katholisch-evangelischen Ökumene die Ostkirche mitdenken und im katholisch-orthodoxen Dialog die Kirchen der Reformation mitdenken und die im Dialog mit der säkularen Welt die Religionen mitdenken und im Dialog mit den Religionen die säkulare Welt.

Wir brauchen diese kompetenten und leidenschaftlichen Stimmen gegen jegliche Form von Religions-Hooliganismus.  (Pater Nikodemus C. Schnabel OSB)

 

Gedichte

Marie Luise Kaschnitz

Die Mutigen wissen, daß sie nicht auferstehen,

daß kein Fleisch um sie wächst am jüngsten Morgen

daß sie nichts mehr erinnern, niemandem wiederbegegnen

daß nichts ihrer wartet

keine Seligkeit

keine Folter

ich bin nicht mutig.

.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.

Heinrich Heine

Die alte Frau hat mich so lieb, und in den Briefen, die sie schrieb, seh` ich, wie ihre Hand gezittert, wie tief das Mutterherz erschüttert.

Die Mutter liegt mir stets im Sinn. Zwölf Jahre flossen hin, zwölf lange Jahre sind verflossen, seit ich sie nicht ans Herz geschlossen.

Deutschland hat ewigen Bestand, es ist ein kerngesundes Land, mit seinen Eichen, seinen Linden, werd`ich es immer wiederfinden.

Nach Deutschland lechzt`ich nicht so sehr, wenn nicht die Mutter dorten wär`. Das Vaterland wird nie verderben, jedoch die alte Frau kann sterben.

Seit ich das Land verlassen hab`, so viele sanken dort ins Grab, die ich geliebt – wenn ich sie zähle, so will verbluten meine Seele.

Und zählen muss ich – mit der Zahl schwillt immer höher meine Qual, mir ist, als wälzten sich die Leichen auf meine Brust  –  Gottlob ! sie weichen.

Gottlob !  durch meine Fenster bricht französisch heitres Tageslicht.  Es kommt mein Weib, schön wie der Morgen, und lächelt fort die deutschen Sorgen.

 

Heilig ? Es bleiben Fragen !

Die jüngsten Heiligsprechungen haben auch Kritik hervorgerufenn – insbesondere, weil mit Papst Paul VI erneut ein Papst zur Ehre der Altäre erhoben wurde. Es gebe eine fragwürdige Häufung, erklärte der Wiener Theologe Jan-Heiner Tück.  Eine solche “ Selbstsakralisierung der Kirche“ sei gerade jetzt unpassend.  In der „Neuen Zürcher Zeitung“ fragt Tück:

„Ist es angemessen, daß die Kirche sich und ihre obersten Repräsentanten feiert, wo sie doch eigentlich in Sack und Asche gehen müsste ?“

Auf einen weiteren Aspekt wies der Publizist Manfred Lütz hin.  Päpste seien an sich schon „präsent“, man solle besser den Blick auf weniger bekannte Glaubenszeugen lenken.

An anderer Stelle wird die Frage nach der großen Zahl der Heiligsprechungen und der Unbekümmertheit des Vatikan gestellt, die Verfahrensvorschriften mal so und auch mal wieder ganz anders anzuwenden.

Kommentar:  Kann mir jemand dieses ganze System der Heiligsprechungen erklären ?  Welche Folgen hat das für die Heiligen ?  Welche Folgen hat das für die Christen ?  Hat das auch Folgen für Gläubige, die nicht Mitglied der Kirchen sind ?  Welche sind das ?

 

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Ethik

= „Ethischer Realismus statt universalistischer Moralismus !!   Der Westen muss sich von der Phantasie verabschieden, daß er fremden Kulturen seine Vision vom besseren Leben nahebringen kann !  Die Demokratisierungsbemühungen und Interventionen des Westens haben in der islamischen Welt von Afghanistan über den Irak bis Lybien niederschmetternde Ergebnisse hervorgebracht.  Eifernde Medienintellektuelle werden nicht müde, militärische Unterstützung für die „aufständischen Rebellen“ in Syrien zu fordern. Die religiösen Minderheiten kämpfen für das Assad-Regime, weil sie nach dem Sieg der Islamisten nichts anderes als Massakrierung oder Vertreibung zu erwarten haben.

Fremde Kulturen sind uns deshalb fremd, weil wir sie nicht verstehen.  Solange der Westen diese wesenhafte Fremdheit nicht akzeptiert, schadet er seiner Position in der neuen multipolaren Weltordnung, die weder den ideellen noch den strukturellen Universalismus des Westens zu akzeptieren bereit ist.

Für eine Realpolitik der Kulturen ist sowohl die Abkehr vom politischen Universalismus des Westens als auch vom religiösen Universalismus des Islam erforderlich.  Statt um Einmischung geht es um Distanz, statt um Interkulturalismus um eine Beschränkung auf Handel und technologischen Wandel.

Der universalistische Moralismus des Westens muss durch einen ethischen Realismus ersetzt werden. Dieser umfasst Verhaltensregeln wie Vorsicht, Demut gegenüber Unabänderlichkeiten, Studium der Kulturen, Verantwortung gegenüber den Folgen und Akzeptanz der Werteordnungen fremder Kulturen.  Der Westen kann sich nur behaupten, wenn er nach innen unterscheiden lernt, was zu tolerieren und was nicht zu tolerieren ist, und nach außen, was zu ändern und was nicht zu ändern ist. Er muss unterscheiden, was verallgemeinerbar ist und was partikular bleiben soll.  (Heinz Theisen – Professor Katholische Hochschule Köln  –  FAZ)

=  Nächstenliebe.  Das Buch von Erich Fromm („Die Kunst des Liebens“) aus dem Jahr 1956 hat nichts an Aktualität eingebüßt. Für ihn beinhaltet die Nächstenliebe nicht zuletzt, den Fremden als gleichberechtigten Bruder willkommen zu heißen. „Die Liebe, die allen Arten der Liebe zugrunde liegt, ist die Nächstenliebe. Damit meine ich das Gefühl der Verantwortung, der Fürsorge, des Respekts und des Wissens gegenüber allen anderen menschlichen Wesen, also den Wunsch, das Leben des anderen zu fördern. Das ist auch jene Art von Liebe, von der die Bibel sagt:  Liebe deinen Nächsten wie dich selbst !  Die Nächstenliebe ist Liebe zu allen menschlichen Wesen; charakteristisch für sie ist das Fehlen der Ausschließlichkeit.  Wenn ich die Fähigkeit des Liebens entwickelt habe, kann ich nicht umhin, meinen Nächsten zu lieben. In der Nächstenliebe liegt das Erlebnis der Vereinigung mit allen Menschen, das Erlebnis der menschlichen Solidarität und der menschlichen Einheit.

=  Nur ein Vogelschiss:  Ludwig Holleis ist ein freundlicher und lebenslustiger Mann gewesen, so hat es seine Nichte dem Münchner Stadtarchiv erzählt. Viel mehr ist über den gebürtigen Rosenheimer nicht bekannt.  1897 als siebtes Kind in eine Bäckerfamilie geboren, lernte Holleis den Beruf des Ankerwicklers und Elektromaschinenbauers. Später wohnte er mit seiner verwitweten Mutter und der Familie seines Bruders Andreas in Sendling in der Daiserstr. 45.  Dort wurde er am 7. Janaur 1944 verhaftet. Dabei ging es der Gestapo eigentlich um seine Schwester. Diese, Emma Hutzelmann, hatte mit ihrem Mann Hans und Gleichgesinnten die „Antinazistische deutsche Volksfront“ gegründet und sowjetische Kriegsgefangene unterstützt. Im Frühjahr hob die Gestapo die Gruppe aus.  Was Holleis vom Widerstand seiner Schwester wusste, ist unklar. Doch Emma hatte in der Küche an der Daiserstraße eine Blechkassette versteckt, deren Inhalt Ludwig nach Emmas Verhaftung mit einer anderen Schwester vernichtete. Die Gestapo folterte Holleis, um Informationen aus ihm herauszupressen. Am 29. März 1944 starb er an den Folgen. Die Stele für Holleis wurde am 27. Juli um 15 Uhr enthüllt.  (Süddeutsche Zeitung)

 

 

Kurz und interessant

= Was gehört zu Deutschland ?  Man darf zum Glück alles Mögliche glauben und meinen in Deutschland, aber ihre Grenzen haben diese Rechte in den Grundrechten der anderen und in anderen Werten von Verfassungsrang.  (Fundstück)

= Kanada ist weiter:  Viola Desmond, eine afroamerikanische Geschäftsfrau, zog in vierziger Jahren gegen Rassentrennung in Kanada vor Gericht.  Jetzt ziert sie als erste Bürgerliche eine kanadiche Banknote. „Sie war eine Frau, die Grenzen durchbrach. Sie ist für alle Kanadier in Fragen der sozialen Gerechtigkeit eine Inspiration“ sagte der kanadische Minister Morneau bei einer Feierstunde. Viola Desmond war im Jahr 1946 wegen Steuerhinterziehung zu einer Geldstrafe verurteilt worden, weil sie sich weigerte, in New Glagow in der Provinz Nova Scotia einen für Weiße reservierten Kinosaal zu verlassen.

= Holland fordert deutsches Gebiet.  „Einen Anspruch auf deutsches Gebiet will die niederländische Regierung demnächst bei den Außenministern der vier Großmächte anmelden, teilt die unabhängige holländische Zeitung „Het Parool“ mit.  Holland soll nach dieser Meldung Teile von Ostfriesland, eine Begradigung der Grenze östlich von Nijmwegen und die Bergwerksdidtrikte von Gelsenkirchen beanspruchen. Auf ostfriesischem Gebiet will Holland 6.000 kleine Bauern ansiedeln.“  Diese Meldung von den „Westfälischen Nachrichten“ stammt vom 30. Juli  1 9 4 6  !!!

= Die Berliner Jusos setzen sich für Unisexumkleiden und feministische Pornos ein.

= Der Pulitzerpreisträger Thomas Friedmann über den US-Präsidenten:  „Mit Trump haben wir einen Mann an der Spitze, der keine Scham kennt, der von einer Partei ohne Rückgrat an der Macht gehalten wird. Und der von einem Fernsehsender befeuert wird, dem aller Anstand abhandengekommen ist.“  (SPIEGEL)

=  „Es ist ermutigend, daß muslimische Religionsgelehrte und Politiker in Nigeria ein Zeichen des Friedens setzen und z.B. 20 Kirchen wieder aufbauen lassen. Außerdem bemüht sich die „Kirche der Geschwister“ um einen Prozess der Versöhnung zwischen Christen und Muslimen.“

=  Alle Leute wollen mir erzählen, daß Bewegung gut tut. Nicht mit mir !!  Ein Hase springt und hoppelt den ganzen Tag und lebt nur 15 Jahre  –  eine Schildkröte tut nichts und chillt den ganzen Tag und lebt 150 Jahre !!

=  Nur für ältere Zeitgenossen:  Als Rudi Altig 1960 bei der WM in Leipzig seinen ersten Weltmeisterschaftstitel in der Einerverfolgung gewann, erklang zu seinen Ehren erstmals in der DDR die Hymne der Bundesrepublik. Besser gesagt: Die Hymne sollte ertönen; doch plötzlich war in der ausverkauften Arena aus den Lautsprechern der Ton weg. Doch die Leipziger und die anderen Zuschauer aus ganz Deutschland sangen das Lied wie ein riesiger A-cappella-Chor zu Ende. Rudi Altig später:  „Die Hymne wurde abgebrochen, weil angeblich die Nadel des Plattenspielers abgebrochen war. Aber 20.000 Leute haben die Hymne weitergesungen – das ist mir unter die Haut gegangen.  (Peter Heinze Thüringen)

=  Exerzitien:  ( Lukas 15. 1 – 7)  „Es nahten sich ihm aber allerlei Zöllner und Sünder, um ihn zu hören.  Und die Pharisäer und Schriftgelehrten murrten und sprachen: Dieser nimmt die Sünder auf und isst mit ihnen.  Er sagte aber zu ihnen dies Gleichnis und sprach: Welcher Mensch ist unter euch, der hundert Schafe hat ud, wenn er eins von ihnen verliert, nicht die neunundneunzig in der Wüste lässt und geht dem verlorenen nach, bis er`s findet? Und wenn er`s gefunden hat, so legt er sich`s auf die Schultern voller Freude. Und wenn er heimkommt, ruft er seine Freunde und Nachbarn und spricht zu ihnen: Freut euch mit mir, denn ich habe mein Schaf gefunden, das verloren war.  Ich sage euch:  So wird auch Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut, mehr als über neunundneunzig Gerechte, die der Buße nicht bedürfen.“

 

Deutschlands Gerechtigkeits – Lücke

Zu diesem Problem sind sich (fast) alle Wissenschaftler, Politiker und Pädagogen einig:  Die frühen Lebensumstände prägen das spätere Leben.  Und: Dieser Mangel an Chancen-Gerechtigkeit wird in unserem Land größer. Ein Beispiel:  In NRW mussten die Komunen in einem Jahr über 10.000 Jugendliche aus ihren Familien nehmen und unter Schutz stellen. Tendenz steigend. Solche „Inobhutnahmen“ kosten allein in NRW jedes Jahr fast eine Milliarde Euro.

Babys entwickeln im Umgang mit ihren Eltern schon früh eine „Persönlichkeitsstruktur“.  Defizite in diesem Bereich führen zu schweren psychischen Erkrankungen. So zeigen sich z.B. Defizite darin, daß die Betroffenen sich nicht in andere hineinversetzen können.  Wenn Kinder im Vorschulalter verbale oder körperliche Gewalt in der Familie erfahren, wenn sie mit Fernsehen oder Videospielen ruhiggestellt werden, wenn sie nicht in die Kita oder in den Kindergarten  oder in den Fußballverein dürfen und wenn  sie dann in der Grundschule zu den Verlierern gehören  –  dann ist die Chance auf ein materiell und emotional gutes Leben so gut wie vertan.

Jedes Jahr verlassen 60.000 Schüler die Schule ohne einen Hauptschulabschluss !  Schon die Aufteilung in Hauptschule, Realschule und Gymnasium ist falsch und schädlich. Bis zum 16. .Lebensjahr müssen  a l l e  Kinder in Ganztagsschulen in Klassen mit maximal 20 Schülern (und mit viel Mannschaftssport !!!) unterrichtet werden. Danach geht es in eine Berufsausbildung oder weiter zum Abitur.

Also Kita-Pflicht, Kindergarten-Pflicht, Vorschulgruppen-Pflicht, Schul-Pflicht.

Wenn kleine Kindergartenjungs schon massenweise Haargel für die coole Frisur brauchen, wenn vierjährige schlanke Mädchen sich für zu dick halten, wenn Achtjährige „Deutschland sucht den Superstar“ und „Germanys next Topmodel“ anschauen, wenn Zehnjährige auf dem Schulhof gefragt werden, welches Mädchen sie vergewaltigen würden, wenn Zwölfjährige jeden Tag stundenlang brutalste Gewaltvideos und Pornofilme schauen können, weil der Jugendschutz umgangen wird  –  dann kann man sich denken, wie es um die Chancengerechtigkeit steht.  Alle diese Menschen haben – oft unbewusst – eine Sehnsucht nach familiärer Geborgenheit, nach Liebe und Zuwendung.  Alle wollen angenommen werden, alle wollen erfahren, was Anerkennung und Vertrauen bedeutet.  Das gilt übrigens auch für Kinder aus wohlhabenden Familien, die auch sehr früh mit anderen Kindern Kontakt haben müssen.

Wenn der Staat in die Kitas und Kindergärten und Schulen und in deren Personal eine zweistellige Milliardensumme jährlich zusätzlich investiert, dann wird auf Sicht von zehn Jahren auch ein materieller Gewinn entstehen, weil die Kosten für Sozialhilfe, Arbeitslosigkeit, Inobhutnahmen usw. usw.  drastisch sinken und sich der Wirtschaft mehr geeignete Mitarbeiter anbieten.

Ein Rat an alle Eltern:  Mannschaftssport ist das beste Erziehungsmittel !!  Fußball, Handball. Basketball, Volleyball.  Die Betonung liegt auf dem Wort Mannschaft. Körperlich und mental lernen die Kinder hier alles, was sie für ihr Leben brauchen. (Wir brauchen viel mehr Sportplätze und ausgebildete Trainer). Auch hier entwickelt sich für den Staat – also für den Steuerzahler – mittelfristig ein positiver Saldo.

 

Nachhilfe in Sachen Wirtschaft

= Es ist August, eine kleine Stadt an der Reviera, Haupt-Saison, aber es regnet, also ist die Stadt leer.  Alle haben Schulden oder leben auf Kredit.

Zum Glück kommt zu einem Hotel ein reicher Russe. Er will ein Zimmer und legt hundert Dollar auf den Tisch, danach geht er sich das Zimmer anschauen.  Der Hotelchef nimmt die Banknote und läuft schnell, um seine Schulden bei dem Fleischlieferanten zu tilgen.  Dieser nimmt die Banknote und bezahlt seine Schulden beim Schweinezüchter, der wiederum mit dem Geld zum Futterlieferanten rennt, um seine Schulden zu tilgen.  Dieser nimmt das Geld mit Freude in die Hand und gibt es der Hure, bei der er letztens war und bei der er die Dienstleistungen auf Kredit angenommen hat (Krise !!). Die Hure freut sich, weil sie ihre Schulden beim Hotelchef ausgleichen kann, wo sie Kredit hat.  In derselben Sekunde kommt der Russe vom Zimmer zurück und sagt, daß das Zimmer ihm nicht gefalle; er nimmt seine hundert Dollar in die Hand und verlässt die Stadt.

Niemand hat verdient, aber die ganze Stadt hat keine Schulden mehr und schaut optimistisch in die Zukunft.

=  Über ein Genie !  Nach Ladenschluss kommt der Manager zu ihm:  „Wie viele Kunden hatten sie denn heute ?“  Junger Mann:  „Einen.“  Manager: „Nur einen ?  Unsere Verkäufer machen im Schnitt 20 bis 30 Verkäufe pro Tag !!  Wie hoch war denn die Verkaufssumme ?“  Junger Mann: „210325 Euro und 65 Cent.“  Manager:  „Was ? Über zweihunderttausend Euro ?  Was haben sie denn verkauft ?“  Junger Mann:  „Zuerst habe ich dem Mann einen kleinen Angelhaken verkauft, dann habe ich ihm einen mittleren und dann einen ganz großen Angelhaken verkauft und dazu natürlich eine Angelrute.  Dann fragte ich ihn, wo er denn eigentlich zum Angeln hinwollte und er sagte ´hoch an die Küste´.  Also empfahl ich ihm ein Boot zum Angeln; wir gingen in die Bootsabteilung und ich verkaufte ihm diese doppelmotorige Seawind; er bezweifelte, daß seine Honda-Civic dieses Boot würde ziehen können – also ging ich mit ihm rüber in die Automobilabteilung und verkaufte ihm diesen Pajero mit Allradantrieb.“

Manager:  „Sie wollen damit sagen, ein Mann kam zu Ihnen, um einen Angelhaken zu kaufen und sie haben ihm gleich mehrere Haken, eine neue Angelrute, ein Boot und einen Geländewagen verkauft ?“

Junger Mann:  „Nein, nein, nein !  Er kam her und wollte eine Packung Tampons für seine Frau kaufen, also sagte ich zu ihm: ´Nun, wo ihr Wochenende doch sowieso langweilig ist, könnten sie ebenso zum Angeln fahren.“

 

Deutschland: Weltweit beliebt und erfolgreich !

= Der amerikanische Manager James Dimon sagt: „Deutschland ist ein fantastisches Land mit einer großartigen industriellen Basis. Ihr Deutsche seid manchmal zu kritisch euch selbst gegenüber. Aber deutsche Unternehmen haben es geschafft, wettbewerbsfähiger zu werden in einer zunehmend wettbewerbsintensiveren Welt. Deutschland exportiert so viel, weil es über die Technologie und das Wissen und die Ingenieurskunst verfügt.“

= Jürgen Hambrecht:  „Sagen Ihnen die Namen Wanzl, Gerriets oder Scherdel etwas?  Dise Firmen verbindet bei aller Verschiedenheit eine wesentliche Gemeinsamkeit:  Sie sind Weltmarktführer auf ihrem Gebiet; davon gibt es inzwischen in Deutschland, Österreich und der Schweiz über tausend !! Es ist faszinierend, welche innovativen Geschäftsideen von diesen Firmen entwickelt wurden, wie sie ihre Märkte erobern und zugleich Tausende von Arbeitsplätzen erschaffen.“  (Lesen Sie dazu das Buch: Hidden Champions des 21. Jahrhunderts von Hermann Simon, Campus-Verlag)

= In Lanzhou, einer Millionen-Metropole im Westen Chinas, ist die deutsche Sprache sehr beliebt; doch an der dortigen Uniuversität fehlen Lehrkräfte. Das will die Uni Münster ändern und macht sich für einen Austausch von Dozenten und Studenten stark.  (Westf. Nachrichten)

= Der weltbekannte Reiseführer „Lonely Planet“ schreibt: „Deutschland verzaubert“ !  Unter den Reisezielen steht Deutschland nach Sri Lanka weltweit an zweiter Stelle. (Westf.Nachrichten)

= Der italienische Philosoph Angelo Bolaffi spricht über „La dolce vita in Germania“ und findet das Leben hier “ viel leichter; die Leute sind entspannter, der Staat funktioniert, man muss sich um Alltagsdinge normalerweise keine Sorgen machen. In Deutschland gibt es Rechtssicherheit, eine effiziente Verwaltung und keine Korruption. Die Wirtschaft ist auch deshalb erfolgreich, weil der Staat funktionert.“

 

Nur ein Vogelschiss

Unter dem Titel „Das wunderbare Überleben“  hat W. Szpilman ein Buch geschrieben, das unter die Haut geht.  Ein Zitat: „Eines Tages, um den 5. August (im Warschauer Getto), ich hatte mich kurz von der Arbeit losgerissen und ging die Gesia entlang, wurde ich zufällig Zeuge des Abmarsches von Janusz Korczak und seinen Waisenkindern aus dem Getto.

Für jenen Morgen war die Evakuierung des jüdischen Waisenhauses, dessen Leiter Janusz Korczak war, befohlen worden. Die Kinder sollten allein abtransportiert werden; er selbst hatte die Möglichkeit, sich zu retten, und nur mit Mühe brachte er die Deutschen dazu, daß sie ihm erlaubten, die Kinder zu begleiten.

Lange Jahre hatte er mit Kindern verbracht, und auch jetzt, auf dem letzten Weg, wollte er sie nicht allein lassen. Er wollte es ihnen leichter machen. Sie würden aufs Land fahren, ein Grund zur Freude, erklärte er den Waisenkindern. Endlich könnten sie die abscheulichen, stickigen Mauern gegen Wiesen eintauschen, auf denen Blumen wüchsen, gegen Bäche, in denen man würde baden können, gegen Wälder, wo es viele Beeren und Pilze gäbe.  Er ordnete an, sich festlich zu kleiden, und so, hübsch herausgeputzt, in fröhlicher Stimmung, traten sie paarweise im Hof an.

Die kleine Kolonne führte ein SS – Mann an, der als Deutscher Kinder liebte, selbst solche, die er in Kürze ins Jenseits befördern würde.  Besonders gefiel ihm ein zwölfjähriger Junge, ein Geiger, der sein Instrument unter dem Arm trug.  Er befahl ihm, an die Spitze des Kinderzuges vorzutreten und zu spielen  –  und so setzten sie sich in Bewegung.

Als ich ihnen in der Gesia – Straße begegnete, sangen die Kinder, strahlend, im Chor, der kleine Musikant spielte ihnen auf, und Korczak trug zwei der Kleinsten, die ebenfalls lächelten, auf dem Arm und erzählte etwas Lustiges.

Bestimmt hat der alte Doktor noch in der Gaskammer, als das Zyklon schon die kindlichen Kehlen würgte und in den Herzen der Kinder Angst an die Stelle von Freude und Hoffnung trat, mit letzter Anstrengung geflüstert:

„Nichts, da ist nichts, Kinder …….“, um wenigstens seinen kleinen Zöglingen den Schrecken des Übergangs vom Leben in den Tod zu ersparen.“

Wolf Biermann hat zu Szpilmans Buch ein sehr wichtiges Nachwort geschrieben !

 

Hat das Leben einen Sinn ?

Der Schriftsteller Jonas Jonasson:  „Der Sinn sollte sein, sich gut zu fühlen – nicht das Gegenteil ! Ich fürchte, daß die meisten Menschen dazwischen leben, sie fühlen gar nichts. Wir haben eine graue Wohnung, einen grauen Ehemann oder eine graue Ehefrau, wir machen unsere graue Arbeit.  Kommen wir nach Hause, öffnen wir graue Umschläge mit grauen Rechnungen, und Samstagnach trinken wir zu viel Wein.  Wir fürchten so sehr, das zu verlieren, was wir haben, darüber vergessen wir uns selbst und  worum es uns eigentlich geht.  Wir sollten in unserem Leben wenigstens zwei-, dreimal aus dem Fenster klettern und mit etwas völlig Neuem beginnen – sonst wirst du stillstehen und das kann nicht der Sinn sein.  Ich selbst bin in meinem Leben aus einigen Fenstern geklettert und bin heute unglaublich zufrieden damit, ein Schriftsteller zu sein und ein Vater und auf dieser Insel zu leben.

 

Kurz und wichtig

= Der Präsident der deutschen Industrie- und Handelskammer Eric Schweitzer:  „Mach erst mal eine ordentliche Lehre. Der Arbeitsmarkt kann so leergefegt sein, wie er will, für Jugendliche ohne Schul- oder Berufsabschluss sieht es auch in Zukunft düster aus. Deshalb müssen wir die Zahl der Schulabbrecher reduzieren und die Chancengerechtigkeit deutlich verbessern.  J e d e s  Kind muss  g a n z t a g s  in die Kita oder in die Schule gehen !! Für die Kita haben wir jetzt einen Rechtsanspruch; den brauchen wir für die Ganztagsschulen auch !  Der Bund muss das Recht bekommen, gemeinsam mit den Bundesländern einheitliche Standards festzulegen und der Bund muss das dann finanziell unterstützen.“

= Was ist Aufklärung ?  In einem mit dieser Frage betitelten Aufsatz gab Immanuel Kant 1784 zur Antwort, Aufklärung bestehe im „Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit.“  Aus „Faulheit und Feigheit“ unterwerfe sich der Mensch den „Satzungen und Formeln“ religiöser oder politischer Autoritäten.  Der Wahlspruch der Aufklärung sei:  „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen“, ihre Urforderung sei jene nach Gedanken- und Redefreiheit.

= Aus dem Buch  „Der historische Jesus“:  Durch Juden, die an ihn glaubten, wurde er gleichzeitig zum Grund des Christentums.  Er gehört somit heute zwei Religionen an, die sich erst nach seinem Tod auseinander entwickelten.  Ihr gemeinsames Thema ist das Leben im Dialog mit dem einen und einzigen Gott und die ethische Verantwortung für Welt und Gesellschaft.  Ein Christentum, das sich in der Nachfolge Jesu um beides bemüht, kann sich selbst nur treu bleiben, wenn es seinen jüdischen Wurzeln treu bleibt, wenn es seine soziale Verantwortung wahrnimmt und wenn es die Jesusüberlieferung als Chance begreift, den Dialog mit Gott immer wieder neu zu beginnen.

= Kein Scherz:  Eine Volksabstimmung in der Schweiz soll darüber entscheiden, ob die Hörner von Kühen und Ziegen in die Verfassung aufgenommen werden.

= Der offene Rassismus in den USA beruft sich auf genetische Merkmale und reklamiert eine „weiße Überlegenheit“.  In einer unmißverständlichen Erklärung hat  die American Society of Human Genetics klargestellt, daß der Rassenbegriff genetisch gesehen völlig haltlos sei:  „Der Mensch kann nicht in biologisch klar abgrenzbare Unterkategorien eingeteilt werden.  Jahrzehntelange Forschung hat das bewiesen.“

= Eine wahre Geschichte, die auch verfilmt wurde:  Kenneth Waters wird mit 29 Jahren wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt.  Seine Schwester Betty Anne aber glaubt an seine Unschuld; sie macht den Schulabschluss nach, studiert Jura und beweist trotz aller Schwierigkeiten die Unschuld ihres Bruders, der nach 18 Jahren aus dem Gefängnis frei kommt.

= Maria Felix, 116, mexikanische Rentnerin, konnte drei Monate lang nicht auf ihre Rente zugreifen, weil sie zu alt für die Bankkarte war. Das Computersystem akzeptierte keine Personen, die älter als 110 Jahre waren.

= Ich liebe Bäume. Vor allem jetzt im Herbst, wenn mich die wunderschönen Farben der Blätter anmachen.  Dazu ein Zitat:  „Dann komme ich zu der mächtigen Eiche, die viel älter ist als der Kiefernwald und die über die Bäume in ihrer Nachbarschaft hinausragt. Ich kenne den Baum, habe ihn erwartet wie einen Bekannten.  Worüber redet man mit einem Baum?  Mit seiner vielarmigen Muskulatur drückt er Beständigkeit aus, Kraft und Gelassenheit – lauter Eigenschaften, die selten sind in der Welt, aus der ich komme.“

=  Die Seele geht zu Fuß. Je hektischer die Welt wird, desto schlichter werden unsere Botschaften. Hör den Vögeln zu. Mach Komplimente – anderen und die selbst.  Geh  in den Wald, lass das Handy zu Hause. Geh langsam, nimm die Natur war. Atme den Wald!  (Fundstück)

= Vladimir Nabokov:  „Ich verabscheue Dinge wie Jazz, abstrakten Krimskrams, primitivistische Masken, progressive Schulen, Musik in Supermärkten, Swimmingpools, Brutalos, Langweiler, klassenbewusste Spießer, Freud, Marx, Pseudodenker, aufgeplusterte Denker, Schwindler und Haie.“